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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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flachen Beutel,
der genauso aussah wie derjenige, den das Medium Mary McDonald unter dem Bett
der gemarterten Susan Malitt gefunden hatte. .
    Der Unbekannte schob die mehrteilige Matratze
wieder in ihre ursprüngliche Lage, und das Säckchen wurde im Spalt zwischen dem
zweiten und dritten Teil tief hinab und festgedrückt. Fein säuberlich spannte
der Mann mit den schmalen ,, nervigen Händen das
Bettuch über die Matratzen und richtete das Bett wieder so her, daß nichts
auffiel.
    Auf Zehenspitzen lief der heimliche Besucher
zur Tür, und blieb eine halbe Minute lauschend dahinter stehen. Er vernahm
Geräusche vom Ende des Korridors und hielt den Atem an.
    Stimmengemurmel! Dann wurde unweit des
Zimmers der Schwedin die Tür aufgeschlossen. Wieder Stimmen . . . Dann näherten
sich dem Zimmer 314 leise, gedämpfte Schritte. Ein Hotelangestellter ging an
der Tür vorüber und verschwand um die Gangbiegung.
    Der Mann hinter der Tür atmete auf.
    Er öffnete sie spaltbreit und sah, daß die
Luft rein war. Da verließ er das Hotelzimmer. Lautlos zog er die Tür ins Schloß
und sicherte sie wieder mit einer Umdrehung des Dietrichs.
    Ebenso unbemerkt wie der Mann das Excelsior betreten
hatte, verließ er es wieder. Ohne Hast... Den Kragen hochgestellt, den Hut in
die Stirn gedrückt und die Hände in den Manteltaschen vergraben, so überquerte
der Fremde die Straße, um dort einem Taxi zu winken.
    Er stieg ein und warf einen letzten Blick zum
Hotel zurück, wo der Name Excelsior hinter einem Regen- und Nebelvorhang
verwaschen blinkte.
    Gerade fuhr ein anderes Taxi vor. Ein Page
eilte mit aufgespanntem Schirm die Stufen hinab, um den Gast vor dem Regen zu
bewahren. Die dort ausstieg, war eine wohlgeformte, attraktive Blondine, die
sich wie ein Mannequin bewegte.
    Der Davonfahrende lehnte sich in die Polster
zurück und legte seine Hände auf den Schoß.
    Sie waren weiß, schmal und gepflegt.
    Hände, wie eine Frau sie haben mochte - oder
ein Chirurg ...
     
    ●
     
    Der Tag war anstrengend für sie gewesen, und
Morna war froh, als sie die Schuhe von den Füßen streifen konnte. Angezogen wie
sie war, ließ sie sich einfach aufs Bett fallen und reckte und streckte sich
wohlig.
    Fünf Minuten blieb sie so liegen und
versuchte abzuschalten. Aber das gelang ihr nicht. Ihr Hirn war ständig von
Gedanken erfüllt. Der heutige Tag hatte zuviel auf sie einstürmen lassen, und
sie hatte die Dinge noch lange nicht verdaut.
    Die PSA-Agentin zog sich aus, und ging ins
Bad, duschte sich, frisierte sich neu und zog dann ein saloppes Kleid an. Es
war halb acht, als sie in den Speisesaal hinunterging, um dort etwas zu essen.
Sie wählte ein Gericht, das sie gut vertrug und trank anschließend noch einen
Cocktail.
    Es war wenige Minuten vor neun, als sie
erneut in ihr Zimmer ging. Vereinbarungsgemäß brachte sie noch einen Funkspruch
auf den Weg und informierte die PSA-Zentrale über den Stand der Dinge. Wieder
nahm RAY-X-1 selbst den Bericht im Empfang und schlug Morna vor, heute abend
nichts mehr zu unternehmen, sondern sich erst mal gründlich auszuschlafen.
    Davon wollte sie ursprünglich nichts wissen,
sie hatte sich vorgenommen, die notwendigsten Dinge noch schriftlich zu
fixieren und sich einen Plan für den morgigen Tag zurechtzulegen. Doch daraus
wurde nichts. Die Müdigkeit war stärker und übermannte sie.
    Morna Ulbrandson lag schon im Bett und hatte
die Augen halb geschlossen, als sie plötzlich zusammenzuckte und an etwas
denken mußte.
    Sie sprang aus dem Bett, schaltete sämtliche
Lichter ein und bückte sich. Sie kontrollierte den Rost unter dem Bett ganz
genau, tastete in sämtlichen Fugen und atmete dann zufrieden auf, ehe sie sich
wieder hinlegte.
    „Es geht nichts über eine gesunde Vorsicht“,
murmelte sie im Halbschlaf. „Schließlich kann man nie wissen ..
.“
    Sie zuckte zusammen.
    Ein Geräusch?
    Es klang, als ob das Telefon anschlüge.
    Morna schlug die Augen auf. Im ersten Moment
wußte sie nicht, wo sie sich befand. Fremde Umgebung . . . fremdes Bett. .. Die
Agentin tastete nach dem Schalter der Tischlampe.
    Gelblich-roter Schein fiel in ihre Augen.
    Sie hatte knapp eineinhalb Stunden
geschlafen. Eine halbe Stunde vor Mitternacht zeigte die Uhr auf dem
Nachttisch.
    Wer rief sie jetzt an?
    Morna beugte sich nach vorn. Da ging es wie
ein Messerstich durch ihre Eingeweide. Der Schmerz dauerte nur eine Sekunde,
aber er war so heftig, daß die hübsche Frau leise wimmernd aufschrie und sich
wie ein Wurm

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