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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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her kamen und keine Rücksicht nahmen. Sie drängten sich in die Masse der Tanzenden hinein.
    Die jungen Leute merkten nicht, wer sich da unter sie gemischt hatte. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, an eine Gefahr dachte hier niemand.
    Ich startete, als der erste Blutsauger zugriff. Mit beiden Händen packte er eine junge Frau und hob sie an, als wäre sie eine Puppe ohne viel Gewicht.
    Erst dann, vielleicht auch deshalb, weil das Gesicht dicht vor ihrem erschien, erschrak die Tänzerin. Ihr sirenenhaft klingender Schrei übertönte sogar die wilde Musik.
    Für mich wurde es wieder einmal höchste Zeit…
    ***
    Der Vampir ließ sich nicht stören. Er war darauf fixiert, das Blut seines Opfers zu trinken, um selbst weiter existieren zu können. Das mußte er haben, und deshalb hatte er seine Umwelt auch vergessen.
    Er verließ sich voll und ganz auf seine Stärke. Als Wiedergänger war er einem normalen Menschen haushoch überlegen, und bisher war er auch nicht gestört worden.
    Die zwei Zeugen hatte er weder gesehen noch anderweitig wahrgenommen. So bekamen Jane und Bill alles mit. Die beiden verständigten sich mit Blicken. Es hatte keinen Sinn, wenn sie miteinander sprachen. Das leiseste Flüstern konnte gehört werden.
    Sie nickten sich zu.
    Richteten sich auf.
    Hielten ihre Waffen schussbereit.
    Im Flur vor ihnen tat sich nichts. Die Stille war beklemmend. Kein Lachen. Kein Stöhnen, auch keine Musik. Es war still wie in einem Totenhaus.
    Abgesehen von einer Ausnahme. Beide hörten wohl die Geräusche, die der Blutsauger verursachte. Ein leises Schlürfen. Auch ein zufrieden klingendes Schmatzen. Das Opfer lag reglos im Griff des Wiedergängers. Seine Augen standen offen, der Blick war gegen die Wand gerichtet, doch die junge Frau würde nichts mehr sehen können. Ein dünner Blutfaden hatte sich aus der Umgebung der Wunden gelöst und rann wie ein roter Pinselstrich am Hals entlang.
    Zugleich betraten Bill und Jane den Flur. An das Licht hatten sie sich gewöhnt. Ihre Körper warfen Schatten. Ganz im Gegensatz zu der Gestalt des Blutsaugers. Das gehörte zu den Merkmalen der Wiedergänger, daß sie keinen Schatten warfen. Ebenso war ihnen auch das Spiegelbild verlorengegangen.
    Jane und Bill waren voll konzentriert. Sie gingen noch näher an den Untoten heran, der plötzlich merkte, daß etwas nicht stimmte und seine Zähne vom Hals des Opfers löste.
    Dann drehte er den Kopf. Er starrte die beiden an.
    Sie schauten zurück.
    Ein blasses Gesicht in der oberen Hälfte. Die untere stand im glatten Gegenteil dazu. Sie war blutverschmiert. Der rote Lebenssaft hatte sich um die Lippen herum verteilt und war auch über das Kinn hinweggelaufen. Der Blutsauger war vom Auftreten der beiden überrascht. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er sich um die Frau oder um die beiden neuen kümmern sollte.
    Er entschied sich für Jane und Bill. Mit einer langsam anmutenden Bewegung drückte er die leichtbekleidete Frau zur Seite, und sie rutschte dabei über den Boden. Das Gewicht spürte er nicht mehr.
    Er war frei und konnte aufstehen.
    Das tat er auch.
    Langsam und schwerfällig. Sein dunkelbraunes Jackett war zerknittert. Das Blut klebte auch weiterhin in seinem Gesicht und machte ihn noch mehr zum Monster.
    »Du oder ich?« flüsterte Jane.
    »Ich überlasse es dir!«
    »Okay, dann ich!«
    Jane brauchte nicht zu zielen. Zudem kam ihr der Vampir entgegen. Er drückte sich langsam in die Höhe und bewegte sich noch, als er bereits die Arme ausstreckte.
    Jane schoß wie auf dem Schießstand. Sie hätte die geweihte Silberkugel auch in den Kopf der Gestalt jagen können. Davor schreckte sie jedoch zurück. Gewisse Skrupel ließen es nicht zu.
    Die Brust war das Ziel.
    Und da hinein jagte sie die Kugel. In die linke Seite, wo sich das Herz des Blutsaugers befand, aber nicht mehr schlug.
    Die Gestalt veränderte sich zu einem grotesken Tänzer. Sie riß ihre Arm ein die Höhe, wie jemand, der die Decke erreichen will, es aber nicht schafft.
    Ein würgender Laut brach noch aus dem Mund hervor. Dann schabte der Körper an der Wand entlang, wo er keinen Halt mehr fand. Der Untote brach in die Knie und landete am Boden.
    Tot, erlöst, vernichtet – wie auch immer.
    Jane ließ die Waffe sinken. Ihr schwerer Atemzug war deutlich zu hören. Sehr gemächlich drehte sie sich nach links und sah Bill Conolly, der am Boden kniete.
    Seine Hände hatte er unter die junge Frau geschoben und sie halb angehoben. Er starrte auf ihr

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