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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sollte wohl auf die Idee kommen, daß sich hier unten ein »Schlafraum« befand. Aber der Ex-Dämon hatte ihn entdeckt. Er hatte damit gerechnet, irgendwo einen Sarg stehen zu sehen.
    Schließlich fand er aber nicht nur einen, sondern gleich mehrere. Doch nur einer wurde von Answard Brewster benützt, das konnte Mr. Silver unschwer feststellen.
    Es handelte sich um eine schwere schwarze Totenkiste, die mit violettem Samt ausgeschlagen war. Eine geradezu vornehme Ruhestätte.
    Der Hüne sah sich den Sarg genauer an. Er wollte dafür sorgen, daß ihn Answard Brewster nicht mehr benützen konnte. Am einfachsten wäre dies zu erreichen gewesen, indem man ein geweihtes Silberkreuz hineinlegte, doch der Hüne hatte keines bei sich.
    Aber er wußte sich zu helfen.
    Er beugte sich über den Sarg und sandte Silbermagie in seine Fingerspitzen. Er berührte damit den violetten Samt und ließ die Magie fließen. Auf diese Weise gelang es ihm, ein Silberkreuz in den Sarg zu »zeichnen.«
    Zufrieden richtete er sich auf. Ab sofort würde es dem Vampir unmöglich sein, in diesen Sarg zu steigen.
    Ebenso wollte er die anderen Särge behandeln, und in der weiteren Folge wollte er dafür sorgen, daß sich Answard Brewster in seinem Keller so unbehaglich wie nur irgend möglich fühlte.
    Als der Ex-Dämon sich dem nächsten Sarg zuwandte,, passierte es…
    Es war wie ein Wespenstich, der seinen Nacken traf.
    Er wußte sofort, was das bedeutete, und wollte augenblicklich etwas dagegen unternehmen, doch das magische Gift war schneller. Es durchraste seinen Körper in Gedankenschnelle und setzte seine übernatürlichen Fähigkeiten außer Kraft.
    Er fühlte sich überrumpelt, drehte sich um und merkte, wie vor seinen Augen alles unwirklich wurde. Die Dimensionen des Kellerraumes veränderten sich. Die Kellerdecke schien mit einemmal schwer durchzuhängen, und hinter einem Sofa, das wie ein erlegtes Ungeheuer aussah, trat ein Mann hervor.
    Mr. Silver wollte reagieren, doch er hatte kaum noch Kontrolle über seinen Körper. Das Gift war stark, und es wirkte auf eine eigenartige Weise progressiv.
    Je mehr sich der Ex-Dämon gegen die Wirkung auflehnte, desto stärker wurde sie. Bis er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und zusammenbrach.
    ***
    Jubilee versuchte, ihre Angst nicht zu zeigen. Natürlich hatte sie welche, das war ganz klar, schließlich befand sie sich mit diesem monsterhaften Kerl unter der Erde und hätte ihr grauenvolles Schicksal deutlich vor Augen.
    Die drei toten Mädchen!
    Jubilee kannte nur Eartha Raft. Die beiden anderen sah sie zum erstenmal. Wieviel Zeit blieb ihr noch? Wie lange würde es dauern, bis auch sie tot in diesem magischen Kreis lag?
    Tot und blutleer!
    Was passierte hier, in diesem unterirdischen Versteck? Zuerst trank Answard Brewster das Blut seiner Opfer, dann brachte er sie hierher, und wenn der Vampirkeim in ihnen aufgegangen war, tötete er sie. Das war ungewöhnlich.
    Hallende Schritte waren auf einmal zu hören. Jubilee stockte der Atem. Es kam jemand. Bestimmt aber niemand, der sie befreien würde. Wenn sie ihre Situation nüchtern betrachtete, mußte sie zugeben, daß sie ihre Hoffnung begraben konnte.
    Der graugesichtige Kerl riß die Augen auf. »Der Meister kommt!« sagte er, und Jubilee hatte den Eindruck, als würde sich nicht nur dieser Kerl, sondern auch das Feuer in den Ölschalen über das Eintreffen des Meisters freuen. Die Flammen schienen größer zu werden und heller zu lodern.
    Knirschend öffnete sich der Zugang, und gleich darauf stieg Answard Brewster die steinernen Stufen herunter. Er trug ein blondes Mädchen.
    Es war Joanne Jampers.
    Sein Diener eilte ihm entgegen und nahm ihm das Mädchen ab. Er legte die Blonde aber nicht in den magischen Kreis, sondern ließ sie in Jubilees Nähe zu Boden gleiten.
    Answard Brewster erkannte Jubilee sofort wieder. Er lächelte kalt.
    »Sie ist dir gefolgt«, sagte sein Diener und erzählte, wie er sich Jubilee geholt hatte.
    »Gut«, sagte der Vampir gedehnt.
    Jubilees Blick war starr auf seine gefährlichen Hauer gerichtet. Würde er sie nun beißen?
    Sie sah Spuren von Blut in seinem Mundwinkel. Es war Joanne Jampers’ Blut. Er hatte sich daran gelabt, und nun war er satt.
    Dennoch näherte er sich langsam dem jungen Mädchen. »Ich war vorgestern nacht hinter dir her«, sagte der Vampir.
    Jubilee erschrak im nachhinein. Eartha Raft hatte also doch recht gehabt. Jemand war ihnen gefolgt. Und als sie sich getrennt hatten, hatte

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