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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben."
    „Sie fürchten uns", sagte Kerma-Jo erschüttert. „Sie fürchten sich ausgerechnet vor zwei der friedfertigsten Lebewesen, die es im bekannten Universum gibt."
    „Es ist schlimm", bestätigte Sagus-Rhet. „Selbstverständlich dürfen wir sie nicht gefährden, indem wir die Molekülbeschleuniger anwenden."
    „Und wenn wir versuchen, sie suggestiv so zu beeinflussen, daß sie sich zurückziehen?"
    überlegte Kerma-Jo.
    „Das würde uns wahrscheinlich gelingen, denn ihr Intelligenzquotient liegt sicher tief unter unserem", meinte Sagus-Rhet. „Aber wenn sie später feststellen, daß der Steinwall von für sie ungeheuerlichen Gewalten beseitigt wurde, nähme ihre Furcht vor uns nur noch zu. Nein, Kerma-Jo, wir müssen umkehren und nach einem anderen brauchbaren Weg suchen."
    „Und wenn wir keinen finden?"
    Darauf gab Sagus-Rhet keine Antwort. Aber beide Dargheten wußten, daß es kritisch würde, wenn sie keinen Ausweg fanden, bevor die Vorräte in den Nuguun-Keels verbraucht waren.
    Dieses Problem ergab sich für sie natürlich nur, weil sie wieder einmal frei vom Einfluß der Seth-Apophis waren. Andernfalls hätten sie keine Rücksicht auf die Mutanten nehmen können...
     
    *
     
    Es dauerte länger als einen ganzen darghetischen Tag, bis sie etwas entdeckten, das ihnen - vielleicht - helfen konnte, aus dem vom unablässigen Donnern und Grollen aufsteigenden Magmas erfüllten Labyrinth zu entkommen.
    Kerma-Jos Tripliden entdeckten die Stufen, die, halb unter Geröll verborgen, einen Abhang hinaufführten, der anscheinend unmittelbar unter der Decke eines Höhlengewölbes endete. Sie meldeten es ihrem Herrn durch Gesten und Knarrlaute.
    Zuerst verstand Kerma-Jo sie nicht, denn da Tron, Falln und Res nicht mit den Zivilisationen von Exo-Dargheten vertraut waren, kannten sie keine Treppen, sondern erkannten nur, daß es sich um etwas künstlich Hergestelltes handelte. Erst als er ihnen zum Ort ihrer Entdeckung folgte und die Treppen sich im Licht seiner Scheinwerfer klar vom umliegenden Gebiet abhoben, wußte er, womit sie es zu tun hatten. Durch ihre zahlreichen Informationen während ihrer Ausbildung auf Dargheta hatten er und Sagus-Rhet auch Bilder von Treppen gesehen und erfahren, daß viele befreundete Völker sie zur Überwindung von Höhenunterschieden benutzten.
    Er rief nach Sagus-Rhet.
    Nachdenklich blickte Sagus-Rhet wenig später auf die ungefähr eine Längeneinheit breiten und ein zehntel Längeneinheit hohen Stufen, die aus dem gleichen Material bestanden wie das Gestein ringsum.
    „Sie sind nicht hinzugefügt, sondern aus dem Fels herausgearbeitet", stellte er fest.
    „Mit Hochenergie-Brennern herausgeschnitten", ergänzte Kerma-Jo, „Es ist deutlich an der atomaren und subatomaren Struktur der Oberfläche zu erkennen. Folglich wurde eine hochstehende Technologie angewandt, die dazu befähigt, Raumfahrt zu betreiben."
    „Eine Technologie, wie sie die Porleyter besitzen, nicht aber die Ureinwohner dieses Planeten", ergänzte Sagus-Rhet. „Aber wozu schnitten sie Stufen in diesen Abhang?"
    „Das frage ich mich auch", meinte Kerma-Jo. „Außerdem, wenn sie nicht sehr klein waren - etwa so klein wie unsere Tripliden -, wären sie dort oben nicht weitergekommen."
    Sagus-Rhet dachte einen Suggestivbefehl an seine Tripliden - und Krut, Hork und Lees sprangen von seinem Nuguun-Keel und hüpften die Treppe hinauf. Sie verschwanden durch den Spalt, der die Oberkante des Abhangs von der darüberhängenden Decke trennte. Eine Zeitlang hörten die beiden Dargheten noch die knarrenden Laute, mit denen sie sich untereinander verständigten, dann wurde es still.
    Etwa einen hundertstel Tag später kehrten sie zurück. Zuerst erschien Lees. Er knarrte und winkte aufgeregt, dann rutschte er in einer Sandwolke den Abhang neben der Treppe herab. Gleich darauf folgten ihm Krut und Hork. Sie bewegten sich sorgfältiger, wählten aber auch den Abhang statt der Treppe. Zwischen sich hielten sie eine kleine runde Metallplatte, die im Vergleich zu ihrem geringen Umfang ziemlich dick war.
    Vor dem Bug von Sagus-Rhets Nuguun-Keel legten sie die Platte ab, dann gestikulierten und knarrten sie heftig.
    „Sie haben das Ding irgendwo hinter dem Spalt ausgegraben", sagte Sagus-Rhet. „Aber was kann es sein?"
    Er fuhr seine Subatomar-Taster voll aus und konzentrierte sich zuerst aus Gewohnheit auf die Erfassung der subatomaren Struktur der Metallscheibe.
    Knapp einen tausendstel Tag darauf zuckte er erschrocken

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