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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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breite Grinsen in seinem Gesicht ließ McDevonshires Herz höher schlagen. »Was ist passiert?«
    »Er hat angebissen«, erwiderte der Franzose. »Zeit, deinem gemütlichen Zimmer au revoir zu sagen.«
    Schon eine halbe Stunde später stand McDevonshire in Guignards Büro und schaute dem Freund und Kollegen über die Schulter, während dieser sich am Computer zu schaffen machte.
    »Schön, dich wieder in Freiheit zu wissen«, erklang Robert Sandersons Stimme aus einem Lautsprecher. Er hielt sich noch immer in London auf und war aus seinem Kellerreich voller Rechner und Monitore zugeschaltet.
    »Was hat denn so lange gedauert?«, fragte McDevonshire.
    »Es gab da ein paar Probleme«, antwortete Robby. »Ich habe versucht, die Spur der belastenden Dokumente im Rechnersystem zurückzuverfolgen. Aussichtslos. Wer auch immer uns diese Sachen untergeschoben hat, ist ein echter Profi. Ich bin fast ein bisschen neidisch.«
    »Was ist mit dem Richter, der den Haftbefehl unterschrieben haben soll?«
    »Existiert nicht. Die Kennung, die im System hinterlegt ist, gehört zu niemandem. Wenn du allerdings glaubst, dass das reicht, deine Unschuld zu beweisen, hast du dich geschnitten. Die ›Generation Computer‹ ist eher geneigt, an einen Systemfehler zu denken als an eine Fälschung. Vor allem bei einem Intranet, das so gegen unbefugte Eingriffe geschützt ist wie das von Interpol.«
    »Aber wir sind nicht auf den Kopf gefallen«, fügte Guignard hinzu. »Also haben wir deinem Gegner eine Falle gestellt. Monsieur Sanderson hat auf meinem Rechner eine Datei hinterlegt.« Er deutete auf ein Symbol auf dem Monitor.
    »Essensbestellung Januar 2012?«, fragte McDevonshire ungläubig. »Das soll eine Falle sein?«
    Guignard gab eine mindestens zwanzigstellige Kombination aus Buchstaben und Zahlen ein, um die Datei zu öffnen. »Nur ich kenne diesen Code«, sagte er. »Monsieur Sanderson hat zwar die Programmierung übernommen, aber die Auswahl des Kennworts mir überlassen. Mit anderen Worten: Niemand kann auf dieses Dokument zugreifen. Und warum sollte er das bei diesem belanglosen Namen auch tun?«
    »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »Lies!«
    McDevonshire überflog den Text, der auf dem Bildschirm erschien. Es handelte sich um einen angeblichen Aktenvermerk.
    »…  ist der Lebensmittelbedarf für drei Personen im Rahmen des Zeugenschutzes zu ermitteln . Nachdem aufgrund des vorgelegten Entlastungsmaterials Zweifel an der Schuld von Spencer McDevonshire und somit auch an der von Thomas Ericson aufgekommen sind, erscheint eine offizielle Unterbringung der Gefangenen bis zur Klärung der Schuldfrage in einem Gefängnis nicht zweckmäßig, da die Manipulation des Computersystems darauf hindeutet, dass die tatsächlichen Täter in Polizeireihen zu suchen sind. Es ist daher größte Geheimhaltung zu wahren. Was soll das?«
    »Dieser Vermerk behauptet, wir hätten euch drei in Gewahrsam. Ihr seid in einem sicheren Haus untergebracht, das sonst Kronzeugen bis zu ihrer Aussage vorbehalten ist.«
    »Und das soll euch jemand glauben?«
    »Darauf kommt es gar nicht an! Entscheidend ist, dass die Schlagworte in der Datei diesen Hacker anlocken sollen, wenn er nach deinem oder Ericsons Namen sucht. Natürlich wäre es schön, wenn er uns diesen Unfug abkaufen würde, denn das sichere Haus ist mit Überwachungskameras gespickt. Wir könnten zugreifen, wenn sie dort auftauchen. Viel wichtiger ist aber die Frage, ob sich jemand von unserem Köder anlocken lässt und auf die Datei zugreift. Denn das wäre ein Beweis dafür, dass deine Behauptung stimmt, ein Fremder habe Zugang zu unserem internen System.«
    »Und?«
    Guignard grinste. »Wie ich schon sagte: Er hat angebissen. Ich hatte fast nicht mehr daran geglaubt, aber es ist geschehen. Es ist mir ein Rätsel, wie er es geschafft hat, sämtliche Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen, aber jemand hat die Datei geöffnet.«
    McDevonshires Herz schlug schneller, als er das hörte. Er war wieder im Geschäft! »Und was machen wir jetzt?«
    »Jetzt drehen wir den Spieß um!«
    ***
    Splitter des Untergangs
    Auszug aus einer Pressekonferenz der Regierung der USA vom 3.1.2012; Prof. Dr. Jacob Smythe auf die Frage, ob der Komet die Erde treffen werde:
    (Zeigt eine Grafik, auf der sich zwei Pfeile im Neunzig-Grad-Winkel schneiden.) Vereinfacht läuft eine Kollision normalerweise so ab, dass beide Körper ihrer Bahn folgen und sich zufällig im gleichen Augenblick am Kreuzungspunkt befinden. (Zeigt eine

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