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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Marek ging zum aufgeschichteten Holzstoß, nahm dort einige Scheite weg und warf sie in die Glut. Teile davon verwandelten sich dabei in glühenden Regen. Als er sich umdrehte, hatte auch Mara ihre Haltung verändert. Ihr Blick hatte sich verdüstert, als sie ihn anschaute.
    Marek blieb stehen. »Ist was?«
    »Ja, schon.«
    »Und?« Bisher hatte er sich noch um eine Erklärung herumdrücken können. Jetzt wußte er, daß die Zeit vorbei war.
    »Du siehst so anders aus, Frantisek.«
    »Ja, ich war auch draußen. Es ist ziemlich kalt geworden.«
    »Du warst auch lange weg, finde ich.«
    »Das kommt dir nur so vor, weil du allein geblieben bist.«
    »Frantisek - ich… ich… möchte die Wahrheit hören. Was ist draußen passiert? Bitte, ich will alles wissen. Du brauchst keine Rücksicht auf mich zu nehmen.«
    Ich wußte es, dachte der Pfähler. Ich wußte, daß ich daran nicht vorbeikommen würde. Er sah der jungen Frau an, daß er ihr nichts vormachen konnte. Ausreden und Lügen würde sie sofort durchschauen.
    »Möchtest du was trinken, Mara?«
    »Nein, ich will nichts.«
    »Aber ich brauche einen Schluck.« Er grinste. »Nicht viel, nur einen kleinen.« Marek bewegte sich langsam wie jemand, der Zeit haben wollte, um zu überlegen. Er ging zum Schrank holte die Flasche mit dem Schnaps hervor und auch ein Glas. Das Getränk konnte man nicht in einem Geschäft kaufen. Ein Bauer aus dem Ort brannte den Schnaps, der wirklich etwas für abgehärtete Kehlen war.
    Mara Laurescu schaute ihm schweigend zu, wie er den Schnaps in das Glas gluckern ließ. Sie hielt sich mit einer Bemerkung zurück und hatte ihre Nervosität gut unter Kontrolle. Nur das Zittern der Finger deutete an, unter welchem Druck sie stand.
    Marek hob das Glas an. Er roch an der Flüssigkeit, dann setzte er an und kippte den Schnaps. Er schüttelte sich dabei, schloß die Augen und stellte das Glas schließlich zur Seite. »Egal, wie er schmeckt, aber das hatte sein müssen.«
    »Jetzt könntest du aber sprechen, Frantisek.«
    »Das werde ich auch. Keine Sorge, Mara, das werde ich auch.« Er strich über sein Haar. »Mal vorweggenommen, Mädchen, mein Ausflug hat mir einiges gebracht.«
    »Hast du sie gesehen?«
    Der Pfähler nickte.
    Die junge Frau schloß die Augen. Sie sah aus wie jemand, der einen schlimmen Augenblick durchlebte. Ihr leises Stöhnen drang dem älteren Mann entgegen, und Marek schaute zu, wie sie ihr Gesicht hinter den Händen versteckte. Sie weinte lautlos. Das war am Zucken ihrer Schultern zu sehen.
    »Tut mir leid«, murmelte der Pfähler. »Aber du hast es hören wollen, Mädchen.«
    »Ja, das habe ich.« Sie ließ die Hände wieder sinken und zog die Nase hoch. »Ich bin nicht einmal überrascht, auch wenn ich nicht damit gerechnet habe. Doch nun ist es so endgültig, verstehst du? Ich weiß jetzt, daß es sie gibt. Es war doch eine Eule?«
    »Klar.«
    »Groß?«
    »Normal, würde ich sagen.«
    »Und was hat sie getan?«
    »Sie griff mich an, Mara. Die Eule hat mich attackiert, um mein Gesicht zu zerstören, zu zerhacken, wie auch immer. Doch es ist nicht dazu gekommen, ich war besser.«
    Die junge Frau schluckte. »Dann hast du sie getötet?«
    »Ich konnte es schaffen.«
    »Wie denn?«
    »Durch meinen Pfahl. Es ist mir gelungen, die Eule zu pfählen wie einen Vampir. Sie ist mir praktisch in den Treffer hineingeflattert. Ich habe ihr keine Chance gegeben.«
    Mara hatte zugehört, und ihr war das Staunen anzusehen. Dann schaute sie zurück, als wollte sie sich vergewissern, daß keine weitere Eule in das Haus eingedrungen war.
    »Es war nur eine«, sagte Marek.
    »Aber du glaubst nicht daran, daß es bei der einen bleibt?«
    »Stimmt.«
    Mara rieb ihre Nase. Dann schüttelte sie den Kopf. »Ich will mein Kind nicht verlieren. Ich will nicht, daß es von diesem verdammten Untier geraubt wird. Ich möchte meine kleine Jana behalten, und dafür werde ich alles tun. Ich werde um das Kind kämpfen, Marek, das verstehst du doch?«
    »Sicher.«
    »Es sind schon genug Kinder geraubt worden. Man hat ihnen keine Chance gegeben. Niemand weiß, wo sie hingekommen sind. Ob sie noch leben oder schon gestorben sind, das kann keiner sagen. Ich will jedenfalls nicht mit dieser Unsicherheit leben. Ich möchte meine Tochter behalten. Ich hatte gedacht, bei dir Schutz zu finden und zu…«
    »Keine Sorge, den Schutz hast du.«
    Sie hob die Schultern. »Ja, Marek, du hast eine Kreatur vernichten können. Aber was ist mit all den anderen, die noch

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