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1093 - Blutkult um Angela

1093 - Blutkult um Angela

Titel: 1093 - Blutkult um Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoch und öffnete auch ihren Mund.
    Der Inspektor sah die beiden Vampirzähne. Unwillkürlich zuckte er zurück und hätte auch beinahe zur Beretta gegriffen, doch Harry hielt ihn davon ab.
    »Laß es, Suko. Das ist nicht nötig.«
    »Warum?«
    »Weil sie beides ist. Mensch und Vampir. Sie wird niemals versuchen, dein Blut zu trinken. Mallmann hat es nicht ganz geschafft.«
    Das konnte Suko nur schwer nachvollziehen, und er schüttelte verwundert den Kopf. »Ausgerechnet Mallmann?«
    Harry nickte.
    »Woran liegt es?«
    »Sag du es ihm, Dagmar.«
    »Sie ist eine Psychonautin.«
    Vier Worte nur, die Suko völlig überraschten. Er schaute von Dagmar zu Angela und konnte es noch immer nicht glauben.
    »Es stimmt, Suko. Mallmann hat sich eine Psychonautin vorgenommen, doch sein Plan hat nicht so geklappt. Die Verwandlung in einen Vampir erfolgte schon. Zugleich aber drang die Urkraft der Psychonauten in ihr hoch, und Angela erhielt das Pegasus-Syndrom. Ihr Geist öffnete sich weit. Ihr wuchsen plötzlich Flügel, wie es damals bei unseren Urahnen ebenfalls gewesen ist, und diese neue alte Kraft stemmte sich gegen den tödlichen Bazillus. Alles klar?«
    »Nein, aber ich freue mich trotzdem, daß auch Mallmanns Macht Grenzen gesetzt wurden.«
    »Und jetzt wartet man auf sie. Man hat von ihr gehört. Sie ist nicht Vampir und auch nicht Mensch und damit eine Figur wie in diesem Film, auf dem der Kult basiert. Mehr kann ich dir auch nicht sagen, es sein denn, wir warten die folgenden Stunden ab, denn hier wird Angelas Blutkult gefeiert.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Suko.
    »Und wo ist John?« wollte Dagmar wissen.
    »Schon im Bunker.«
    »Weißt du, ob etwas passiert ist?«
    »Nein, ich denke nicht. Es ist alles ruhig. Das wird sich ändern, wenn Angela kommt.«
    Der Meinung waren sie alle. Es hatte auch keinen Sinn mehr, noch länger zu warten. Das Fest sollte im Bunker beginnen und nicht außerhalb. Suko mußte noch etwas sagen. »Ihr dürft euch über die Einrichtung wundern. Das ist keine normale Disco. Man hat sie in einen künstlichen Friedhof verwandelt.« Er lächelte schief. »Mal was Neues. Inzwischen wundere ich mich über nichts mehr.«
    »Wir auch nicht«, fügte Harry Stahl hinzu.
    Sie brauchten nur geradeaus zu gehen. Suko war gespannt, was er sehen würde, wenn sie den Spiegel passierten. Ein Mensch besaß ein Spiegelbild, ein Vampir nicht, und so lauerte er darauf, wie sich Angelas Körper abzeichnen würde.
    Er blieb direkt neben ihr. Noch zwei Schritte, dann hatten sie den Spiegel erreicht. Sie waren die ersten, denn Harry und Dagmar gingen hinter ihnen.
    Suko sah sich - und er sah auch Angela. Zugleich erhielt er den Beweis für ihre Zwischenexistenz, denn ihr Spiegelbild war nicht klar, sondern zeichnete sich als Schatten ab.
    Angela sah es ebenfalls. »Hast du das feststellen wollen?« fragte sie leise.
    »Ja, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Bist du es denn?«
    Sie seufzte. »Kann man zufrieden sein, wenn man nicht weiß, wohin man gehört?«
    »Ich denke, nicht.«
    »Eben.«
    Dann gingen sie die letzten Schritte…
    ***
    Es gab noch fünf Mitglieder der People of Sin. Ob sie alle zu Vampiren geworden waren, mußte ich feststellen. Ich hatte mein Kreuz in die Tasche gesteckt, um es schnell greifbar zu haben. Wenn es sein mußte, wollte ich mit den Kugeln sparsamer umgehen. Es war nicht sicher, daß es immer so gut abgehen würde wie beim erstenmal.
    Zwar gehörte ich nicht zu den sehschwachen Menschen, aber in dieser nebligen und dunstigen Atmosphäre war es schwer, die Mitglieder der Gruppe zu finden.
    Zu viele Gäste sahen einfach zu gleich aus. Dunkle Mäntel, Jacken oder Kleider. Lange und kurze Haare. Gepierct, beringt, bereift. An manchen Hälsen hingen Ketten aus kleinen Totenköpfen oder Knochen. Bei jeder Bewegung klapperten sie gegeneinander, und Schritte waren so gut wie keine zu hören, den jeder Gast bemühte sich, möglichst lautlos zu gehen.
    So schienen manche über den Boden des künstlichen Friedhofs zu schweben. Sie umstanden Gräber, unterhielten sich flüsternd, und mir gönnte man nicht eben die freundlichsten Blicke. Ich war jemand, der nicht zu ihnen paßte, und das ließen sie mich spüren. Doch ich wurde nie aufgehalten oder angegriffen.
    Plötzlich stand eine junge Frau vor mir. Aus dem künstlichen Nebel war sie herangeschwebt und schälte sich aus dem kühlen Dunst hervor. Sie versperrte mir den Weg.
    Ich schaute sie an.
    Auch unter all den

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