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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht auftreten. Möglicherweise sah mich jemand, und dann war es mit meiner Rolle als Dämon des Meeres vorbei.
    Meine Vermutung war, daß wir uns irgendwo in der Südsee befanden. Ich würde einfach die Gestalt eines Eingeborenen annehmen. Das war unverbindlich.
    Seit ich Hermes Trismegistos' Erbe angetreten hatte, verfügte ich über einige ungewöhnliche Fähigkeiten. Mit Hilfe des Vexierers, der einem zusammenklappbaren Holzmaßstab ähnlich sah, konnte ich jede beliebige Gestalt annehmen. Ich holte das magische Instrument aus meiner Hautfalte hervor, klappte es auf, setzte mich ins Wasser und befestigte den Vexierer an einem Felsvorsprung. Rasch entspannte ich mich und konzentrierte mich auf den Mann, dessen Gestalt ich annehmen wollte. Innerhalb weniger Minuten hatte ich mich in einen braunhäutigen Eingeborenen mit pechschwarzem Haar und dunklen Augen verwandelt. Den Vexierer und meine anderen magischen Geräte ließ ich im niedrigen Brunnenschacht zurück. Nur den magischen Kommandostab nahm ich an mich; und natürlich den magischen Zirkel, mit dem ich die Magnetfelder abstecken mußte, durch die ich springen wollte.
    Das Magnetfeld im Schacht war äußerst schwach. Ich war sicher, daß ich nicht weit springen würde. Aber das war auch nicht so wichtig. Vor allem mußte ich endlich aus dem bestialisch stinkenden Brunnen heraus.
    Das Magnetfeld hatte ich abgesteckt. Wie immer, wenn ich in ein Magnetfeld fiel, glaubte ich durch die Dimensionen zu schweben. Anfangs war es ein höchst ungewöhnliches Gefühl gewesen, doch jetzt hatte ich mich schon daran gewöhnt.
    Ich materialisierte in einem breiten Gang, der völlig dunkel war. Vorsichtig tastete ich mich vorwärts, dabei strich ich mit dem Kommandostab über die Wände. Lange mußte ich nicht suchen, dann hatte ich ein weiteres Magnetfeld entdeckt.
    Diesmal fand ich mich im Freien wieder. Ich stand auf dem Vulkan und hatte einen prächtigen Überblick über die Insel. Langsam drehte ich den Kopf und blickte in den Vulkankegel. Deutlich war das unheimliche Schloß zu sehen. Dann drehte ich mich einmal im Kreis. Die Insel war zu meiner Überraschung ziemlich groß und höchst ungewöhnlich für eine Vulkaninsel. Genau unter mir lag das Atoll, in dem ich aufgetaucht war. Unweit der Lagune erblickte ich einige Hütten und ein paar Zelte. Auch Käfige waren zu sehen. Es sah ganz wie das Camp von Tierfängern aus. Verwundert runzelte ich die Stirn. Das wollte ich mir näher ansehen.
    Geduckt schlich ich den Berg hinunter. Immer wieder verbarg ich mich hinter Lavabrocken. So kam ich nur langsam vorwärts.
    Ein undurchdringlich scheinender Urwald lag vor mir. Zögernd betrat ich ihn. Nach wenigen Schritten wurde es dunkel. Die hohen Bäume verhinderten, daß die Sonnenstrahlen bis zum Boden vordrangen. Hier herrschte immer Dämmerlicht. Ähnliche Dschungels hatte ich in Südamerika und auf Borneo kennengelernt.
    Als ich Stimmen hörte, warf ich mich zu Boden. Zwei Männer kamen an mir vorüber, die sich lautstark unterhielten. Es waren Amerikaner. Ihr Slang war unverkennbar. Aber das war nicht so interessant; viel interessanter für mich war, daß ich eine schwache dämonische Ausstrahlung spürte.
    Ich hob den Kommandostab und legte die Öffnung vor meine Nase und den Mund. Es gab keinen Zweifel, die beiden Männer waren von einem Dämon beeinflußt worden. Sie waren Dämonendiener; und das erklärte auch ihre Anwesenheit auf der Insel.
    Ich wartete, bis sie an mir vorbeigegangen waren, dann drehte ich um. Diese Dämonendiener interessierten mich nur am Rande. Das Schloß war für mich viel interessanter.
    Der Aufstieg zum Krater war ziemlich mühsam. Diesmal mußte ich länger suchen, bis ich ein Magnetfeld gefunden hatte. Zu meiner größten Enttäuschung landete ich aber mitten im Dschungel. Ich kehrte sofort zurück und suchte ein anderes Magnetfeld. Wieder hatte ich kein Glück. Nochmals Dschungel. Und so ging es mehr als drei Stunden lang weiter. Zu meinem größten Ärger entdeckte ich nicht mehr das Magnetfeld, aus dem ich vorn Schloß hergekommen war. Unterdrückt fluchend suchte ich weiter. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte erbarmungslos auf mich nieder.
    Ich war müde und hatte Hunger und Durst. In letzter Zeit hatte mein Körper nur wenig Schlaf und Nahrung bekommen; und das schwächte mich. Außerdem war jede Verwandlung mit einem gewaltigen Kräfteverlust verbunden.
    Endlich fand ich ein Magnetfeld, das mich zurück in das Schloß der Hexe

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