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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr als ein gelber Fleck. Sie sorgte auch dafür, daß Schatten erschienen, und so malten sich die Gestalten der beiden Soldaten noch einmal ab.
    Die beiden blieben in idealen Positionen stehen. So zielte einer auf Suko, und der andere auf Sonja. Derjenige, der Suko in Schach hielt, tat dies mit einer Maschinenpistole. Der zweite hielt die Beretta fest, die einmal Suko oder seinem Freund John gehört hatte.
    Die Anwesenheit der beiden Männer war schlimm. Als noch schlimmer empfand Suko das Schweigen. Bei ihm dauerte es an, nicht aber bei Sonja, sie mußte einfach Luft holen. Als sie atmete, drang zugleich ein tiefes Stöhnen aus ihrem Mund, und sie hob jetzt den Kopf an.
    Der Soldat vor ihr lachte. »Lange hält man so etwas nicht durch - oder?«
    Sonja mußte sich zusammenreißen, um eine Frage stellen zu können.
    »Was wollen Sie?«
    »Das ist ganz einfach. Wir wollen euch auf den Tod vorbereiten, der euch noch in dieser Nacht treffen wird.«
    Suko zuckte nur innerlich zusammen, aber Sonja konnte den leisen Schrei nicht zurückhalten.
    Mit beinahe von Mitleid geprägter Stimme sprach der Soldat weiter.
    »Keine Sorge, wir sind human, auch wenn es nicht so klingt. Wir legen euch auch auf den Rost, und dann geht alles sehr, sehr schnell. Auch wenn ihr noch lebt, werdet ihr nicht viel spüren.«
    Diese Worte waren verdammt hart. Selbst Suko hatte Mühe, nicht zu erschauern.
    Wie sehr mußten sie erst Sonja getroffen haben, die sich allerdings mit einem Kommentar zurückhielt.
    Um so wichtiger war es für Suko, daß er es zusammen mit Sonja schaffte, dieser Hölle zu entkommen. Es würde sich die Gelegenheit ergeben, davon ging er aus, aber es lag auch in seiner Hand. Auf Sonja konnte er nicht zählen.
    Der Mann war nicht zufrieden. »He, ich habe dich etwas gefragt. Warum sagst du nichts? Weshalb gibst du keine Antwort, verdammt?«
    Sonja konnte nicht sprechen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie war nur froh, Luft holen zu können, und Suko hörte sie atmen.
    Der Soldat lachte. »So ist das Leben. Es endet immer mit dem Tod. Manchem gelingt es eben, ihm von der Schaufel zu springen, bei dir und dem Chinesen ist das nicht mehr drin. Aber ihr habt es besser als euer Freund. Der ist früher dran.«
    Suko spitzte die Ohren, als John Sinclair indirekt erwähnt worden war. Er hätte sich jetzt gern eingemischt. Davor wollte er sich jedoch hüten. Die beiden sollten glauben, daß er noch immer bewußtlos war, um so größer würde die Überraschung schließlich werden.
    »Hast du gehört?«
    »Ja!« hauchte Sonja.
    »Was sagst du dazu?«
    »Daß er nicht mein Freund ist.«
    »Ach, lügen willst du auch noch?«
    »Nein, ich lüge nicht«, flüsterte Sonja. »Ich habe ihn erst vor wenigen Stunden kennengelernt. Deshalb kann ich ihn nicht als Freund bezeichnen.«
    »Daß er und der Chink Bullen sind, wußtest du?«
    »Ich habe es gehört.«
    »Und sie wollten zu uns?«
    »Ich glaube…«
    Sonja hatte ihre erste Furcht überwunden und redete nun. Suko hoffte, daß sie nicht zuviel sagte und womöglich noch etwas Falsches. Wenn sie meinte, daß sie durch Sprechen ihr Leben retten konnte, lag sie bei diesen Verbrechern falsch. Suko wünschte sehnlich, daß sie es auch merkte.
    »Man wird nichts mehr von ihnen finden!« flüsterte der Soldat. »Unser Ofen arbeitet spurenlos. Was allerdings mit ihrer Asche geschieht, das habe ich nicht zu bestimmen. Das ist alles Sache des Majors, denn der weiß, was er zu tun hat. Er ist einmalig in der Welt, und er wird uns an der Einmaligkeit teilhaben lassen.«
    Suko hörte zu und dachte positiv über das Verhalten des Mannes.
    Solange er redete, handelte er nicht, beschäftigte er sich nicht mit den Gefangenen, und das konnte nur gut sein.
    Trotzdem verfiel Suko nicht in großen Jubel. Er mußte eiskalt bleiben und sich voll und ganz auf die Befreiung konzentrieren. Der Stab war seine einzige Chance.
    Noch steckte er in der Innentasche der Jacke. Für die allermeisten Menschen so nichtssagend wie ein Kugelschreiber ohne Spitze. Oder ein etwas dickerer Bleistift. Für einen Mann wie Suko aber war er eminent wichtig. Durch seine Hilfe war schon manch gefährliche Situation gekippt worden.
    Die beiden Männer waren vor einigen Minuten gekommen. Mit Spannung aufgeladen. Sie waren bereit gewesen, bei der geringsten Veränderung sofort zu schießen, aber eine derartige Spannung ließ sich nicht sehr lange aufrechterhalten. Erst recht nicht, wenn einfach nichts passierte. Davon ging Suko aus, und

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