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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr, aber sie verstand es ausgezeichnet, diesen Beweis zu verstecken.
    »Zufrieden, John?« fragte sie leise.
    »Mehr als das.«
    »Das ist unser Service. Komm, ich werde dich von deinen anderen Gedanken befreien. Jemand hat mal gesagt, daß ein Bett schon die Vorstufe des Himmels sein kann. Ich möchte dir beweisen, daß dies auch stimmt, John.« Sie hob ihre Hände an, drehte sich und stieg über das Kleid hinweg. Der nächste Schritt brachte sie auf das Bett zu, vor dem sie wartend stehenblieb.
    Ich überlegte, wie ich mich verhalten sollte, ohne daß ich Tricia zu mißtrauisch machte. Nach wie vor mußte ich als normaler Gast gelten. Niemand hatte mich danach gefragt, wer ich nun wirklich war. Dieses Inkognito wollte ich auch so lange wie möglich aufrechterhalten. Deshalb konnte ich mich nicht dagegenstemmen und mußte zunächst gute Miene zum erotischen Spiel machen.
    Es fiel mir erst jetzt auf, daß Tricia das Licht herabgedimmt hatte. Der Schein war nicht mehr so hell. Er verwob sich auch mehr mit dem grünen Aibon-Licht und schuf dabei eine besondere Atmosphäre, der auch ich mich nicht entziehen konnte.
    Zwischen uns knisterte es. Da sprangen unsichtbare Funken über. Wie Entladungen, die auch über meine Haut hinwegglitten und bei mir einen Schauer hinterließen.
    Es wäre normal und gescheit gewesen, sich auszuziehen. Damit fing das Problem schon an. Wenn ich meine Jacke abstreifte, würde sie die Waffe sehen. Automatisch würden die Fragen kommen, und mein Image schmolz dahin.
    Nein, das war nicht gut.
    »Warum zögerst du?«
    »Ich möchte noch ins Bad.«
    »Bitte. Willst du auch etwas trinken?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Was denn?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist mir egal. Ich trinke das, was du auch nimmst.«
    »Gut«, sagte sie lächelnd. »Es wird alles fertig sein, wenn du aus dem Bad zurückkommst. Aber bleibe nicht zu lange.«
    Ich war schon auf dem Weg und drehte mich wieder um. »Warum? Ist dir ein zeitliches Limit gesetzt worden?«
    »Nein, das nicht unbedingt, aber die Tageswende will ich unten in der Bar erleben.«
    Ich gab mich leicht überrascht. »Ist sie denn so etwas Besonderes?«
    »In dieser Nacht schon«, erwiderte Tricia. Sie hatte ihrer Stimme einen geheimnisvollen Klang gegeben, aber sie wollte nichts mehr sagen, obwohl ich nachfragte.
    »Okay, dann lasse ich mich überraschen.« Was sie mir nachrief, hörte ich nicht mehr, denn da hatte ich bereits das Bad betreten und mich durch die schmale Tür gezwängt.
    Ich drückte sie danach so weit zu, daß sie nur noch einen winzigen Spalt offenstand. Dann zog ich meine Jacke aus. Das Kreuz steckte ich in meine rechte Hosentasche. Die Beretta erhielt ebenfalls einen anderen Platz. Ich klemmte sie an meinen Rücken gegen die nackte Haut, die die Kühle des Metalls aufnahm.
    Dabei drehte ich das Wasser an. Ich wusch mir auch die Hände. Beim Bücken stieß ich mit dem Hintern gegen die Verkleidung der Dusche. Es war alles sehr eng hier.
    Mit über dem Arm gehängter Jacke verließ ich das kleine Bad und ging zurück in das Zimmer, das sich vom Licht her nicht verändert hatte, in dem es aber trotzdem nicht so war wie zuvor, und das lag an Tricia.
    Ihr Platz war jetzt das Bett. Noch immer nackt hatte sie sich dort hingelegt. Sie wirkte wie ausgebreitet. Halb auf der Seite liegend, etwas abgestützt, schaute sie mir entgegen. Auf einem Tablett standen zwei mit Sekt oder Champagner gefüllte Gläser. Als ich auf Tricia zukam, ergriff sie ein Glas und hielt es mir entgegen.
    »He, was ist denn mit dir los?«
    »Wieso?«
    »Das fragst du noch. Ich habe gedacht, daß du schon ausgezogen wärst. Aber du bist…«
    Ich setzte mich auf das Bett und nahm ihr das Glas aus der Hand. »Die Sache ist die, Tricia, das ist nicht gegen dich persönlich gerichtet, aber ich brauche schon etwas Zeit.«
    »Warum? So alt bist du nicht.«
    Ich stimmte in ihr Lachen mit ein. »Da hast du recht, aber auch du mußt mich verstehen. Ich bin gekommen, um mich zu amüsieren…«
    »Nicht unkorrekt, John, das kannst du doch.«
    »Da hast du sicherlich recht. Allerdings nicht unter diesen Voraussetzungen, sage ich mal. Was ich erlebt habe, ist nicht so leicht zu überwinden. Ich bin ja mit einer völlig neuen Welt konfrontiert worden. Das alles hier ist so anders für mich gewesen, daß ich es erst verdauen muß. Das ist wie bei einem Menschen, der über seinen eigenen Schatten springen muß.«
    Ich hoffte, eine einigermaßen glaubwürdige Erklärung gefunden

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