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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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danach geschah, das bekam ich einfach nicht mit. Es war alles so fremd geworden. Ich hatte das Gefühl, den Boden unter mir zu verlieren.«
    »Kann es sein, daß sie mit Ihnen experimentiert hat?« fragte ich, weil Brenda nicht weitersprach.
    »Nein - doch, ja. Jetzt, wo Sie es sagen, ist das schon möglich. Es kann durchaus sein, daß sie Experimente mit mir angestellt hat. Sonst hätte ich mich ja nicht so gefühlt. Ich war benommen.«
    »Was haben Sie von allem mitbekommen?«
    »Nichts.« Die Antwort hatte sie spontan gegeben, und sie hatte auch ehrlich geklungen.
    Ich staunte etwas. »Sie wissen nichts mehr? Haben Sie Ihr Gedächtnis verloren?«
    »Nein, nein, ganz bestimmt nicht. Aber es ist alles so fremd gewesen. Ich kam mir vor, als hätte ich geschlafen. Ich war plötzlich wieder da.«
    »Was passierte dann?«
    »Sie hat mich angelächelt.«
    »Wie schön…«
    »Sagen Sie das nicht. Es war ein hinterlistiges, ein falsches Lächeln, und sie hat mir dann erklärt, daß ich von nun an durch sie infiziert wäre. Ich wäre jetzt so etwas wie ein Verbündete, wenn Sie verstehen.«
    »Noch nicht…«
    »Nun ja, das ist auch nicht einfach. Sie hat mich in ihren Bann gezogen. Ich stünde am Beginn des Wegs, den auch sie schon genommen hat, aber nicht durch eine Frau, sondern durch ein anderes Wesen.«
    »Genauer bitte.«
    »Das hat sie nicht gesagt.«
    »Wie ging es nach dem Treffen weiter?«
    Brenda Lee hob die Schultern. Sie schenkte sich Wasser aus der Flasche nach. »Danach lief dann alles normal weiter. Ich habe sie auch nicht mehr getroffen.« Sie trank einen kräftigen Schluck. »Bis ich schließlich diesen Traum hatte. Ich sah das Grauen, das sich erfüllte, und das nicht nur ein- sondern dreimal. Jetzt, wo Sie mich darauf angesprochen haben, glaube ich, daß es mit dem Besuch dieser Frau bei mir zusammenhängt.«
    »Das denke ich auch«, sagte ich mit leiser Stimme und fragte etwas lauter. »Hat Ihre ehemalige Kollegin auch einen Namen?«
    »Klar, Mr. Sinclair. Sie heißt Christa Evans…«
    ***
    Ich fühlte mich wie vom Sessel geschlagen, obwohl ich noch immer saß. Ich mußte auch bleich geworden sein, denn Brenda Lee fragte: »Haben Sie was? Ist Ihnen nicht gut, Mr. Sinclair?«
    Ich produzierte ein Lächeln, bevor ich antwortete. »Doch, doch, alles klar. Wie heißt die Kollegin noch?«
    »Christa Evans.«
    »Aha. Und Sie sind sich sicher?«
    »Ja, völlig. Namen kann ich behalten. Besonders, wenn man lange mit den Leuten zusammengearbeitet hat. Aber Sie haben so komisch gefragt. Kennen Sie die Frau etwa?«
    »Kennen ist zuviel gesagt. Ich habe mir ihr einige Sätze gesprochen. Sie wohnt in dem Haus oder sogar in der Etage, in der die letzte Bluttat passiert ist.«
    »Ach. Das… das… ist mir neu. Aber wie schon erwähnt, ich war nicht bei ihr. Sie kam zu mir.« Jetzt war auch Brenda Lee bleich geworden. »Halten Sie Christa Evans denn für eine Mörderin?«
    »Das weiß ich nicht. Man müßte Beweise haben. Aber es kann durchaus sein, daß sie mit der Sache zu tun hat.« Ich preßte die Lippen zusammen und dachte nach. »Sie haben doch geträumt, Mrs. Lee. Sie haben den Killer irgendwie gesehen und…«
    »Nein, Mr. Sinclair, nur nicht. Bitte, Sie dürfen mich nicht als Zeugin einsetzen. Ich habe auch in dem Sinne nichts gesehen. Ich träumte nur diese verdammten Verbrechen voraus.«
    »Das geschah nach Ihrem Besuch bei der ehemaligen Kollegin.«
    »Ich sagte es schon.«
    »Und da müssen Sie irgendwie verändert oder beeinflußt worden sein. Kann man das so sagen?«
    Brenda Lee wußte nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie wand sich. »Ich weiß überhaupt nicht, was da genau abgelaufen ist. Aber sie hatte mich irgendwie in der Hand. Ich habe mich auch nicht gegen sie wehren können.« Sie nickte. »Ja, es ist schon eine Veränderung mit mir passiert. Ich fühlte und fühlte mich so hilflos. Für mich waren die eigenen Träume Feinde. Es kam ja soweit, daß ich mich schon davor fürchtete, ins Bett zu gehen. Das war alles irgendwie scheußlich und schrecklich. Ich kam nicht mehr mit mir selbst zurecht. Deshalb suchte ich auch Hilfe und bin zu Ihnen gekommen.« Sie lächelte verlegen. »Ob Sie mir helfen können, weiß ich auch nicht…«
    »Nicht direkt«, erwiderte ich. »Ich kann Ihnen nicht meine Hand auflegen und erklären, daß ihre Alpträume jetzt vorbei sind. Das auf keinen Fall. Ich bin Polizist und muß so handeln, wie sich die Dinge zeigen. Das werde ich auch tun.«
    »Wie

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