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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. Es waren schon verzweifelte Blicke, mit denen er sie betrachtete. Und diese Blicke sagten mehr als viele Worte.
    Trotzdem wollte Jane Collins es genauer wissen. »Und? Was ist mit ihr? Hat sie eine Chance? Oder ist sie…«
    »Ich glaube, sie ist«, flüsterte Bill.
    »Keine Rettung?«
    »Was ist mit dem Herz?«
    »Ich habe es nicht getestet. Aber einen Pulsschlag spüre ich nicht mehr. Er hat es geschafft. Er hat den Keim gelegt und schon zuviel Blut getrunken.«
    »Willst du es tun?«
    Bill hob die Schultern. »Sollten wir nicht noch etwas warten? Kann ja sein, daß wir uns geirrt haben.«
    Jane war damit einverstanden. Es war nicht damit getan, daß sie den einen Blutsauger erledigt hatten. Sie mußten einfach davon ausgehen, daß es noch mehrere dieser Untoten gab. Das Hotel war ideal für sie. Sie konnten in die Zimmer gehen und sich dort die Opfer suchen. Allein war der Vampir bestimmt nicht gekommen. Es mußte mindestens noch einen zweiten geben, und den wollten sie finden.
    Keine Tür stand offen. Der Gang war eng. Darin hatte sich auch ein bestimmter Geruch gehalten. Es roch nicht nur muffig, sondern auch nach Parfüm. Dieser Gestank schien sogar in den Wänden zu kleben.
    Bill hatte die Frau auf den Rücken gelegt. In ihrer spärlichen Berufskleidung wirkte sie wie eine bleiche Puppe, an der auch das Licht nicht viel ändern konnte.
    Mehrere Türen standen ihnen zur Auswahl, und das auf beiden Seiten des Flurs.
    »Du links, ich rechts«, sagte Jane knapp.
    Bill war einverstanden.
    Vom Ende der Treppe her drohte ihnen keine Gefahr. Zumindest hörten sie nichts. Aber dieses Haus besaß noch weitere Stockwerke, in denen sich die Vampire verteilt haben konnten.
    Es war allerdings nicht damit zu rechnen, daß alle der vielen Zimmer belegt waren. In London herrschte um diese Zeit kein Hochbetrieb. Die Stadt war ziemlich leer. Auch spielte das Wetter nicht mit, denn der Frühling ließ sich Zeit.
    Jane und Bill zerrten die Türen zugleich auf.
    Dunkle Zimmer.
    Kein Geräusch.
    Sie machten Licht. Die Mündungen der beiden Waffen zielten über die Schwellen hinweg in zwei Räume hinein, die ziemlich klein waren und mehr Verschlagen glichen.
    Kahle Wände. Ein Bett. Fernseher plus Recorder. Eine Waschgelegenheit. Ein Paar Stoff- und Handtücher. Weiches Licht, leicht rot und gelb eingefärbt, das von der Decke fiel.
    »Leer!« meldete Jane.
    »Bei mir auch.«
    »Keine Spuren?«
    »Nein, auch kein Geruch nach irgendwelchen Blutsaugern. Sorry, wenn ich dich da enttäuschen muß.«
    »Enttäuschen? Du bist gut.«
    Sie gingen weiter, aber nicht, ohne zuvor noch einen Blick auf die beiden starren Gestalten geworfen zu haben, die auch jetzt starr blieben. Die Frau bewegte sich nicht. Es ließ darauf schließen, daß sie wirklich nicht mehr zu retten war.
    Sie suchten weiter.
    Nie ließ ihre Aufmerksamkeit nach. Zimmer für Zimmer gingen sie durch. In einigen brannte Licht, andere waren finster. Sie alle waren gleich groß, wie auch die kleinen Fenster mit den Milchglasscheiben.
    Wieder zog Bill eine Tür auf.
    Ein heller Raum. Wieder das Bett, das Waschbecken – und die Frau. Sie lag auf dem Bett, war fast nackt, trug nur einen roten Satinslip. Die ebenfalls rote Perücke war verrutscht. Unter ihr kam schwarzes Haar zum Vorschein.
    Aber sie richtete sich auf.
    Langsam, sehr langsam. Ein fahlbleiches Gesicht, Lippen, die zuerst zuckten und sich dann öffneten.
    Bill starrte sie an. Er sah die Halswunde und auch die beiden Blutstreifen, die erst dort endeten, wo sich die Ansätze der Brüste abzeichneten.
    Jane hatte ihre Tür bereits wieder geschlossen. Obwohl Bill keinen Kommentar abgegeben hatte, wußte sie, daß etwas nicht stimmte.
    Sie sah es seiner starren Haltung an.
    Ohne eine Frage zu stellen, ging sie zu ihm und schaute an seiner rechten Schulter vorbei.
    »Verdammt!« flüsterte sie nur.
    Von Bill Conolly erhielt sie keine Antwort. Er stand einfach nur da und starrte die Frau an, die wie ein Gespenst aussah. Selbst die verrutschte Perücke machte sie nicht lächerlich. Im glatten Gegensatz dazu standen die beiden Zähne, deren Spitzen deutlich zu sehen waren, weil sie den Mund nicht geschlossen hatte.
    Sie starrte oder staunte die Menschen an. Sie wußte, daß in ihnen das frische Blut floss. Es würde sie stärken und dafür sorgen, daß die Bewegungen flüssiger wurden.
    Sie rutschte auf dem Bett vor, um an die Kante zu gelangen. Von dort aus dann weiter zu den Menschen, um ihnen die Zähne in den

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