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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu kommen. Dort können wir dann weiterreden? Haben Sie kapiert?«
    »Ja.«
    »Dann richten Sie sich danach – bitte!« Suko wollte nicht länger diskutieren und sich von Monty ablenken lassen, denn er war jetzt wichtig und nicht Rankin, der glücklicherweise überlebt hat.
    Monty hatte brav daneben gestanden und nur zugehört. Er nickte Suko sogar zu. »Können wir gehen?«
    »Ja, wir werden gehen!«
    »Und wohin?«
    »Keine Sorge, das wirst du noch erleben. Ich zeige dir den Weg, du brauchst nur vorzugehen.«
    »Zu deinem Wagen, wie?«
    »Genau!«
    Rankin mischte sich noch einmal ein. »Gehen Sie doch nicht alleine mit ihm. Ich kann Hilfe holen. Meine Kollegen sitzen im Gartenhaus. Wir sind dann in der Überzahl…«
    »Danke, aber Sie sollten Ihrem Job nachgehen.«
    »Sturer Bulle!«
    Suko kümmerte sich nicht darum. Wichtig war es, daß Ziel zu erreichen. Alles andere trat dabei in den Hintergrund.
    Monty machte es ihm leicht. Zu leicht, wie Suko fand. Er rechnete damit, daß das dicke Ende folgte. Einen Fall so schnell gelöst zu haben, das war ihm auch noch nicht passiert.
    Er ging den gleichen Weg zurück.
    Monty ließ sich leicht dirigieren. Er wirkte wie jemand, der aufgegeben hatte.
    Und so erreichten sie ziemlich schnell die Stelle, an der Suko den Rover abgestellt hatte.
    Monty ging jetzt schneller, blieb aber vor dem Heck stehen und drehte sich um, bevor Suko ihn durch einen Zuruf stoppen konnte.
    Beide schauten sich an. Monty lächelte wieder. »Soll ich jetzt einsteigen und mich neben dich setzen?«
    »Nein, das wirst du nicht.«
    »Was hast du denn vor?«
    »Ich bin ein Mensch, der Sicherheit liebt. Deshalb werde ich meinen Kollegen Bescheid geben. Sie werden hier erscheinen und uns beide mitnehmen.«
    »Meinst du?«
    Suko gefiel die Frage zwar nicht, aber er sagte: »Das meine ich.«
    Monty lachte. Es klang wieder häßlich. Aber auch siegessicher.
    »Nicht nur du hast einen Plan.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich möchte viele Engel machen!«
    Scharf holte Suko Luft. Er haßte diesen Ausspruch. Er sah immer die Kinder vor sich, und er mußte sich hart zusammenreißen, um Monty nicht anzuspringen.
    Wieder spitzte er die Lippen. Dann zerrte er sein Maul in die Breite. Suko wußte nicht, was er vorhatte, aber ihn irritierten die Bewegungen schon. Seine Schultern zuckten auf und nieder. Er bewegte sie zudem nach rechts und nach links, als wäre er dabei, Suko eine Turnübung vorzumachen.
    Es war keine Turnübung. Es war nichts in dieser Richtung. Suko wurde noch einmal aufmerksam, als er das Reißen der Kettenglieder zwischen den Handschellen hörte.
    Da war es schon zu spät. Mit einer glatten und schnellen Bewegung brachte der Kinderschreck die Arme nach vorn, hob sie an und präsentierte Suko seine freien Hände…
    ***
    Die Kette war in zwei Teile gerissen. Sie bewegten sich zwischen den beiden Stahlkreisen hin und her, schaukelten, als wollten sie Suko verhöhnen.
    Suko schwieg. Er hielt die Beretta noch in der Hand, aber die Waffe kümmerte Monty nicht. Er lächelte darüber und fragte flüsternd: »Wolltest du nicht deine Kollegen holen? Wolltest du ihnen nicht Bescheid sagen, Polizist?«
    Suko wollte eine Antwort geben. Er schaffte es nicht. Da waren die Augen, so blau, so hart, so überzeugend und zugleich kalt. Darin hatte sich die Kraft des Urbösen versammelt. Etwas, das auf den ersten gefallenen Engel hinwies, auf Luzifer.
    Suko gehörte zu den Menschen, die nicht so leicht zu beeindrucken waren. Er war seelisch so stark gefestigt, daß er selbst einem hervorragenden Hypnotiseur widerstehen konnte. Das alles wußte er, aber es war in diesen Augenblicken vergessen.
    Es gab nur noch eins für ihn.
    Augen!
    Blaue Augen. So schrecklich anders, so ungewöhnlich intensiv.
    Augen, die nicht nur ihn selbst anschauen konnten, sondern tief in seine Seele blickten. Sie nahmen alles ein. Suko sah nichts anderes mehr. Es gab einzig und allein dieses Augenpaar, das ihn nicht nur an Luzifer erinnerte, sondern auch an Shimada.
    Aber der war vernichtet. Nicht Luzifer. Er lebte weiter. Er existierte überall in der Welt, er war derjenige, der die Menschen fand, und die Menschen fanden ihn, wenn sie wollten.
    »Wolltest du nicht deine Kollegen anrufen?« fragte Monty. Diesmal lag kalter Hohn in seiner Stimme.
    Suko wollte eine Antwort geben. Er schaffte es nicht. Sie hätte aus nur einem Wort bestanden, selbst das blieb ihm in der Kehle stecken. Der Wille war noch vorhanden gewesen, doch auch er schwamm sehr bald

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