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1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an. Sehr vorsichtig, wie jemand, der einer bestimmten Sache nicht traut. »Die Kreatur ist nicht mehr zu sehen, John. Ich bezweifle, daß sie im Spiegel steckt. Sie ist frei, und ich weiß auch, daß sie das kann. Es bereitet ihr keine Schwierigkeiten mehr, anschließend in den Spiegel zurückzukehren, aber wenn er kommt, dann muß er sich zuvor versteckt gehalten haben.«
    »Er hat uns versprochen, daß er zurückkehrt.«
    Maren bekam einen Schauer. »Ich habe seine Worte nicht vergessen und habe auch gehört, daß er vom Fressen gesprochen hat. Glaubst du auch, daß er uns damit gemeint hat?« Sie erschauerte. »Das ist wirklich kein Spaß mehr.«
    »Wir müssen damit rechnen«, sagte ich. »Er hat uns als Feinde gesehen, er wird sich danach richten und…«
    »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche«, sagte Maren, die jetzt wieder ander Verkauf stheke stand undmit dem Rücken am Handlauf lehnte. »Ich mußte nur an meine Mitarbeiterinnen denken. Das wäre ja furchtbar, wenn…«
    Ich beruhigte sie. »Keine Sorge, eine Leiche haben wir hier nicht gefunden.«
    »Was nicht bedeuten muß, daß es keine gibt.«
    »Sorry, aber ich kann dir nicht folgen.«
    Mit leiser Stimme sagte sie: »Wir waren noch nicht im Keller, John.«
    Ja, da hatte sie recht. Die Treppe, den Zugang, hatte ich gesehen, aber den Weg nach unten kannte ich nicht. Ich entfernte mich von Maren und schaute die Stufen hinab.
    Dort war es nicht unbedingt hell, aber auch nicht völlig dunkel, wie es hätte sein müssen. Ein bleicher Fleck verlor sich dicht vor dem Ende der Treppe auf dem dunklen Boden.
    »Siehst du was?«
    »Nein«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Da unten hat nur jemand vergessen, das Licht auszuschalten.«
    »Wieso das denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Schnell war Maren bei mir. Auch sie schaute die Stufen herab und nickte. »Du hast tatsächlich recht. Da unten hat jemand das Licht brennen lassen.«
    »Wie sieht es dort aus?«
    Sie hob die Schultern. »Eigentlich ziemlich normal. Ich meine, was den Laden hier angeht. Der größte Raum erinnert mehr an eine Gruftie-Fanboutique. Man kann dort schwarze Klamotten kaufen. Vom Oberteil über die Hose bis hin zum Umhang. Da ist eigentlich alles vorhanden. Dann gibt es da noch das Studio, in dem du dich piercen lassen kannst, eine Rumpelkammer ebenfalls und den Sarg natürlich.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Den Sarg?«
    »Ja. Der ist ganz harmlos, John. Zumeist dient er als Ablage für Jeans oder T-Shirts. War ein Gag. Oder sollte einer sein. Paßt auch hierher.«
    »Ist er leer?«
    Maren wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »He, denkst du etwa, daß ich dort eine Leiche versteckt halte?«
    »Das nicht unbedingt. Er kann ja auch als Klamottenkiste herhalten.«
    »Nein, der ist leer.« Sie nagte an der Unterlippe. »Allerdings wundere ich mich schon, daß das Licht noch brennt. Ich weiß, daß Andrea das Licht ausschaltet, wenn ich nicht da bin.«
    »Wer ist Andra?«
    »Die Frau, die pierct.«
    »Richtig, du hast mal von ihr gesprochen.«
    »Eigentlich kann man sich auf sie verlassen. Daß jetzt das Licht brennt, wundert mich schon.«
    »Unten kann sie auch nicht mehr sein - oder?«
    »Nein, dann wäre sie längst hier gewesen. Sie hätte uns bestimmt gehört.«
    »Gut, Maren, schauen wir uns mal in diesem Keller um. Vielleicht treffen wir ja auf unseren Freund.«
    »Bist du so scharf darauf?«
    »Ich will ihn weghaben!« erklärte ich.
    »Ja, und ich auch…« Sie drehte den Kopf und schaute dabei auf den Spiegel, aber dort war die häßliche Gestalt nicht mehr zu sehen. Sie hatte sich geschickt zurückgezogen und würde nur dann zum Vorschein kommen, wenn es ihr gefiel.
    Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Dinge alle recht harmlos verlaufen.
    Gut, es hatte einige nicht erklärbare Vorfälle gegeben, aber es war nicht zu schlimmen Szenen gekommen. Wir hatten keine Verletzten oder Toten erlebt. Die Dinge hielten sich noch in gewissen Grenzen. Das allerdings konnte sich ändern.
    Diese Kreatur wußte jetzt, daß Maren Black nicht mehr allein war. Sie konnte sich darauf einstellen, und sicherlich würde sie nicht zögern, uns beide aus dem Weg zu schaffen, wenn wir sie zu sehr störten.
    Maren stand vor der Treppe. Sie wirkte unschlüssig und wie eine Fremde im eigenen Geschäft. Als sie meinen Blick bemerkte, sprach sie mich an. »Ich kenne mich zwar hier aus, John, aber geh du trotzdem vor, bitte. Ich weiß auch nicht. Irgendwie ist mir komisch zumute. Das Auftauchen der Kreatur habe

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