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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wäre, als Ben noch mit dem Vampir kämpfte. Doch nun lag Stallybrass bewußtlos auf dem Boden, und der Vampir konnte sich um das Mädchen kümmern.
    Eartha schrie ihre Angst schrill heraus, doch niemand hörte sie. Sie erreichte die Tür, riß sie auf, doch Answard Brewster erwischte ihren Arm und riß sie zurück.
    Mit Schwung schleuderte er das verzweifelte Mädchen aufs Bett. Seine Krallen verfingen sich in ihrem dünnen Nachthemd und schlitzten es auf.
    Eartha blieb nicht auf dem Bett liegen. Sie wälzte sich weiter, fiel auf der anderen Seite auf den Boden, blieb aber auch da nicht liegen, sondern kroch sofort unter das Bett.
    Aber selbst dort war sie vor dem blutgierigen Schattenwesen nicht sicher. Answard Brewster packte das Bett kurzerhand und kippte es hoch.
    Und Eartha Raft lag ungeschützt vor ihm. Sein Mund öffnete sich, und das Mädchen schauderte beim Anblick dieser großen Hauer, die aussahen, als wären sie aus Elfenbein geschnitzt.
    Grausam war Answard Brewsters Gesichtsausdruck, und die Falten, die um seine Augen lagen, vertieften sich merklich. Er zog die Oberlippe ganz nach oben und öffnete weit den Mund.
    Jetzt hob er den Kopf, und ein triumphierendes Funkeln war in seinen bösen Augen. Er vollführte mit dem Kopf eine hackende Bewegung, und plötzlich wurde das Mädchen ganz still.
    Ein Schmerz durchtobte Eartha Raft. Ein seltsamer Schmerz, der nicht unangenehm war. Sie spürte den Vampir an ihrem Hals, aber es widerte sie nicht an.
    Vor wenigen Augenblicken hatte sie noch furchtbare Angst vor dem Tod gehabt. Jetzt fürchtete sie ihn nicht mehr, denn sie wußte, daß sie nach ihrem Ende weiterleben würde.
    Als Vampirin!
    ***
    Es brauste laut in Ben Stallybrass’ Ohren, als er zu sich kam. Er brauchte einige Sekunden, um sich erinnern zu können. Dann richtete er sich erschrocken auf.
    »Eartha?«
    Ein heftiges Schwindelgefühl packte ihn. Er massierte seinen Nacken und bemühte sich, rasch wieder in Form zu kommen. Mühsam stand er auf.
    Es war der reine Irrsinn: In diesem Zimmer hatte sich ein Vampir befunden!
    Ich habe mit ihm gekämpft, dachte Ben Stallybrass fassungslos. Es kam ihm so vor, als wäre das nicht wirklich geschehen. Wer glaubte schon an die Existenz von Vampiren?
    Ben Stallybrass mußte froh sein, daß der Blutsauger ihn am Leben gelassen hatte. Aber wie war es Eartha ergangen? Stallybrass wankte zu dem hochgekippten Bett.
    Er hoffte, Eartha würde dahinter liegen und okay sein, doch sie war nicht da. Allmählich stieg Panik in ihm hoch. Aus Büchern wußte er, wie die Opfer von Vampiren endeten. Wenn Eartha nicht die Flucht geglückt war, hatte das Schattenwesen sie gebissen und ihr Blut getrunken. Dann konnte ihr niemand mehr helfen.
    »Eartha!« schrie Ben Stallybrass verzweifelt.
    Er torkelte aus dem Schlafzimmer, suchte das Mädchen im ganzen Haus, konnte sie aber nirgends finden.
    Hatte der Vampir sie getötet und mitgenommen? Oder hatte er sie entführt, um sie an einem Ort, wo er mit ihr ungestört war, zu töten?
    »Eartha!«
    Ben Stallybrass rannte aus dem Haus. Auf der Straße schrie er wieder den Namen des Mädchens. Sein Gesicht war schmerzlich verzerrt und seine Augen schwammen in Tränen. Er befürchtete das Schlimmste für Eartha Raft.
    ***
    Am nächsten Morgen fühlte sich Jubilee nicht wohl. Sie blieb im Bett. Vicky brachte ihr das Frühstück, aber sie rührte nichts an. Ich wollte nach dem Frühstück nach ihr sehen, aber dann rief Mr. Silver an und bat mich, zu ihm zu kommen.
    Vicky Bonney schrieb an ihrem Buch weiter, und ich stieg in meinen Rover und schwirrte zu Mr. Silvers neuem Domizil ab. Cuca und Metal waren zwar im Haus, wie ich erfuhr, aber sie ließen sich nicht blicken.
    Mir war das nicht unangenehm.
    Shavenaar war allerdings da. Heute begegnete ich dem Höllenschwert schon mit etwas weniger Mißtrauen, »Was gibt’s?« wollte ich wissen. »Weshalb mußte ich kommen?«
    »Wir können ein neues Kunststück«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ich hoffe, du hast nicht vor, dich als Schwertschlucker zu produzieren«, sagte ich. »Die Nummer habe ich nämlich schon so oft gesehen, daß sie mir zum Hals heraushängt.«
    »Paß mal auf«, sagte Mr. Silver. Er trat an einen großen runden Tisch und klopfte mit der Hand drauf. »Shavenaar, komm hierher!«
    Das Höllenschwert gehorchte. Es legte sich auf den Tisch, »Umwerfend neu ist das aber nicht«, bemerkte ich. »Das konntest du doch schon gestern.«
    »Wart’s doch ab, du ungeduldiger Hammel«, sagte

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