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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rühren zu können.
    Das Gefühl einer wahnsinnigen Angst war zur Klammer geworden, aus der ich nicht hervorkam. Sie drückte von zwei Seiten gegen mich. Sie preßte mich zusammen und sorgte für einen wahnsinnigen Druck auf meiner Brust. Es wurde schwer für mich, überhaupt Luft zu bekommen. Der Alptraum verwandelte sich in eine höllische Qual, die mich immer tiefer preßte, begleitet vom Gesicht meines toten Vaters, der aus braunen Augen auf mich herabschaute.
    Er schrie mich sogar an.
    Ein harter und zugleich röhrender Schrei, der sich einige Male wiederholte.
    Warum schrie er?
    Ich erwachte!
    Plötzlich war ich wieder da. Praktisch ohne Übergang fand ich mich in der äußerlich bekannten Umgebung wieder, mußte aber innerlich erst damit zurechtkommen, und das war nicht eben einfach, weil der Traum wie ein Film auch weiterhin vor meinem geistigen Auge ablief. Mir wurde dabei sehr schnell klar, daß keine Gestalt aus meinen Traum geschrieen hatte, das ich es selbst gewesen war, der diese Laute von sich gegeben hatte. Praktisch aus einem tiefen Angstgefühl heraus.
    Der Schweiß klebte am Körper. Sogar das Kreuz auf meiner Brust schien angeleimt zu sein. Keine Stelle hatten die Schweißperlen ausgelassen. Sogar auf den Lippen lag dieser leicht salzige Geschmack.
    Draußen tobte der Wind. Er rüttelte an den Hausecken, wo er sich in ein wildes, heulendes Tier verwandelte, denn so ähnlich hörten sich die Laute an.
    Ein unterschiedliches Schreien. Mal laut, mal leiser, verschwindend und wenig später wieder zurückkehrend.
    Allmählich beruhigte ich mich. Ich war nicht mehr so gespannt und nahm die Geräusche gelassener.
    Ruhig ein- und ausatmen. Sorgen, daß der Druck auf meiner Brust verschwand. So gut wie möglich die Ruhe bewahren.
    Noch immer lag ich bewegungslos auf dem Bett. Arme und Beine gestreckt. Die Hitze verschwand aus meinem Körper. Der Schweiß blieb, erkaltete und ließ mich frieren.
    Ich warf erst jetzt einen Blick auf die Digitalanzeige der Uhr neben dem Bett.
    Mitternacht war vorbei. So hatte ich erst zwei Stunden geschlafen und diese Traumhölle erlebt.
    Meine Kehle war trocken geworden. Ich wollte etwas trinken, stand mühsam auf und ging die ersten Schritte auf die Tür zu.
    Die Kleidung klebte am Körper. In der Wohnung war es ruhig. Im Haus nicht so sehr. Aus einer der oberen Etagen hörte ich Musik. Stampfend und hämmernd.
    Im Kühlschrank fand ich Mineralwasser. Ich trank zwei Gläser fast leer und war dabei in der Küche stehengeblieben. Nur die kleine Lampe neben der Mikrowelle gab Licht.
    Warum hatte ich diesen Alptraum erlebt? Und warum war mir mein Vater darin erschienen? Zufall?
    Oder vielleicht eine Aufarbeitung der Vergangenheit? Ich wußte es nicht. Es konnte beides zutreffen, aber es konnte ebensogut ein Blick in die Zukunft sein. Eine Warnung vor dem, was auf mich zukam.
    Ein drittes Glas Wasser wollte ich nicht trinken und stellte die Flasche wieder weg. Danach ging ich ins Bad, um mir kaltes Wasser in das noch immer erhitzte Gesicht zu spritzen. Die Erfrischung tat gut. Sehr schnell fühlte ich mich besser.
    Zwar fürchtete ich mich nicht vor einer Rückkehr ins Bett, doch ein komisches Gefühl blieb. Möglicherweise würde sich der Traum fortsetzen. Es konnte auch noch schlimmer kommen, denn ich hatte schon erlebt, daß Träume zu einer gefährlichen Wahrheit wurden. Daß es zudem in der mir nicht bekannten Vergangenheit meines verstorbenen Vaters rumorte, stand ebenfalls fest. Da würde noch etwas auf mich zukommen. Möglicherweise war dieser Traum die erste Warnung.
    Auf der Bettkante sitzend dachte ich darüber nach und machte mir auch Vorwürfe. Lange Zeit war ich nicht in Lauder gewesen. Ich hatte mich weder um das Haus noch um die Gräber meiner Eltern gekümmert. Nach Ausreden wollte ich nicht suchen, aber es war einfach in der letzten Zeit zuviel passiert. Es gab ja nicht nur die Vergangenheit und die äthiopischen Templer, auch andere Dinge rollten immer wieder auf mich zu. Das Haus und die Gräber wußte ich in guten Händen. Mein Freund Terence Bull informierte mich hin und wieder. Es hatte keinerlei Vorgänge gegeben, die auf eine Veränderung hinwiesen.
    Und jetzt der Traum…
    Ich holte ihn mir noch einmal zurück. Es war schwer, aber immer wieder kristallisierte sich das Gesicht meines Vaters hervor, dessen Augen sich so verändert gezeigt hatten. Ein böser, gefährlicher Blick, als wollte er mich damit durchbohren oder mir etwas auf eine gewisse Art und

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