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1092 - Aktion Transmitternetz

Titel: 1092 - Aktion Transmitternetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kannst du die Hand bewegen?"
    „Sternenhand!" flüsterte der Herr der Tiger bewegt. „Sie ist die Hand zu den Sternen und zu noch etwas, das ich nicht ganz begreife! Warum hast du mich weggezogen, Alaska? Ich muß zurück!"
    „Nein!" sagte Alaska Saedelaere mit Bestimmtheit. „Kannst du die Hand bewegen?"
    Kitsaiman ballte die Hand zur Faust, dann streckte er sie.
    „Ganz normal. Aber was ich in ihr fühle...! Alaska, es kommt mir so vor, als könnte ich mit ihrer Hilfe eine Dimension erreichen, in der ich meine Bestimmung und Erfüllung finde!"
    „Unsere Bestimmung ist es, siebzehntausend Menschen zu retten", entgegnete Alaska energisch. „Hast du vergessen, was du diesem jungen Tiger von Jefromo gesagt hast?"
    „Nein", sagte Kitsaiman ernüchtert. „Nein, ich habe es nicht vergessen. Das hier steht nicht auf Jefromo. Wir müssen zurück und in die zweite Station transmittieren."
    „Woher willst du wissen, daß wir uns nicht auf Jefromo befinden?" fragte der Transmittergeschädigte.
    „Ich weiß es."
    „Du kannst es nicht wissen. Wir müssen uns davon überzeugen."
    „Finde einen Weg nach draußen, Alaska! Aber du wirst keinen finden, denn von hier aus geht es nur in eine Richtung." Er blickte nach oben.
    Siska blickte ebenfalls nach oben. Was Kitsaiman sagte, hatte eine unbändige Sehnsucht in ihm geweckt. Gleichzeitig flößte es ihm jedoch die Furcht vor dem Unbekannten in nie erlebtem Maß ein.
    „Gut", sagte Alaska. „Kehren wir um! Mir wird es unheimlich hier."
     
    *
     
    Ihre Gefährten nahmen ihren Bericht mit deutlich erkennbarer Skepsis auf.
    „Am besten vergessen wir diesen Anschluß", erklärte Bella Surawo. „Ich hoffe nur, daß eure Beeinflussung ganz abklingt."
    Kitsaiman hielt ihr seine Hand hin.
    „Bilde ich mir das etwa auch nur ein, Bella?" rief er zornig.
    „Nein", gab sie zu. „Aber wir dürfen uns nicht von unserer Aufgabe abbringen lassen."
    „Normale Menschen wären nie zurückgekehrt", stellte Alaska fest. „Das also ist der Zweck der paramechanischen Absicherung. Sie hätten ihr ursprüngliches Ziel vergessen und ..." Er schüttelte den Kopf, dann sagte er leise: „Diese Station wurde weder von Akonen noch von anderen Intelligenzen unserer Galaxis oder der beiden Magellanschen Wolken erbaut, sondern von Wesen aus einer unvorstellbar fremden Dimension."
    „Sie ruft", flüsterte Kitsaiman.
    „Fertig!" sagte Bella. „Diesmal komme ich mit."
    „Ich auch", erklärte Jillan.
    „Aber mehr nicht!" sagte Kitsaiman. „Denkt an die Absicherung!"
    Sie gingen, und Siska folgte ihnen wie selbstverständlich. Niemand hielt ihn davon ab.
    Als er als letzter der kleinen Gruppe materialisierte, sah er, daß sie sich diesmal in einer ganz normalen Transmitterstation des Netzes befanden.
    Diesmal? Aber das haben wir doch immer!
    „Wie heißt unser Ziel?" fragte Alaska Saedelaere.
    „Jefromo", antwortete Pinox Marchand.
    Der Transmittergeschädigte atmete auf, dann stutzte er.
    „Wie hat die paramechanische Absicherung wohl diesmal gewirkt?"
    „Diesmal?" fragte Pinox.
    „Letztes Mal wußtest du das Ziel nicht mehr - und Siska auch", erklärte Kitsaiman.
    „Letztes Mal?" fragte Siska verständnislos.
    „Was?" rief der Herr der Tiger. „Erinnert ihr euch nicht mehr an die goldene Decke aus Nichtmaterie?"
    Siska lachte.
    „So etwas gibt es doch gar nicht!"
    „Ich verstehe", sagte Alaska. „Niemand soll sich an den Transferpunkt erinnern. Das ist der Zweck dieser Schaltung."
    „Transferpunkt!" flüsterte Kitsaiman. „Das ist der richtige Name, Alaska." Er holte tief Luft. „Aber lassen wir das jetzt! Kommt, wir müssen hinaus! Achtet darauf, daß wir die erste Abzweigung finden und markieren! Ich fühle, daß wir am Ziel sind."
    „Jefromo hat 0,97 Gravos", sagte Alaska und wiegte sich vor und zurück. „Das könnte hier zutreffen. Fangen wir an!"
    Doch bevor sie sich rühren konnten, vernahmen sie das kaum hörbare Schleifen eines sich öffnenden Schotts und dann eine helle Stimme: „Kitsaiman!"
    Sekunden später beugte sich der Herr der Tiger zu den vier Kindern in verschmutzter, zerrissener Kleidung hinab, die sich an ihn gehängt hatten. Über seine Wangen liefen Tränen und hinterließen Spuren in den dreckbeschmierten und aus Dornenrissen blutenden Gesichtern, die er küßte...
     
    8.
     
    Jen Salik stöhnte, als der Schmerz der Wiederverstofflichung durch alle Atome seines Körpers zog und ihm den Schädel zu sprengen drohte. Vor seinen Augen kreisten feurige

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