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1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Orakeldiener offenbar ein wenig erholt hatte. „Natürlich schmeichelt es unserem Stolz und befriedigt unseren Forschungsdrang, wenn wir ein großes Sternenreich besitzen, aber liegt es wirklich in unserem Interesse, eine derartige Expansion zu betreiben?"
    Das Orakel sagte: „Es geht letztlich nicht um die Interessen der Kranen."
    Carnuum zuckte unter diesen Worten zusammen wie unter körperlichen Hieben. Er hatte immer geahnt, daß die Erschließung der Galaxis Vayquost vom Orakel nicht nur betrieben wurde, um den Kranen ein großes Sternenreich aufzubauen. Nun erhielt sein Mißtrauen neue Nahrung, ja, es wurde bestätigt.
    „Wir trugen das Licht des Universums auf viele Welten", sagte Gu erschüttert. „Willst du das alles in Frage stellen, Orakel?"
    „Nein", lautete die Antwort. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen habe ich jedoch keine andere Wahl, als euch gewisse Zusammenhänge zu erklären, damit ihr begreift, worum es geht. Eure Religion ist als durchaus positiv anzusehen."
    Die ganze Zeit über hatten die Orakeldiener ihre Vorbereitungen zur Verteidigung des Wasserpalasts fortgesetzt. Die Dialog zwischen den beiden Herzögen und dem Orakel schien sie kaum zu interessieren. Carnuum schloß daraus, daß sie über alles eingeweiht waren, und unwillkürlich fühlte er sich dadurch zurückgesetzt.
    „Hört mir zu", forderte das Orakel die Herzöge auf. „Was ich euch zu sagen habe, wird das Bild, das ihr euch vom Universum gemacht habt, schwer erschüttern. Es wird ein Schock für euch sein, aber ihr werdet darüber hinwegkommen, und euer Stolz wird sich angesichts der Bedeutung, die ihr erlangt habt, erneuern."
    Das waren vage Aussagen und Versprechungen, fand Carnuum. Er war gespannte Aufmerksamkeit, entschlossen, sich nicht mit ein paar psychologischen Tricks manipulieren zu lassen.
    Was er bisher gehört hatte, bestärkte ihn nur in der Ansicht, daß das Orakel als Berater abgesetzt werden mußte. Es war höchste Zeit, daß die Kranen eigenverantwortlich zu handeln begannen.
    Gu schien ähnlich zu empfinden.
    „Damit können wir nichts anfangen", beklagte er sich. „Findest du nicht auch, daß du uns nun konkrete Angaben machen solltest?"
    „Ja", bestätigte das Orakel. „Der eigentliche Grund für die Expansion des Herzogtums von Krandhor ist eine kosmische Konstellation zahlreicher Galaxien, innerhalb derer die Galaxis Vayquost eine besondere Stellung einnimmt."
    Carnuum und Gu tauschten einen verständnisvollen Blick.
    „Vayquost", fuhr das Orakel fort, „liegt im Limbus, im Niemandsland zwischen zwei unvorstellbar gewaltigen Mächten. Diese exponierte Position ist der tiefere Grund für den schnellen Ausbau des Herzogtums von Krandhor."
     
    4.
     
    Die Antigravtrage war von Mitgliedern des technischen Personals und von kranischen Technikern in aller Eile so umgebaut worden, daß Brether Faddon hoffte, sie würde den Bedingungen, die man an sie stellte, einigermaßen gerecht werden. Sie bestand aus einer etwas über zwei Meter langen und eineinhalb Meter breiten Kunststoffplatte, auf der eine pneumatische Liege angebracht war. Antigravprojektoren und andere Geräte befanden sich unter der Platte und waren mit Leichtmetallverkleidungen geschützt. Steuer- und Kontrollelemente waren auf einen Metallbogen am Fußende der Trage montiert und von einer Person, die damit umzugehen verstand, leicht zu bedienen. Faddon glaubte, daß er die Trage ohne Schwierigkeiten transportieren konnte, denn dank seiner vier Spoodies hatte er die Bedeutung und Funktion der einzelnen Geräte schnell begriffen. Auf ihren Antigravpolstern schwebte die Trage eineinhalb Meter waagrecht über dem Boden und ließ sich leicht wie eine Feder in alle Richtungen schieben.
    Die pneumatische Liege besaß eine Kopfstütze und Klammern und Gurte, mit denen eine auf ihr ruhende Person festgeschnallt werden konnte.
    Da jedoch Surfo Mallagan mit dieser Trage transportiert werden sollte, hatte sich ein zusätzliches Problem ergeben: Der Spoodie-Pulk des ehemaligen Jägers von Chircool.
    Die anderthalb Handspannen große Kugel aus Hunderten von Spoodies befand sich in einem leuchtenden energetischen Feld. Von ihr führte eine schlauchähnliche Verbindung zu Mallagans Schädel. Das Energiefeld schien die Spoodie-Kugel schwerelos über dem Kopf des Betschiden zu halten, aber niemand wußte bisher, wie dieses zerbrechlich wirkende Gebilde reagierte, wenn es äußeren Bewegungseinflüssen ausgesetzt wurde.
    Faddon dachte mit

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