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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ranana bog sich beim Tanzen hintenüber, daß ich glaubte, ihre Wirbelsäule würde durchbrechen. Die Polynesier waren in Ekstase geraten, zuckten, heulten und schrien.
    „Vago!" heulten sie. Und: „Te-Ivi-o-Atea!"
    Ihre Anrufungen und die Ehrenbezeichnungen, die sie für die beiden dämonischen Unholde benutzten, verstand ich nicht. Ein schwaches Summen und Brummen drang aus dem Vago-Kopf, dann umleuchtete ihn eine grünliche Aura.
    Jetzt mußte ich handeln. Vor allem wollte ich die sieben unglücklichen Opfer und natürlich auch Ranana retten.
    Ich schüttelte den magischen Bann ab, mit dem Te-Ivi-o-Atea mich belegt hatte. Der Medizinmann mit dem Messen stand nun vor mir. Ich versetzte ihm einen Tritt an seine empfindlichste Stelle. Richard Steiner war kein Athlet, aber das brachte er noch fertig. Der Medizinmann brach aufheulend zusammen und krümmte sich auf dem Boden.
    Ich riß den Kommandostab aus der Tasche und zog ihn mit einem Ruck zur vollen Länge von vierzig Zentimetern aus. Indem ich das spitze Ende an den Mund hielt, benutzte ich ihn als Verstärker. Der Kommandostab war ein vielseitiges Werkzeug.
    „Im Namen des großen Hermes Trismegistos!" donnerte ich. „Hört sofort auf!"
    Ich war sicher, daß alle diese Worte in ihren Gehirnen verstanden. Das war ein Nebeneffekt des Kommandostabs.
    Te-Ivi-o-Atea riß die Augen auf, die rot zu glühen begannen. Er brüllte in höchstem Zorn, jetzt in einer Sprache, die auch ich verstehen konnte, in spanisch.
    „Also doch!" brüllte er. „Ich habe es geahnt! Aber Vago ist stärker und mächtiger als Hermes Trismegistos, und dich werde ich auf der Stelle töten."
    Er hob den Häuptlingsstab.
    Ich nahm rasch noch den Magischen Zirkel aus der Tasche und klappte ihn auf. Der Vogelkopf des Häuptlingsstabs erwachte zu dämonischem Leben, kreischte und schleuderte Blitze. Es stank nach Ozon und knisterte und krachte.
    Ich schwang den Kommandostab und den Magischen Zirkel um meinen Kopf und schrie eine Beschwörung der Weißen Magie, die böse Mächte ablenken sollte.
    Die Blitze fuhren in die verschwommen aussehenden Enden des Magischen Zirkels und verpufften wirkungslos. Es war, als würden sie in eine andere Dimension abgleiten., denn ich spürte überhaupt nichts.
    Te-Ivi-o-Atea brüllte einen Befehl, als er sah, daß er mir so nicht beikommen konnte. Sein Narbengesicht war von Haß und Wut verzerrt.
    Die Polynesier, seine ergebenen Diener und Sklaven, rasten brüllend auf mich zu. Sie wollten mich mit bloßen Händen in Stücke reißen. Gegen die rohe Gewalt halfen mir die magischen Mittel im Moment nicht viel. Es blieb mir nur die Flucht. Auf Ranana und sie sieben unglücklichen israelischen Forscher konnte ich im Augenblick keine Rücksicht nehmen. Wenn ich blieb, starb ich mit ihnen; und damit war ihnen weder geholfen noch gedient. Nur ein Narr warf sein Leben einfach weg.
    Ich rannte, was ich konnte, von zwei Dutzend schreienden Eingeborenen verfolgt. Te-Ivi-o-Atea blieb bei dem Vago-Kopf zurück, weil er die Beschwörung fortführen mußte. Ich verfluchte meinen Leichtsinn, nicht schon früher den Ys-Spiegel aus dem Hermes-Trismegistos-Tempel geholt zu haben. Andererseits hatte ich aber nicht wissen können, welchen Verlauf die Sache nehmen würde. Ich lief zu der Stelle, wo ich den magischen Kreis zum Sprung nach Island bereits abgesteckt hatte. Richard Steiner war dürr und hatte eine recht gute Kondition. Laufen konnte er besser als Dorian Hunter, was immerhin etwas war.
    In der Dunkelheit stürzte ich ein paarmal und riß mir die Hände und Knie auf. Manchmal konnte ich nur noch humpeln. Ich fluchte und stöhnte gehörig bei diesem Rennen durch die Finsternis.
    Auch die Eingeborenen hatten Stürze zu verzeichnen. Ich hörte es an dem Gebrüll. Schon glaubte ich, ich wäre an der Stelle vorbeigelaufen, an der sich das abgesteckte Magnetfeld befand, dann kam ich doch noch zu der Bodensenke. Ich fiel fast hinein.
    Sofort lief ich zum Mittelpunkt des Kreises, den ich mit einem Stein bezeichnet hatte. Ich verschränkte die Arme, schloß die Augen und konzentrierte mich auf den Hermes-Trismegistos- Tempel.
    Die Polynesier rasten wie Amokläufer heran. Ein Triumphgeheul erscholl, als sie mich in der Bodensenke stehen sahen und merkten, daß ich offenbar nicht weiterflüchten wollte. Sie kamen herbei und streckten schon die Hände nach mir aus. Da löste ich mich vor ihren Augen in Luft auf. Ich fiel ins Nichts. Die magische Teleportation begann.
    Die

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