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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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annahm.
    So wie er und seine Begleiter gingen auch die Hinrichtungskommandos, die einen Gefangenen holten, um ihn zu hängen oder zu exekutieren.
    Ich bewegte mich nicht. Wie eine Statue saß ich auf der Bettkante. Hätte ich meine Beretta noch gehabt, wäre alles leichter gewesen. Da hätte ich mich verteidigen können, so aber blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf meine eigenen Hände zu verlassen, falls es dazu noch kam, was ich auch nicht recht glauben wollte.
    Schon oft war ich ein Gefangener gewesen, und schon oft hatte ich gehört, wenn sich ein Schlüssel im Schloß dreht. Das war auch jetzt der Fall. Nur klang es diesmal so verflucht endgültig, und da kroch die Angst in mir hoch.
    Die Tür ließ sich nach außen hin öffnen. Es entstand ein Viereck, das nicht sehr lange leer blieb, denn kurz danach schimmerte das Metall der beiden Maschinenpistolen, die von kräftigen Händen der Soldaten gehalten wurden.
    Sie nannten sich Soldaten des Todes, und der Name traf verdammt gut zu. Die Männer mit den kalten, schon ausdruckslosen Gesichtern, verbreiteten eine kalte, schon tödliche Atmosphäre, die mich erschauern ließ. Sie wußten sehr genau, wie sie sich zu verhalten hatten. Mit beinahe lautlosen Schritten betraten sie mein Gefängnis, wobei der erste schneller als der zweite ging, stehenblieb, sich drehte und auf mich zielte. Ebenso der zweite Mann.
    Ich versuchte es mit Galgenhumor, auch wenn mir der Schweiß in kalten Tropfen den Rücken herabrann. »Keine Sorge, Männer, ich tue euch schon nichts.«
    Sie gaben mir keine Antwort.
    In der Tür war Blake aufgetaucht. Ein Blick reichte ihm. Er war unzufrieden und blaffte seine Leute an. »Nehmt eure Positionen ein, verdammt. Wie wir es besprochen haben!«
    Die Männer gehorchten schweigend. Sie waren stumme Befehlsempfänger und nichts anderes gewohnt. Sie machten es geschickt und nahmen mich in die Zange.
    Einer von ihnen baute sich am Kopf-, der andere am Fußende des Bettes auf. Von zwei Seiten waren die Mündungen der beiden Maschinenpistolen auf mich gerichtet. Es waren Waffen der israelischen Marke Uzi.
    Der Mann am Fußende trug einen dünnen Oberlippenbart. Die Kleidung sah aus wie eine Uniform, war aber keine. Sie war einfach nur dunkel.
    Erst jetzt betrat der Major den Raum. Er hatte so gar nichts militärisches an sich. Nahezu locker ging er über die Schwelle, vergewisserte sich, daß alles in Ordnung war, nickte dann und baute sich vor mir auf. Die Tür ließ er offen. Er war sicher, daß uns niemand stören würde.
    Er lächelte wieder. »So sieht man sich zum zweitenmal, Sinclair, und es ist alles so eingetroffen, wie ich es gewollt habe. Was sagst du dazu?«
    »Ich habe es mir gedacht.«
    »Sehr gut. Damit hast du zugegeben, wie stark ich dir überlegen bin.« Er räusperte sich. »Aber da gibt es noch ein Problem, von dem ich dir ja berichtet habe…« Er sprach zunächst nicht weiter, schnüffelte eine Weile, um dann zu nicken. »Ja, ich spüre es noch. Ich habe einen verdammt feinen Geruchssinn. Hier hat sich etwas getan. Es riecht noch nach, Bulle. Hier wurde verbrannt. Sogar Aschereste sehe ich noch. Aber es wurde anderes verbrannt als drüben in meinem Lieblingsraum. Weißt du, ich habe gern den perfekten Überblick, was für einen Befehlshaber selbstverständlich ist. Hier allerdings ist er noch nicht perfekt, das weiß ich. So will ich von dir wissen, was hier tatsächlich geschehen ist. Wir haben Kathy noch gesucht, aber nicht gefunden. Mittlerweile denke ich, daß sie nicht mehr existiert. Ich weiß nicht, warum das geschehen ist. Normalerweise ist sie in ihrer zweiten Existenz sehr stark. Weißt du, sie sieht so schwach aus, man kann sie auch verletzen, aber sie schafft es immer wieder, sich zu regenerieren. Sie baut sich von selbst auf. Waffen können ihr nichts anhaben. Keine Kugeln, keine Messerstiche, und sie hätte noch hier sein müssen, denn meine Rechnung ist bisher noch immer aufgegangen.«
    »Sie ist aber nicht da!« sagte ich.
    »Doch, Sinclair. Einige Teile. Etwas Asche. Und genau das stört mich. Aber nicht mehr lange, denn ich weiß, wie man mit verstockten Gegnern umgeht.« Sein Nicken galt den beiden Aufpassern. »Los, ihr könnt anfangen…«
    ***
    Die beiden Soldaten waren bewaffnet, das bekam Suko durch seine Augenschlitze mit. Sie bewegten sich fast lautlos und schienen mit der Lage der Gefangenen zufrieden zu sein, denn Sonja hockte in der Ecke und Suko lag am Boden.
    Die Lampe unter der Decke war nicht

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