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1060 - Die Mystikerin

1060 - Die Mystikerin

Titel: 1060 - Die Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächelte dünn. »Das herauszufinden, ist ebenfalls Ihr oder unser Problem. Wir müssen eben zweigleisig fahren. Zudem haben wir einen Vorteil. Wenn ich an Hildegard von Bingen denke, dann ist dieses Bingen ja ein Ort am Rhein. Sie haben also ein Ziel. Wir können alles eingrenzen. Die Stadt Bingen und deren Umgebung ist wichtig, um Spuren aufzunehmen oder weiterzuverfolgen. Außerdem haben Sie doch blendende Beziehungen zu Deutschland, John.«
    Ich war zwar angesprochen, konnte ihm im Moment aber nicht folgen. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich dachte an Harry Stahl.«
    »Ja, natürlich. Ich werde ihn anrufen. Er wird sich bestimmt wundern.«
    Sir James nickte. »Unternehmen Sie alles. Wir müssen das Verschwinden dieser beiden Frauen klären. Es wäre sogar denkbar, daß es nicht die einzigen sind, die auf diese Art und Weise wie vom Erdboden verschluckt wurden.« Er blickte Tanner an. »Was meinen Sie dazu, Chief Inspektor?«
    Tanner, der in der letzten Zeit ziemlich ruhig gewesen war, nickte.
    »Ja, Sir, Sie können recht haben. Ich möchte erst gar nicht an die zahlreichen Menschen denken, die hier in London im Lauf eines Jahres verschwinden. Aber auch die Deutschland-Spur könnte etwas sein. Ich wäre sogar froh, wenn sich der Fall auf das Festland verlagert.« Er grinste mich an. »Immer, wenn John und Suko mir in die Quere kommen, sind Arbeit und Ärger schon vorprogrammiert.«
    »Nun hau mal nicht so auf den Pudding«, sagte ich. »Schließlich haben wir dir immer die Arbeit abgenommen. Und daß plötzlich jemand aus deinem Büro verschwindet, ist wirklich was Neues.«
    Tanner stand auf. »Es soll auch nicht zur Regel werden.« Nach einem Blick auf die Uhr nickte er. »Ich werde mich wieder zurückziehen und höre von euch.«
    Das versprachen wir ihm. Auch Sir James ging mit ihm und ließ uns zurück.
    Jane Collins streckte die Beine aus und atmete tief durch. »Das war eine schwere Geburt. Was packen wir als erstes an?« Sie wandte sich an mich. »Es ist dir doch klar, daß ich mit am Ball bleiben werde? Schließlich ist durch mich der Fall ins Rollen gekommen.«
    »Ist schon klar. Aber zuvor werde ich versuchen, Harry Stahl zu erreichen.«
    »Tu das.«
    Keiner ging, als ich telefonierte. Nur Glenda sorgte für frischen Kaffee.
    Bei Harry Stahl war es so wie bei mir. Oft unterwegs und nicht immer im Büro anzutreffen oder zu Hause, denn ein Büro außerhalb seiner Wohnung hatte er nicht.
    Harrys Lebenslauf war nach der Wende in einem Zickzackkurs verlaufen. Ich hatte ihn kennengelernt, als ich den Leichenfürst von Leipzig gejagt hatte. Er war keiner gewesen, der zum Stasi gehört hatte. Im vereinten Deutschland hatte er einen guten Job bekommen und war auch durch mich infiltriert worden. Er wußte, daß es nicht nur normale Fälle gibt, sondern auch welche, die mit einer routinierten Polizeiarbeit nicht zu lösen sind. Er hatte mich unterstützt, bis er einer Intrige aufgesessen war, die ihn den Job gekostet hatte.
    Danach war es ihm verdammt schlecht gegangen. Er hatte sich mehr schlecht als recht als Privatdetektiv herumgeschlagen, finanziell etwas unterstützt von den Conollys. Auch diese Zeit war vorbeigegangen, und man hatte ihm eine Chance gegeben. Einen neuen Job. Einen Job, bei dem er auf sich allein gestellt und nur der Regierung, wie er immer sagte, gegenüber verantwortlich war. Ein Ein-Mann-Sonderkommando mit besonderen Aufgaben, die meinen sehr nahe kamen.
    Und er hatte das Glück gehabt, eine Kollegin kennenzulernen, eine gewisse Dagmar Hansen, die sich letztendlich sogar als Psychonautin herausgestellt hatte.
    Beide bildeten ein gutes Team. Und sie verstanden sich auch privat, und so war Harry Stahl trotz allem noch in ein ruhigeres Fahrwasser hineingeraten.
    Was man von seinem Job nicht behaupten konnte, denn er war stressig genug. Seine Nummer stand zwar nicht im Telefonbuch, ich aber hatte sie und wählte durch.
    Das Glück stand auf meiner Seite, denn es wurde abgehoben. Ich hörte eine seltsam klingende Stimme, die den Namen Stimme eigentlich nicht verdiente, denn es drang mehr ein Krächzen an mein Ohr. Da die anderen mithören konnten, wunderten sie sich ebenfalls.
    »Pardon, aber mit wem spreche ich? Ich wollte Harry Stahl haben und bin…«
    »Genau richtig.« Die Stimme hatte sich zum Positiven hin gebessert. Nur sprach nicht Harry Stahl, sondern eine Frau.
    »Tut mir leid, aber…«
    Die Stimme unterbrach mich. »Wer spricht den da?«
    »John Sinclair und…«
    Das Lachen hörten wir

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