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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oben nicht lautlos herumgestanden, er wäre sicherlich mißtrauisch geworden, wenn er gekonnt hätte.
    Gekonnt – das war genau der richtige Ausdruck!
    Er hatte es nicht geschafft. Er war abgelenkt worden. Durch was oder wen auch immer. Den Kopf beugte ich über das Geländer hinweg, als ich in dieses trübe Licht hineinrief. »Suko? Bist du unten? Hörst du mich, Suko?«
    Ich erhielt keine Antwort.
    »Ob ihm etwas passiert ist?« fragte Evita flüsternd und knetete ihre Hände zusammen.
    »Das will ich nicht hoffen.«
    Es hielt mich keine Sekunde länger hier oben. Sehr schnell lief ich die Treppe hinab und hatte Glück, nicht über meine eigenen Beine zu stolpern.
    Im Flur angekommen, drehte ich mich sofort nach links und betrat das Wohnzimmer.
    Freier Blick.
    Allerdings nicht auf Suko, denn er hielt sich hier nicht mehr auf.
    Dafür schaute ich über die dunkelgrüne Fläche des Sees hinweg bis hin zum anderen Ufer, an dem auch die Bauten der Engelkinder standen. Ich spürte den Schweiß auf meinen Handflächen und zugleich das ungute Gefühl.
    Evita Munoz war mir gefolgt. Auch sie hatte das große Zimmer betreten. »Ist er wirklich weg?«
    »Leider.«
    Sie schluckte. Sie schaute sich vorsichtig um, als würde ein Feind in der Nähe lauern. »Und was machen wir jetzt?«
    »Gute Frage, Mädchen. Ich denke noch über die Antwort nach. Wir können warten, bis er zurückkommt. Aber das paßt mir nicht. Wer weiß, wohin er gegangen ist.«
    »In den Ort?«
    »Kann sein.« Ich verließ das Zimmer und ging mit raschen Schritten zur Haustür. Sie war nicht geschlossen. Ich wußte auch nicht, ob sie zwischendurch aufgerissen worden war, aber ich konnte einen Blick nach draußen werfen.
    Dort stand unser Rover einsam und verlassen. Damit war Suko nicht gefahren.
    Auch Evita hatte den Wagen gesehen. »Dann ist er bestimmt zu Fuß gegangen.«
    »In den Ort?«
    »Kann doch sein.«
    »Ohne uns etwas zu sagen? Nein, Evita, das glaube ich nicht. Das will mir nicht in den Kopf.«
    »Was glaubst du denn dann?«
    »Daß er nicht in Temple ist, sondern den See umgangen hat, um zu den Häusern der Engelkinder zu gelangen. Wenn wir ihn suchen wollen, müssen wir dort hingehen.«
    Evita schaute mich an und überlegte. »Aber warum hat er uns keinen Bescheid gegeben?«
    Ich hob die Schultern. »Die Frage ist leicht und doch nicht einfach zu beantworten. Er hat es nicht getan, weil er es wohl nicht konnte.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Andere werden ihn daran gehindert haben, Evita. Möglicherweise die Engelkinder.«
    Sie akzeptierte die Antwort. Dann trat sie dicht an mich heran. Sie faßte nach meiner Hand. Das Mädchen brauchte jetzt eine Nähe und auch einen Schutz.
    »Wenn du das so siehst, John, dann glaube ich, daß wir zu ihnen gehen müssen.«
    »Nicht nur glauben, Evita. Wir werden hingehen, und zwar sehr bald. Nicht nur Suko ist verschwunden, es geht auch noch um zwei Freundinnen von uns. Sarah Goldwyn und Jane Collins…«
    ***
    Suko hatte seinem Freund John erst nachgehen wollen, es sich dann aber anders überlegt. Dabei hatte er wieder auf sein Gefühl gehört.
    Obwohl das Haus von innen und außen so clean ausgesehen hatte, wollte Suko darauf nicht wetten.
    Dieser alte Bau »hatte« etwas!
    Er konnte es mit Worten nicht beschreiben. Er wußte auch nicht, was es war. Dieses andere war abgetaucht, es blühte im Verborgenen, aber es war vorhanden, und er konnte sich vorstellen, daß es zwischen diesem Haus und den Bauten auf der gegenüberliegenden Seeseite schon eine Verbindung gab. Keinen normalen Weg, sondern eine geistige Verbindung. Irgend etwas davon hatte sich auch zwischen diesen alten Mauern festgesetzt.
    John und das Mädchen waren in der ersten Etage verschwunden.
    Suko blieb im Wohnzimmer stehen. Er hatte seinen Platz vor der Scheibe gefunden, um nach draußen zu schauen. Dort hatte sich äußerlich nichts verändert. Möglicherweise war der Tag nur etwas grauer geworden, aber die Sicht war noch gut.
    Suko hätte sich ein Fernglas gewünscht. So aber mußte er sich auf seine Augen verlassen, die auch noch gut genug waren.
    Es tat sich etwas an der gegenüberliegenden Seeseite. Zugleich aber war dort nichts zu sehen. Jedenfalls erkannte Suko nichts, was ihn mißtrauisch gemacht hätte. In den kleinen Häusern waren die Lichter eingeschaltet worden. Das als unnormal anzusehen, wäre ihm nicht in den Kopf gekommen.
    Er beobachtete weiter.
    Von oben her hörte er hin und wieder ein Geräusch. Nichts Beunruhigendes. Da

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