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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mußte sich nach ihrem Vater richten, mit dem sie im selben Zimmer schlief.
    Hoffentlich übermannt den Alten der Schlaf früher als mich, dachte Ellis.
    Allmählich wurde er ungeduldig.
    Eine Weile kämpfte er gegen den Schlaf an, doch schließlich war er des Kämpfens überdrüssig und gab auf.
    Sollte Georgia kommen, würde sie auf seinen Schlaf bestimmt nicht Rücksicht nehmen. Sie würde zu ihm unter die Decke kriechen und ihn auf eine Weise wecken, die ihm bestimmt nicht unangenehm war.
    Sie wollte etwas von ihm, und sie würde es sich rücksichtslos holen. Er hatte nichts dagegen einzuwenden.
    Ellis rechnete mit einem weiteren Alptraum, aber er fürchtete sich nicht davor, obwohl ein Traum immer schrecklicher als der vorhergehende gewesen war.
    Vielleicht würde er heute nacht seinem Vater - diesem unheimlichen Wesen mit den gelben Augen - begegnen, Er war dazu bereit. Er war zu allem, bereit. Zum erstenmal spürte er, wie sehr er sich dem Bösen verbunden fühlte. Es durchströmte und kräftigte ihn.
    Er war etwas Besonderes. Noch nie war ihm das so klar gewesen wie in dieser Nacht, von der er sich viel erwartete.
    Ich kenne den Weg noch nicht, der mir vorgezeichnet ist, dachte er, Aber vielleicht werde ich ihn heute nacht entdecken.
    Er schlief ein, und es dauerte nicht lange, bis der Alptraum seine Klauen nach ihm ausstreckte. Eine tödliche Gefahr hockte irgendwo in der Dunkelheit, zum Sprung geduckt - und er hatte wieder Angst, das gehörte dazu. Er konnte seine Gefühle nicht steuern. Es war ihm nicht möglich, sie im Schlaf bewußt zu beeinflussen.
    Über ihm brach mit einem kreischenden Laut die Zimmerdecke auf, als hätten die Kräfte, die sich in seinem Zimmer eingefunden hatten, keinen Platz.
    Er sah den Himmel über sich, und der Himmel stand in Flammen.
    Es regnete Feuer, und die brennenden Tropfen fielen auf ihn herab. Er wurde von heftigen Schmerzen gepeinigt, warf sich hin und her und stöhnte laut. Seine Finger krallten sich in das Laken; sein Herz raste; sein Puls hämmerte unnatürlich laut.
    Seine Kleidung brannte. Er schlug auf die Flammen, doch sie ließen sich nicht löschen. Er sprang auf. Die Wände bestanden nur noch aus Feuer. Er glaubte zu wissen, daß dahinter die Rettung lag, deshalb warf er sich durch die Flammenwand, fiel auf den Boden, kämpfte sich gleich wieder hoch und rannte, so schnell er konnte.
    Das Feuer blieb hinter ihm, erlosch.
    Er wußte nicht, wo er war, hatte den Eindruck, irgendwo drinnen zu sein - in einer riesigen, finsteren, fensterlosen Halle. Es gab nicht die kleinste Öffnung, die ins Freie führte.
    Er keuchte schwer, und während er gierig atmete, fragte er sich, für wieviel Atemzüge hier drinnen Luft war. Es war eine große Halle, aber irgendwann würde die Luft verbraucht, sein ..
    Nachtschwarze Hände griffen nach seinen Beinen. Er nahm sie kaum wahr. Sie zuckten immer wieder urplötzlich aus dem Boden, Er sprang über einige hinweg, aber dann umklammerten sie seine Knöchel, und er schlug lang hin.
    Sofort vermehrten sich die Hände. Sie packten schmerzhaft zu und hielten Ellis fest. Sie drehten ihn auf den Rücken, griffen nach seinen Armen, spannten ihn aus zu einem lebenden X.
    Er wehrte sich, wollte sich losreißen und um sich schlagen, doch die vielen Hände bekamen ihn immer besser in den Griff. Am schlimmsten war die eiskalte Hand an seiner Kehle!
    Ihr Druck machte ihn verrückt vor Angst, doch es kam noch schlimmer.
    ***
    Georgia hatte sich ins Bett gelegt und fast augenblicklich geschlafen. Zumindest hatte Gordon Powell diesen Eindruck. In Wirklichkeit jedoch war das Mädchen noch hellwach und konnte es kaum erwarten, bis sein Vater das Licht abdrehte.
    Doch ausgerechnet in dieser Nacht las Gordon Poweil besonders lang. Das lag zum einen daran, daß das Buch gerade in diesem Abschnitt besonders interessant und fesselnd war, und zum anderen daran, daß Powell einfach nicht müde wurde. Es gab Nächte, da las er bis zum Morgen durch. Georgia blieb nur zu hoffen, daß dies nicht so eine Nacht war.
    Sie sehnte sich nach dem jungen Mann, der auf sie wartete. Ein heißes Verlangen durchpulste sie, wenn sie an ihn dachte. Sie machte sich keine Gedanken darüber, ob es richtig oder falsch war, wie sie lebte.
    Gordon Powell blätterte behutsam um, um den »Schlaf« seiner Tochter nicht zu stören, und sie seufzte ungeduldig in sich hinein.
    Vater und Tochter im selben Zimmer… Georgia hätte das noch verstehen können, wenn sämtliche Zimmer belegt

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