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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Schlag, der alles in ihm auslöschte.
    Nicht einmal der Körper zuckte noch. Fuentes war auch nicht in der Lage, seinen Kopf zu heben.
    Alles an ihm fror ein, auch das Gehirn, und das Herz schlug nicht mehr.
    Auf der schlichten Altarplatte lag ein toter Mann. Die Schlange aber lebte noch. Sie glitt wieder auf das Kreuz zu und nahm ihren alten Platz ein.
    Sehr lange blieb sie nicht mehr in ihrer Form. Sie verwandelte sich wieder zurück.
    Aus der Schlange wurde der Körper, und das Kreuz blieb wie ein Schutz auf der Brust liegen…
    ***
    Jetzt waren wir vorsichtig geworden.
    Ich hatte Jane angehalten, hinter mir zu bleiben. Niemand von uns wußte, welche Gefahr in dieser Kapelle auf uns lauerte. Die Warnung des Kreuzes war gerade noch rechtzeitig gekommen, aber sie hatte sich auch nicht zurückgezogen. Sehr leicht war sie noch auf meiner Brust zu spüren, als ich die Kapelle betrat und zunächst einen vorsichtigen Blick in die Runde warf.
    Es gab nicht viel zu sehen. Es war alles nur schlicht. Aber es war sauber. Das galt für den Boden ebenso wie für die schmalen Fenster, durch die das matt wirkende Tageslicht sickerte.
    Ich sah auch keine Bänke. Die Kapelle war einfach nur leer - bis auf eine Ausnahme.
    Am Ende hob sich der Altar ab. Eine schlichte Platte, die auf zwei Stützen stand. Die Sicht war nicht besonders gut, trotzdem erkannte ich, daß das obere Teil des Altars nicht flach und gerade war.
    Es hob sich etwas ab, und es bedeckte die gesamte Altarplatte.
    Jane hatte ebenfalls einen ersten Blick in die Kapelle werfen können.
    Sie deutete nach vorn und sagte: »John, da liegt jemand auf dem Altar.«
    Ich widersprach ihr nicht und hörte auch, was sie daraus folgerte. »Das kann nur Fuentes sein.«
    »Ja.«
    Wir gingen weiter. Die kleine Kapelle kam uns jetzt vor wie eine große Gruft, die eine Leiche beherbergte. In dieser Kirche hatte sich etwas gesammelt, das nicht hierher gehörte. Ich nahm während des Gehens mein Kreuz in die Hand und strich mit den Fingern an den Umrissen entlang.
    Die Wärme war noch nicht verschwunden. Es mußte sich hier also etwas aufhalten, das im krassen Gegensatz zu den Kräften meines Talismans stand.
    Für mich war vorstellbar, daß sich die Kapelle unter einem fremden Bann befand. Zu sehen war nichts, nur für mich spürbar. Es gab auch keine Figur oder kein Bild, von dem dieses Fremde ausgegangen wäre. Alles wirkte normal.
    Es gab nur eine Lösung. Das Böse mußte sich in der Nähe des schlichten Altars manifestiert haben.
    Wir standen noch nicht vor ihm, als wir Gewißheit bekamen. Der Mann, der dort rücklings lag, war tatsächlich Carlos Fuentes, durch den der Fall eigentlich in London begonnen hatte.
    »Mein Gott, der lebt nicht mehr«, flüsterte Jane und faßte mich kurz an. »Oder hörst du ihn atmen?«
    »Leider nicht.« Ich wollte Janes Vermutung noch nicht bestätigen und untersuchte den Spanier.
    Es stimmte.
    In ihm steckte kein Funken Leben mehr. Es macht wirklich keinen Spaß, Tote anzufassen. Leider mußte ich das in meinem Beruf oft genug hinter mich bringen, und deshalb wußte ich auch, wie sich normale Leichen anfühlten, wenn sie noch nicht lange in diesem Zustand lagen.
    Anders als Fuentes.
    Seine Haut war kalt.
    Nicht leichenkalt, sondern anders.
    Jane hatte mich beobachtet. Ihr war mein Verhalten aufgefallen, und sie fragte deshalb. »Ist was, John?«
    »Tu mir einen Gefallen, Jane, und faß ihn mal an.«
    »Bitte, wie du willst…«
    Sie strich mit den Fingerkuppen über das Gesicht hinweg, berührte die Stirn, die Wangen, danach den Hals und zog die Hand wieder weg.
    »Und?« fragte ich. »Was hast du gefühlt?«
    »Tja«, sagte sie leise und nachdenklich. »Zunächst einmal haben wir hier eine Leiche vor uns. Das wolltest du nicht wissen. Sie… sie… ist sehr kalt.«
    Ich nickte. »Ungewöhnlich kalt.«
    »Nur nicht so kalt, als hätte sie in einer Kühlkammer gelegen.«
    »Du sagst es.«
    »Was ist es dann für eine Kälte? Eine dämonische? Eine, für die es keine rationale Erklärung gibt?«
    »Dem würde ich zustimmen.«
    Jane blies die Luft aus. »Ein hartes Stück, John. Wenn alles stimmt, würde es bedeuten, daß man Carlos Fuentes in dieser Templer-Kapelle durch Kälte getötet hat.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Aber wer und wie?« Jane begann um den Altar herumzuwandern. Sie ließ dabei keinen Blick von der Leiche und wies darauf. »Da liegt das Kreuz. Carlotta hat nicht gelogen. Er hat es bekommen, und es hat ihn nicht schützen

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