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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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danach wirst du tot sein!
    ***
    Answard Brewster ging. Obwohl das Ölfeuer hell brannte, warf der Vampir nicht die Spur eines Schattens. Bei seinem Diener war das etwas anderes. Er hatte sogar einen besonders schwarzen Schatten, Jedenfalls kam es Jubilee so vor.
    Das junge Mädchen versuchte, die Fesseln loszuwerden, doch das einzige Resultat, das sie mit ihren verbissenen Bemühungen erzielte, waren glühende Schmerzen in den Handgelenken. Und dabei mußte sie noch froh sein, daß sie noch in der Lage war, Schmerzen zu empfinden. Eartha Raft war viel schlimmer dran als sie.
    Der Vampirdiener kehrte zurück. Er setzte sich auf den Boden und nahm keine Notiz von Jubilee.
    Reglos saß er da. Jubilee kam es vor, als würde er auf etwas warten. Sie wandte den Kopf, weil irgend etwas sie irritierte… und begegnete dem kalten Blick der toten Joanne Jampers!
    Der Vampirkeim war in dem blonden Mädchen aufgegangen!
    Joanne Jampers »lebte« wieder - als Untote, als Schattenwesen, als Blutsaugerin!
    Dem Vampirdiener war das noch nicht aufgefallen. Er glotzte weiter vor sich hin, schien sich mit seinen Gedanken sehr weit fort zu befinden.
    Joanne Jampers bewegte sich in diesem Moment zum erstenmal. Sie legte ganz vorsichtig die Hände auf den Boden und drückte sich Zentimeter um Zentimeter hoch.
    Ein dünnes Zittern erfaßte ihre Lippen, zwischen denen die Spitzen ihrer Augenzähne hervorlugten. Joanne Jampers richtete sich mehr und mehr auf.
    Ihr gieriger Blick war auf Jubilee gerichtet. Das junge Mädchen wäre ein willkommenes Opfer für die neue Vampirin gewesen, aber das konnte Answard Brewsters Diener doch nicht dulden.
    Der Meister selbst wollte Jubilees Blut trinken!
    Joanne Jampers rückte langsam näher. Sie versuchte, Jubilee mit der beginnenden hypnotischen Kraft ihres Blickes in ihren Bann zu schlagen.
    Doch Jubilee riß sich von den kalten Augen der hungrigen Untoten los und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Der Mann sprang sofort auf. Gleichzeitig federte Joanne Jampers vorwärts. Weit riß sie den Mund auf, und Jubilee konnte sie nicht abwehren, da sie gefesselt war.
    Das einzige, was sie tun konnte, war,, sich zur Seite fallen zu lassen.
    Joanne Jampers warf sich auf sie, packte sie und zerrte sie an sich. Jetzt griff der Mann nach der Vampirin. Sie fauchte zornig, wollte sich um keinen Preis davon abhalten lassen, Jubilee zu beißen.
    Sie versetzte dem Mann einen kräftigen Stoß. »Weg!« kreischte sie, und abgrundtiefer Haß verzerrte ihre Züge.
    Er taumelte einige Schritte zurück, kam aber sofort wieder. »Sie gehört dem Meister!« schrie er. »Du kriegst ihr Blut nicht!«
    Joanne Jampers scherte sich nicht darum. Ihr Gesicht näherte sich Jubilees Hals, die verzweifelt versuchte, trotz der Fesseln von der gierigen Vampirin fortzukriechen.
    Wieder griff der Mann zu. Jubilee setzte auf ihn. Wenn es ihm nicht gelang, die Blutfurie zur Räson zu bringen, war sie erledigt.
    »Weeeg!« kreischte Joanne Jampers abermals, und sie wollte den Mann noch einmal zurückstoßen, womöglich noch weiter als beim erstenmal, doch diesmal ließ er nicht los. Sie konnte ihn zwar von sich stoßen, aber er riß sie mit sich, und somit fort von Jubilee. Die Blutsaugerin gebärdete sich wie toll. Ungestüm griff sie den Mann, der verhindern wollte, daß ihr Jubilee zum Opfer fiel, an. Sie katapultierte sich ihm entgegen, setzte ihre Krallen ein und riß ihm tiefe Wunden.
    Weit klaffte die Haut auf, und Jubilee stellte verwundert fest, daß der Mann nicht blutete. Was sie vorhin schon vermutet hatte, bekam sie nun auf eine grauenerregende Weise bestätigt.
    Unter der Haut hatte dieser Mann eine andere Haut, eine schleimig glänzende!
    Plötzlich verwandelte er sich. Seine Augen leuchteten bernsteinfarben und traten noch weiter zurück, während seine Zähne zu großen, schimmernden Dreiecken wurden.
    Sein schleimiger Körper verströmte einen bestialischen Leichengeruch, und Jubilee begriff, daß der Kerl ein Ghoul war!
    ***
    Ein Ghoul! Ein Leichenfresser! Ein dämonisches Wesen, selbst von den Schwarzblütlern verachtet. Es gab nichts Niedrigeres als einen Ghoul im Höllenreich, Leichenfresser standen auf der niedrigsten Stufe der Dämonenhierarchie. Das war immer schon so gewesen und würde wohl für alle Zeiten so bleiben.
    In den oberen Rängen kam es immer wieder zu Streitigkeiten und Kämpfen. Jeder Schwarzblütler versuchte, für sich eine Vormachtstellung zu ergattern.
    Den Platz, den die Ghouls einnahmen, machte

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