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1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besteht eigentlich kein Anlaß", meinte Zia. „Die Kranen haben den Dallos geräumt."
    „Und dreihundert schwere Schiffe geschickt!" rief Tanwalzen.
    Zia Brandström wurde blaß; in ihren dunklen Augen zeigte sich Furcht.
    „SENECA wird doch nicht so verrückt sein und auf eines dieser Schiffe schießen lassen?"
    „Wir müssen unter allen Umständen versuchen, das Schiff wieder unter unsere Kontrolle zu bringen", sagte Tomason in seiner bellenden Sprechweise. „Im Interesse unserer Sicherheit ist das unerläßlich. Wir müssen nötigenfalls ein großes Risiko eingehen."
    Tanwalzen dachte angestrengt nach. SENECA und Mallagan hatten ihre ursprüngliche Absicht, das Orakel anzugreifen, eindeutig aufgegeben. Mallagan befand sich im Zustand tiefer Bewußtlosigkeit, nachdem ihm bewußt geworden war, was er als Marionette der Bruderschaft zu tun beabsichtigt hatte. Der Jäger von Chircool wurde von seinen Freunden Scoutie und Brether Faddon gepflegt, aber mehr konnten diese beiden im Augenblick auch nicht unternehmen.
    Es sah nun so aus, als stünde SENECA plötzlich hinter dem Orakel, das seinerseits die überzeugte Gefolgschaft durch die Kranen immer mehr zu verlieren schien. Die Herzöge Gu und Carnuum waren von den Orakeldienern in den Wasserpalast gebracht worden, ohne daß man bisher etwas über ihr weiteres Schicksal erfahren hatte.
    Die Fronten, dachte Tanwalzen, waren völlig unübersichtlich.
    Er machte Tomason ein Angebot.
    „Wenn du willst, versuche ich mit SENECA zu reden. Vielleicht zeigt er sich nun ein bißchen zugänglicher."
    Ein Interkombildschirm erhellte sich, bevor Tomason auf den Vorschlag eingehen konnte. Das übermüdete Gesicht von Brether Faddon war zu sehen.
    „Mallagan ist noch nicht wieder zu sich gekommen", teilte er mit. „Hoffentlich hat er keinen so schweren Schock erlitten, daß er sich nicht mehr davon erholt."
    Tomason und Tanwalzen wechselten einen schnellen Blick.
    „Vielleicht", meinte Tanwalzen nachdenklich, „sollten wir versuchen, ihn gewaltsam von diesem Spoodie-Pulk zu trennen."
    „Nein!" rief Faddon entsetzt. „Das wäre viel zu gefährlich. Scoutie und ich würden einem solchen Eingriff niemals zustimmen."
    Sie wurden abermals durch eine Funkbotschaft unterbrochen. Diesmal kam sie über Normalfunk von außerhalb des Schiffes. Tanwalzen sah das Symbol des Orakels auf dem Telekomschirm aufleuchten.
    „Das Orakel meldet sich!" rief Tomason erregt. „Ich hoffe, daß wir nun endlich erfahren, wie es Gu weiterhin ergangen ist und was das Orakel mit Carnuum vorhat."
    Sie wurden jedoch enttäuscht. Das Orakel teilte ihnen mit, daß es zu SENECA Verbindung aufnehmen wollte. Das biopositronische Bordgehirn verhinderte, daß die Besatzungsmitglieder der SOL mithören konnten, was zwischen ihm und dem Orakel an Informationen ausgetauscht wurde. Während die Männer und Frauen in der Zentrale noch über den möglichen Inhalt des seltsamen Zwiegesprächs diskutierten, meldete Faddon sich abermals über Interkom aus dem Raum, in dem die drei Betschiden sich aufhielten.
    „SENECA hat uns gerade einen Wunsch des Orakels übermittelt", sagte Faddon verstört. „Scoutie, Mallagan und ich sollen uns in den Wasserpalast begeben."
    Tanwalzen murmelte eine Verwünschung, während der riesenhafte kranische Kommandant so heftig den Kopf schüttelte, daß seine Mähne flog.
    „Hat das Orakel seinen Wunsch begründet?" wollte Tomasons Stellvertreter Hyhldon wissen.
    Faddon verneinte.
    „Vielleicht will man die drei zu Orakeldienern ausbilden", mutmaßte Tanwalzen.
    „In der augenblicklichen Situation?" Tomason lachte rauh. „Da steckt mehr dahinter, Tanwalzen."
    Er wandte sich an Faddon.
    „Wie steht ihr zu diesem Wunsch?" wollte er wissen.
    Faddon lachte verzerrt.
    „Surfo kann sich in seinem Zustand wohl kaum dazu äußern. Scoutie und ich wären unter gewissen Umständen bereit, in den Wasserpalast zu gehen. Wir hoffen, daß wir dort einige Geheimnisse lösen können, die uns schon lange beschäftigen."
    „Vielleicht solltet ihr ohne Mallagan gehen", überlegte Tanwalzen.
    „Das Orakel besteht darauf, daß wir alle drei kommen. Ich habe sogar den Eindruck, daß es in erster Linie an Surfo interessiert ist." Faddon machte eine müde Bewegung. „Nicht zuletzt ist das alles natürlich ein Transportproblem. Wie sollen wir Mallagan in seinem jetzigen Zustand und mit dem Spoodie-Pulk in den Wasserpalast schaffen?"
    Tomason trat vor den Bildschirm.
    „Das läßt sich technisch

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