1060 - Der Planet Vulkan
Wesen hatte sich in Luft aufgelöst.
*
Gucky war vorsichtshalber in eine der Höhlen teleportiert, in der sich kein Maringo aufhielt. Überhaupt hielt er es für viel zu gefährlich, einfach in das Innere des Berges hineinzuspringen, denn seine Peilungen brachten nicht das gewünschte Ergebnis. Der Berg mußte sich - wie auch immer - abgeschirmt haben.
Gegen wen oder was? Gegen ihn vielleicht?
Mit einigem Mißvergnügen dachte er an die Ereignisse auf dem Planeten EMschen zurück. Die Impulse, die dort von dem Basaltbrocken ausgegangen waren, ähnelten denen des Vulkanberges. Hier gab es eine Verwandtschaft, die eindeutig war. Demnach war höchste Vorsicht geboten.
Er kramte aus seinen Taschen eine kleine Lampe hervor, denn in der Höhle war es dämmerig, und bald würde es ganz dunkel werden.
Vorsichtig tastete er sich weiter.
Natürlich war sich Gucky durchaus nicht sicher, ob er ohne eine Teleportation in das Innere des Berges gelangen konnte, falls dieser überhaupt Hohlräume besaß. Da aber die äußeren Höhlen offensichtlich - oder auch scheinbar - durch eine sehr frühe vulkanische Tätigkeit entstanden waren, war es ziemlich sicher, daß auch Höhlen im Innern vorhanden waren.
Der Mausbiber wußte eigentlich selbst nicht, was er zu finden hoffte. Er hatte sich in eine Situation hineinmanövriert, aus der es keinen anderen Ausweg gab, als das Geheimnis des Vulkans zu lösen. Daß eine gewisse Identität mit dem Basaltbrocken von EMschen bestand, war der willkommene Anlaß dazu.
Und vor allen Dingen: ein Motiv gegenüber Rhodan, von dem eine gehörige Strafpredigt zu erwarten war.
Gucky war noch keine zehn Meter weit in die Höhle eingedrungen, als er im Schein seiner Lampe etwas entdeckte, das sein Herz höher schlagen ließ. Er hatte seit Stunden nichts mehr gegessen und seine Hungergefühle bisher tapfer ignoriert, aber als er die Pilze erblickte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen.
Da wuchsen sie im Dämmerlicht in dichten Reihen, so als habe man sie gepflanzt. Das mußte Kurils Stamm getan haben, und die fruchtbare Lavaasche, hatte ihm dabei geholfen.
Gucky hockte sich neben das dicht am Felsen befindliche Beet und brockte einen besonders schönen Pilz ab. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß er und alle anderen hier künstlich gezüchtet wurden, und das War auch der Grund, daß der Mausbiber keine Vergiftung zu befürchten hatte.
Das Fruchtfleisch schmeckte herrlich und war so weich, daß es dem Nagezahn keine Probleme bereitete, wie das manchmal bei den viel härteren Mohrrüben der Fall war.
Als er endlich gesättigt war, beschloß er, weiterzuforschen. Ein wenig erschrocken baute er den Mentalschirm wieder auf, den er für einige Sekunden vergessen hatte - sein Glück, wie sich später herausstellen sollte.
Die Höhle wurde immer enger, bis nur noch ein schmaler Gang vorhanden war, der weiter in das Innere des Berges hineinführte. Das Fehlen von Spuren deutete darauf hin, daß sich die Maringos nicht so weit vorgewagt hatten. Die Scheu vor Vater Pursadan war größer als ihr Forscherdrang.
Gucky lockerte den abschirmenden Mentalblock in der Hoffnung, daß der Berg und seine geheimnisvolle Abstrahlung jeden telepathischen Kontakt mit Fellmer Lloyd verhinderte. Dafür empfing er nun wieder ziemlich deutlich die Impulse des Vulkans.
Verblüfft blieb er jedoch stehen, als er plötzlich noch andere Impulse empfing, und zwar ohne jeden Zweifel mentale Impulse, richtige Gedankenmuster, die nur von organischen Lebewesen stammen konnten.
Von Lebewesen, die zumindest halbintelligent waren.
Konnte es möglich sein, daß im Innern des Berges Leben vorhanden war?
Vorsichtig bewegte er sich weiter durch den engen und niedrigen Gang. Er hatte bereits jede Orientierung verloren, wußte aber instinktiv, daß er sich immer mehr dem Zentrum des Massivs näherte. Und dann stand er unvermittelt vor einer glatten Felswand. Der Gang war zu Ende.
Im Schein der Lampe wirkte es wenigstens so, aber dann fiel dem Mausbiber auf, daß die Felswand viel zu glatt und eben war, um natürlichen Ursprungs sein zu können. Seine Ahnung verriet ihm, daß der Gang erst hinter der Felswand richtig begann. Dies war eine künstliche Sperre, und es blieb nur die Frage, wer sie errichtet hatte.
Er hätte jetzt teleportieren können, um auf die andere Seite zu gelangen, aber auch telekinetisch war es ihm nicht möglich, die Dicke der Wand abzutasten. Irgend etwas behinderte ihn. Außerdem verspürte er
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