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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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hätte ich davon auch gerne ein Päck-«
    In diesem Augenblick erwachte der Monitor zum Leben.
    Vergessen waren Hunger und Müdigkeit.
    »Da tut sich was«, erklang Sandersons Stimme. Also hatte auch er in London die ganze Zeit vor dem Bildschirm ausgeharrt.
    Die Aufregung verflog jedoch genauso schnell, wie sie aufgekommen war.
    »Was soll das sein?«, fragte McDevonshire.
    Guignard starrte auf den Bildschirm und runzelte die Stirn. Auch Sanderson wusste zunächst keine Antwort.
    Sanfte Pastellfarben waberten träge über den Monitor, bildeten Strudel, die den Commissioner in sich aufzusaugen schienen. Kleckse blühten auf, zerplatzten, verschwammen mit dem Meer aus Farben und erblühten an anderer Stelle neu. Die Bilder wirkten friedlich und zugleich hypnotisch. McDevonshire musste den Blick förmlich davon losreißen.
    »Wie die Darstellung eines psychedelischen Trips«, sagte Guignard. »Ich fühle mich, als hätte ich LSD genommen.« Nach einem Augenblick fügte er hinzu: »Nicht, dass ich wüsste, wie sich das anfühlt.«
    »Das ist es!«, bestätigte Sanderson. »Ich glaube, was wir hier sehen, ist die Darstellung von Gefühlen! Von schönen, würde ich meinen. Das sanfte Kreisen, das einlullende Treiben der Farbinseln.«
    McDevonshire war von dieser Erkenntnis wenig entzückt. »Aber was soll das?«
    »Keine Ahnung«, gestand der Computerexperte aus London ein. »Vielleicht ein Programm zum seelischen Aufbau. Oder schlicht und ergreifend ein Verschlüsselungsalgorithmus, der die tatsächlichen Daten vor uns verbirgt.«
    Tastengeklapper ertönte aus dem Lautsprecher.
    »Nein«, sagte Sanderson nach einigen Minuten. »Keine Verschlüsselung, sondern eher etwas wie ein Störgeräusch. Dieses Farbengewirr überlagert Informationen. Zu welchem Zweck auch immer.«
    »Kannst du sie rausfiltern?«, fragte McDevonshire.
    »Was denkst du, was ich hier versuche? Aber ich fürchte, das dauert eine Weile.«
    »Dann häng dich rein.«
    Aus der Weile wurden schließlich einige Stunden. Doch vier Croissants, eine Tüte Weingummi und gefühlte fünf Liter Kaffee später rief Sanderson: »Ich hab’s!«
    McDevonshire warf einen Blick auf den Monitor. »Ich sehe immer noch nur Farben.«
    Doch plötzlich vereinten sich die zunächst wirren Kleckse und Strudel zu geometrischen Formen. Rechtecke, Kreise, unregelmäßig geformte Flächen. Dazwischen verliefen breite Bahnen wie Straßen, die alles miteinander verbanden.
    »Das ist ein Plan!«, stieß der Commissioner hervor.
    »Nicht nur einer, sondern mehrere, die übereinanderliegen. Die noch auseinanderzufummeln, sollte aber kein Problem darstellen.«
    McDevonshire versuchte etwas zu entdecken, was ihm bekannt vorkam. Aber es gelang ihm nicht. »Was sehen wir da? Scheint mir ein kleines Dorf zu sein?«
    Plötzlich wechselte das Bild, kippte zur Seite und bot einen Querschnitt durch die Erde.
    »Okay, ein Dorf, von dem aus irgendwelche Schächte in die Tiefe führen«, ergänzte er.
    Und dann sah er rechts oben auf dem Bildschirm eine Schrift. Zu klein, um sie zu entziffern. Er wies Sanderson darauf hin. »Bekommst du das noch größer?«
    Sekunden später zoomte der Bildausschnitt heran und zeigte nur noch die Buchstaben. Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire stand da zu lesen.
    Im ersten Augenblick zuckte er zusammen, als er das letzte Wort sah. Er fürchtete schon, die Loge hantiere mit Atombomben herum.
    Nicht, dass es einen Unterschied machte, auf welchem Weg sie den Weltuntergang herbeiführten.
    Doch dann fiel ihm auf, dass die Anfangsbuchstaben der großgeschriebenen Worte hervorgehoben waren. Und in diesem Moment wusste er, wo das nächste Ziel der Loge lag.
    Im Forschungszentrum CERN!
    ***
    Splitter des Untergangs
    Auszug aus »CF – Breaking News« auf CNN vom 5.1.2012
    Unbestätigten Meldungen zufolge hat »Christopher-Floyd« nach Tagen ohne Kursanpassungen vor wenigen Stunden eine unerwartete, erhebliche Änderung der Flugbahn erfahren. Professor Dr. Jacob Smythe, der wissenschaftliche Berater des US-Präsidenten, war nicht zu erreichen, ließ jedoch durch einen Pressesprecher ausrichten, dass er derlei Nachrichten erst kommentieren werde, wenn er sich selbst ein Bild von der Lage gemacht habe. Der Komet wurde im letzten Jahr von zwei Hobbyastronomen entdeckt, die …
    ***
    Der Plan mutete fast schon erschreckend einfach an:
    Voltan und seine Brüder würden als das erwartete Filmteam in CERN eindringen. Der Mann in Weiß begleitete sie als ihr

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