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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihnen jedoch niemand streitig.
    Ghouls - das war Abschaum der Hölle!
    Aber sie waren nicht ungefährlich, diese Leichenfresser, Sie hatten zwar ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken.
    Während sich die Metamorphose vollzog - sie dauerte nur wenige Lidschläge -, starrte Joanne Jampers den Gegner verdattert an. Sie hatte dem Mann vorhin ihre Zähne ins Fleisch schlagen wollen. Diesen Wunsch hatte sie nun nicht mehr.
    Sie ekelte sich vor dem Ghoul, griff ihn aber erneut an, um ihn auszuschalten, denn nur wenn sie ihn erledigte, konnte sie Jubilees Blut bekommen.
    Ihre Hände glitten an dem schleimigen, gallertartigen Körper ab. Der Ghoul war kaum zu packen. Er schlug mit seinen Fäusten auf Joanne Jampers ein und trieb sie zurück.
    Die Vampirin fiel gegen die Wand. Sie fauchte zornig.
    Jetzt hatte der Leichenfresser schaufelähnliche Hände mit widerstandsfähigen Krallen. Damit konnten Ghouls lange, weit verzweigte Gänge unter Friedhöfen graben und sich von Grab zu Grab Weiterarbeiten.
    Und natürlich waren diese »Maulwurfpfoten« gefährliche Waffen, die niemand unterschätzen durfte.
    Die Vampirin bekam die Schaufeln des Ghouls in diesem Augenblick zu spüren. Gnadenlos setzte er sie gegen Joanne Jampers ein. Mit einem wuchtigen Schlag, der den Kopf der Blutsaugerin weit zurückriß, streckte er sie nieder.
    Sie blieb auf dem Boden liegen und wimmerte.
    Der Ghoul eilte fort.
    Jubilees Herz krampfte sich zusammen. Er kann mich mit ihr doch nicht allein lassen! dachte sie nervös. Sie wird sich erholen, und dann…
    Wieder versuchte sich das junge Mädchen zu befreien, doch es war vergebiche Mühe.
    Joanne Jampers erholte sich tatsächlich rasch. Sie hörte auf zu wimmern und richtete sich langsam wieder auf. Nach wie vor glitzerte der schreckliche Bluthunger in ihren Augen.
    Jetzt würde sie ihn stillen können. Der Leichenfresser war nicht mehr da, und Jubilee konnte sie nicht abwehren. Ein wenig unsicher stand die Blutsaugerin noch auf den Beinen, aber sie kam schon wieder näher!
    Jubilee befürchtete das Schlimmste. Sie kroch gefesselt von Joanne Jampers fort. Die Vampirin folgte ihr, Als Jubilee nicht mehr weiterkriechen konnte, blieb sie zitternd liegen.
    Nun ist es um mich geschehen! dachte sie.
    Da heulte die Blutsaugerin plötzlich markerschütternd auf. Panik verzerrte ihr Gesicht. Entsetzen flackerte in ihren Augen. Sie drehte sich, und Jubilee sah einen Holzpflock aus Joanne Jampers’ Rücken ragen.
    Der Leichenfresser hatte ihn der Vampirin von hinten ins Herz gestoßen!
    Zwei Meter von Jubilee entfernt brach Joanne Jampers zu Boden. Die Züge der Toten entspannten und glätteten sich. Kein gieriger, grausamer Ausdruck befand sich mehr im Gesicht des blonden Mädchens, und die erschreckenden Vampirhauer bildeten sich zurück.
    Joanne Jampers war erlöst!
    ***
    Auch der Ghoul verwandelte sich. Er nahm wieder menschliches Aussehen an. Sein fahles Gesicht verzog sich zu einem gemeinen Grinsen.
    »Hast du alles genau verfolgt?« fragte er höhnisch. »Ist dir auch nichts entgangen?«
    »Es war grauenvoll.«
    »Genauso wirst morgen du enden«, sagte der Vampirdiener, und Jubilee überlief es eiskalt. Mußte sie wirklich zur Vampirin werden? Führte daran kein Weg vorbei? Würde man sie morgen nacht tatsächlich pfählen?
    Der Mann schleifte Joanne Jampers zum magischen Kreis. Er nahm den Eichenpflock an sich und legte die Tote anschließend in den Kreis, und zwar so, daß Joanne Jampers’ Hände und Füße jene von Eartha Raft berührten und ihr Kopf auf das Zentrum des Kreises wies. Im Kreis war nur noch für ein Mädchen Platz.
    »Was habt ihr vor?« fragte Jubilee erschüttert.
    »Wenn du Glück hast, wird es dir der Meister morgen sagen«, gab der Mann frostig zurück. »Wenn nicht, wirst du sterben, ohne zu wissen, wofür.«
    »Ich will es heute wissen!« schrie Jubilee den Ghoul an.
    Doch er hatte für sie nur ein geringschätziges Lächeln übrig.
    ***
    Satt und zufrieden eilte Answard Brewster durch die dunklen Straßen der schlafenden Stadt. Kein Schatten begleitete ihn. Er begegnete nur wenigen Menschen, die ihn nicht beachteten, und auch er achtete nicht auf sie.
    Sein Bluthunger war für diese Nacht gestillt. Er würde erst morgen wieder erwachen. Es hätte ihm kein Vergnügen mehr bereitet, das Blut eines weiteren Opfers zu trinken.
    Es gab Vampire, die unersättlich waren und nie genug bekamen, doch zu denen gehörte Answard Brewster nicht. Deshalb hatten die Menschen, die ihm jetzt

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