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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verhindern.
    An diesem Tag hatten wir darauf bestanden, pünktlich Feierabend zu machen und es sogar durchgedrückt. Wir fuhren mit dem Rover zurück vom Yard, und ich war froh, daß Suko hinter dem Steuer saß. So konnte ich etwas abschalten und die Seele baumeln lassen. Zumindest hatte ich es mir vorgenommen.
    Zu machen war es nicht. Der letzte Fall hatte mich zu sehr aufgewühlt. »Und niemand von uns weiß, Suko, wieso und warum diese Madame zu einer Medusa geworden ist.«
    »Sie soll in Griechenland gewesen sein, wie mir zu Ohren gekommen ist.«
    Ich winkte müde ab. »Weißt du, wie viele Touristen Griechenland jedes Jahr besuchen?«
    Er grinste. »Nicht genau.«
    »Ich auch nicht. Doch wenn nur jeder zehnte weibliche Besucher zu einer Medusa würde, hätten wir die Einwohner von halb Europa versteinert. Nein, da muß etwas passiert sein, was wir natürlich nicht wissen.«
    »Stört es dich jetzt noch?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Im Prinzip nicht. Wichtig ist, daß es Madame Medusa nicht mehr gibt. So kann sie kein weiteres Unheil mehr anrichten.«
    »Das meine ich auch.«
    Es fiel mir trotzdem schwer, die Dinge zu akzeptieren. Es lag auch daran, daß wir es gewohnt waren, die magischen Quellen zu versiegeln, und das hatten wir hier leider nicht geschafft. So mußten wir alles dabei belassen. Außerdem würde es bald neue Fälle geben, das stand fest. Das war immer so gewesen und würde sich auch in der Zukunft nicht ändern. Dazu waren unsere Feinde einfach zu vielfältig.
    Auch der Londoner Verkehr entwickelte sich zu einem Feind. Mehr als einmal blieben wir in irgendwelchen Staus stecken und konnten uns darüber ärgern, daß wir nicht mit der U-Bahn gefahren waren. Das war jetzt kaum möglich, und so ergaben wir uns dem Schicksal.
    Bei mir war die Entspannung nicht möglich. Das lag nicht an den äußeren Umständen, sondern einfach an mir. Ich konnte keinen Grund für dieses andere Gefühl nennen. Es war einfach da. Es tobte in mir, es war nicht zu fassen und auch kaum mit Worten zu erklären. Einfach die Nervosität, als wollte sie mir an-, deuten, daß irgend etwas passieren würde.
    Ich gab zu, daß es auch am Wetter liegen konnte. Das waren ja keine Temperaturen für diese Jahreszeit. Die Werte konnte man vergessen. Zweistellig über Null in der letzten Zeit. Hinzu kam der Vollmond, der viele Menschen auch nicht schlafen ließ und sie nur nervös machte. Ich hatte bisher kaum darauf Rücksicht nehmen müssen und wollte auch jetzt nicht daran glauben, daß meine Nervosität daran lag. Gleichzeitig fühlte ich mich übermotiviert. Ich hätte mehrere Projekte auf einmal in Angriff nehmen können. Da es keine Aufgaben für mich gab, blieb ich neben Suko sitzen und schimpfte über den Londoner Verkehr.
    »Wir haben doch Zeit«, meinte Suko.
    »Hör auf. Das macht mich kribbelig.«
    »Du hattest einen schlechten Tag, John.«
    »Stimmt. Und ich denke, daß die folgende Nacht nicht eben besser wird. Schlechtes Schlafen, irgendwelche Träume, die mir nicht passen, na ja, du weißt schon.«
    Er nahm es mit Humor. »Wichtig ist doch, daß du nicht von mir träumst.«
    »Der Himmel bewahre mich davor. So schlimm werden die Träume hoffentlich nicht sein.«
    »Eben.«
    Wenig später meldete sich Sukos Handy. Er zog es aus der Tasche und reichte es mir rüber.
    »Was gibt's denn, und wer stört?« meldete ich mich.
    »Ich.«
    »Grüß dich, Shao.«
    »Ich wollte nur fragen, wann ich Suko oder euch erwarten kann.«
    »Keine Ahnung.«
    »Hör auf, John, du…«
    »Wir stecken noch im Verkehr.«
    »Dann seid ihr aber auf dem Weg?«
    »Ja, das schon.«
    »Gut. Suko hatte mich zwischendurch angerufen. Der Tag ist für euch nicht optimal gewesen, wie ich hörte. Deshalb eine andere Frage, John. Kommst du mit zu uns?«
    »Was hast du denn zu bieten?«
    »Zu essen und zu trinken.«
    »Danke, Shao, das ist sehr nett, würde ich auch gern annehmen, aber ich fürchte, daß ich kein guter Gesellschafter bin. Ich werde mich wohl schnell aufs Ohr legen, und im Kühlschrank finde ich bestimmt noch etwas zu essen.«
    »Aha.«
    »Ja, wirklich. Schließlich hast du erst vorgestern für mich mit eingekauft.«
    »Klar, wenn du mich nicht hättest.«
    »Bis gleich dann.«
    Ich gab Suko das Handy wieder zurück. Er schaute mich grinsend von der Seite her an. »Hast du keinen Bock heute auf irgendwelche Dinge?«
    »Richtig. Das geht nicht gegen euch, aber du kennst das ja. Irgendwann muß der Mensch mal allein sein.«
    »Da

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