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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn nie zuvor hatte sie in den eigenen vier Wänden um ihr Leben kämpfen müssen.
    Mit der linken Schulter rammte sie die Tür zum Schlafzimmer auf.
    Die andere Kleidung lag noch immer auf dem Bett, zusammen mit der Waffe und dem Gurt.
    Donna warf sich auf das Bett. Sie streckte die Arme aus. Dann zerrte sie die Klappe des Halfters hoch, und ihre Finger fanden den kühlen Griff der Waffe.
    Ein kantiges Lächeln verzerrte ihre Lippen, als sie wieder herumfuhr und vor dem Bett stehenblieb. Die Pistole hielt sie mit beiden Händen fest, wie man es ihr bei den Schießübungen beigebracht hatte. Die Mündung war auf die Tür gerichtet, wo das Monster bald erscheinen mußte.
    Es war nicht zu sehen, aber zu hören.
    Aus dem Flur vernahm sie seine Tritte. Sie hörten sich dumpf und zugleich hallend an. Er setzte einen Fuß vor den anderen und hatte das Wohnzimmer längst verlassen.
    Mit tödlicher Sicherheit wußte Malcolm, wo sich seine ›Mutter‹ aufhielt.
    Ein Lachen drang aus ihrem Mund, als Donna daran dachte. Wieder zitterte sie. Zudem stand sie unter Strom, und der Schweiß breitete sich wieder auf der Haut aus.
    Ruhig bleiben. Nur nicht danebenschießen. Einfach denken, es wäre ein Training.
    Er kam.
    Mit einer heftigen Bewegung hatte er die Tür aufgestoßen, die beinahe noch mit der Klinke gegen die Wand geschlagen wäre. Aber sie stoppte zuvor und schwang nicht zurück.
    Dafür erschien Terrence.
    Ob er triumphierte oder grinste, war nicht zu sehen, denn sein gesamtes Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich. Es war eine furchige Landschaft aus verbrannter Haut und festgeklebten Blutrinnsalen. Ein Monster wie es sonst nur in Filmen zu sehen war und es in der Wirklichkeit nicht geben durfte.
    »Keinen Schritt mehr!« keuchte sie dem Wesen entgegen. »Keinen Schritt mehr weiter!«
    Malcolm lachte nur.
    Genau dieses Lachen war für die Polizistin der Auslöser. Darauf hatte sie nur gewartet, um auch die letzten Hindernisse zu überwinden. Sie drückte ab.
    Plötzlich war sie ruhig. Sie schaute zu, wie die Kugeln trafen, in diesen verbrannten Körper hineinhieben. Drei Kugeln hatte sie abgefeuert und keine danebengeschossen.
    In Höhe des Magens, in Höhe des Herzens und auch am Kopf war der Verbrannte getroffen worden. Die Einschläge hatten ihn zucken lassen und dann zu Boden getrieben.
    Donna jubelte innerlich.
    Geschafft!
    Sie ließ die Hände mit der Waffe sinken, zielte aber noch auf die Gestalt.
    Der Getroffene lag halb auf der Schwelle und halb im Zimmer.
    Drei frische Wunden zeichneten seinen Körper, und aus ihnen hätte eigentlich das Blut rinnen müssen.
    Es war nicht passiert. Nur nasse Ränder sah die Polizistin beim Näherkommen.
    Von Malcolm erlebte sie keine Reaktion. Er lag tatsächlich so starr wie ein Toter, aber der berühmte Stein wollte Donna nicht vom Herzen fallen. Noch immer fühlte sie sich wie eine Gefangene in ihrer eigenen Wohnung, denn sie traute dem Frieden nicht.
    Jetzt war es wichtig, John Sinclair anzurufen. Die Notiz mit der Handy-Nummer hatte sie in die Tasche der Uniformbluse gesteckt, die leider noch auf dem Bett lag.
    Mit zitternden Fingern wühlte sie den Zettel hervor und ärgerte sich gleichzeitig darüber, daß sie in ihrem Schlafzimmer kein Telefon aufgestellt hatte. Ihr Freund wollte es nicht. Jetzt hätte sie es gebrauchen können.
    Es gab zwei Telefone in der Wohnung. Eines stand im Flur, das zweite im Wohnzimmer. Das im Flur war näher, aber dazu muße sie an diesem verdammten Monster vorbei.
    Donna Preston dachte nicht länger darüber nach, sondern tat es einfach. Der erste Schritt klappte wunderbar, der zweite nicht. Da spürte sie plötzlich einen harten Ring um ihr linkes Bein und im nächsten Augenblick den bösen Schmerz, als die Klaue das Bein verdrehte und sich Donna unmöglich auf den Beinen halten konnte.
    Aus ihrem Mund drang ein Wehlaut, der leiser war als der Aufprall, mit dem sie zu Boden fiel…
    ***
    Die Sorge um Donna Preston hatte mir keine Ruhe gelassen. Ich hatte es einfach nicht fertiggebracht, in den Rover zu steigen und wegzufahren. In dem verdammten Stollen hatte ich einfach zu viel gesehen und war zudem davon überzeugt, daß die Vorgänge der Vergangenheit in die Gegenwart mit hineingespielt hatten.
    Im Klartext bedeutete dies, daß ich in der Nähe bleiben, wollte. Ich fand sogar einen Parkplatz für den Rover. Zwar stand der Wagen nicht normal, sondern schräg, aber er blockierte zumindest keine anderen Fahrzeuge.
    Bis zurück zum

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