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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mir Vorwürfe machen. Zudem wollte mir das Bild dieser mit Pech übergossenen Leiche nicht aus dem Sinn…
    ***
    Donna Preston war allein und war es trotzdem nicht. Sie hatte die letzte halbe Stunde unter einem gewaltigen Streß gestanden und war sich vorgekommen wie zweigeteilt.
    Auf der einen Seite mußte sie so agieren wie immer, wie ein normaler Mensch, auf der anderen aber spürte sie die Vergangenheit, die sich noch nicht aus ihrem Leben verabschiedet hatte.
    Da war noch etwas. Das saß fest. Eine Erinnerung, die allerdings mehr war als das. Sie hatte sich manifestieren können und in ihrem Innern festgesetzt.
    Es ging um Terrence Malcolm, der tot war und trotzdem auf so schaurige Art und Weise weiterlebte. Er steckte in ihr. Er hatte sie übernommen, und es war ihr wahnsinnig schwergefallen, so zu reagieren wie immer. Sie war nicht mehr sie selbst. Jemand hatte sie einfach übernommen, er hatte sogar in ihr gesteckt. Sie war seine Mutter gewesen, die dieses Kind auf schaurige Art und Weise zur Welt gebracht hatte.
    Hier stand der Mensch, dort das Monster!
    Die Frau wußte nicht, wer sie war. Sie schwankte zwischen diesen beiden Welten und fühlte sich deshalb wie ein Spielball, der von einem Ort zum anderen getreten wurde.
    Eine große Wohnung mit ebenfalls geräumigen Zimmern und hohen Decken. Sie stand im Flur, hatte das Licht eingeschaltet und ging dann zum Wohnzimmer hin. Es wies zur Straße. Zwei Fenster wurden hell, als sie das Licht einschaltete.
    Donna zog die Vorhänge zu. Niemand sollte hineinsehen können.
    Auch John Sinclair nicht. So sympathisch er ihr auch war und so leid es ihr tat, ihn abgewiesen zu haben, die andere Macht war letztendlich stärker. Die Polizistin war von ihr übernommen worden und fühlte sich wie an der langen Leine geführt.
    Langsam ging sie in das Zimmer zurück und schritt dabei über den handgewebten Teppich, der einen Teil des mit Holzbohlen ausgelegten Bodens bedeckte.
    Die hellen Sessel, die Regale, die HiFi-Anlage, die kleine Bar, das alles kannte sie, und trotzdem kam es ihr fremd vor.
    Mit weit geöffneten Augen ging die Frau durch das Zimmer. Innerlich gespannt, denn sie wartete darauf, daß sich die andere Kraft oder Macht meldete.
    Das Monstrum war weg. Verschwunden. Wie aufgelöst. Es steckte nicht mehr in ihr. Es hatte diesen Gastkörper verlassen. Alles okay soweit. Nur wollte sich Donna nicht darauf verlassen, daß dies auch für immer so bleiben würde. Sie konnte sich gut vorstellen, daß es erst ein Beginn gewesen war, eine erste Tuchfühlung. Der große Rest würde folgen, und der war bestimmt nicht spaßig.
    Um das Schlafzimmer zu betreten, mußte sie wieder zurück in die Diele. Sie schaltete das Licht ein und blieb dicht hinter der Tür stehen. Erst jetzt kam ihr richtig zu Bewußtsein, wie verschwitzt und verklebt sie war. Sie mußte unbedingt duschen.
    Donna zog ihre Kleidung aus. Die durchgeschwitzten Sachen warf sie auf das Bett. Nackt betrat sie das Bad, dessen grüne Kacheln bis zur Decke reichten und einen warmen Ton abgaben. Das Fenster war geschlossen. Schwüle hatte sich ausbreiten können.
    Donna stellte das Fenster auf die Kippe und betrat die Dusche. Es war ein wunderbares Gefühl, sich den lauwarmen Strahlen hingeben zu können. Sie genoß dieses Bad und hatte dabei den Eindruck, als würden die Strahlen all ihre Probleme von ihr abspülen und dafür sorgen, daß es so wurde wie immer.
    Als Donna Preston die Dusche wenige Minuten später verließ, fühlte sie sich wie neugeboren. Sie rieb ihren Körper mit einer Lotion ein und stellte sich so hin, daß sie sich selbst im Spiegel sah. Prüfend betrachtete sie sich, weil sie sehen wollte, ob auch ihr Körper Schaden erlitten hatte.
    Nein, das war nicht der Fall gewesen. Keinerlei Blessuren zeichneten sich auf der straffen Haut ab. Wie immer fand sie ihre Oberschenkel etwas zu dick und ihre Brüste etwas zu klein. Aber kein Mensch war perfekt, auch Models nicht. Die wurden in den Fotostudios nur perfekt gemacht, daß ihre Körper Männer zum Träumen brachten.
    Das Licht ließ Donna an. Sie wollte in der ganzen Wohnung Licht haben, denn die Dunkelheit war ihr nicht geheuer. Auch im Schlafzimmer würde sie das Licht anlassen.
    Zwei Betten standen dicht beisammen. Es war auch ein Fernseher vorhanden, sogar eine kleine Sitzecke, und für einen Schrank hatte sich ebenfalls noch ein Platz gefunden.
    Donna öffnete die Türen, um nach der passenden Kleidung zu suchen. Sie wollte noch nicht zu

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