1101 - Die Rache des Griechen
sagte der Grieche, »das ist bequemer.«
Johnny mußte sich fügen. Er fühlte sich verdammt mies und war froh, noch auf eigenen Beinen stehen zu können. Neben sich sah er die Hand des Mannes, die einen Knopf berührte. Ein leichter Druck reichte aus, um das Licht darunter aufblinken zu lassen.
Wenig später öffnete sich die Tür.
Wieder stieß Leonidas seine Geisel hinein. Die Schritte hinterließen auf dem. Metallboden Echos. Johnny hatte sich an der gegenüberliegenden Wand abgestützt. Als er sich herumdrehte, setzte sich der Aufzug in Bewegung.
»Abwärts!« flüsterte Leonidas. »In die Unterwelt, mein Junge. Oder auch in die Hölle…«
Sein Lachen konnte er nicht zurückhalten, und die Echos dröhnten durch Johnnys Kopf…
***
Den Eingang zu dieser Festung finden. Das war leichter gesagt, als getan, denn unsere Suche begann mit einer Pechsträhne.
Es gab keinen Eingang.
Zumindest nicht in diesem unteren Bereich, in dem auch die Gefangenen versteckt wurden. Leonidas hatte sicherlich lange getüftelt, um eine solche Festung bauen zu können.
Er hatte sein Haus zweigeteilt. Der untere Teil bestehend aus altem Mauerwerk, das sicherlich schon Jahrhunderte hier auf der Insel zu finden gewesen war, nebst der Verliese. Darüber hatte Leonidas seinen neuen Bau gesetzt.
Ein zweckmäßiger, aber häßlicher Kasten aus Beton, dessen Mauern so leicht nicht einzureißen waren. Wir entdeckten bei unserer Umrundung keine Treppe, die von außen hochführte. Es war einfach alles dicht.
Bill verlor immer öfter die Nerven. Zwei Kameras, die er entdeckt und die ihn einfach nur gestört hatten, waren bereits von ihm mit Steinen zerschlagen worden. Sie waren an der Mauer installiert worden, aber nicht über einer Tür oder einem sonstigen Zugang. Wir standen ziemlich im Regen. Unsere Hoffnung, Leonidas’ Helfer zu finden hatte sich auch nicht erfüllt. Der Erdboden schien sie einfach aufgesaugt zu haben.
»Der hat an alles gedacht!« flüsterte Suko, als er stehenblieb. »Ich habe schon überlegt, ob wir es durch die Zellen der Gefangenen versuchen sollten, vorausgesetzt, wie kriegen die Gitter weg.«
»Das bringt nichts, Suko.«
»Wie willst du dann rein?«
»Wo sind die Helfer?«
Darauf konnte er mir auch keine Antwort geben, doch Bill sprach von einem geheimen Zugang. »Ich könnte mir vorstellen, daß es so etwas gibt. Und zwar hier unten irgendwo, nicht im Beton.«
Wir hatten Lampen mitgenommen. Sie waren sehr lichtstark, und ich schaltete meine wieder an. Ich ließ den Strahl kreisen, der eine Schneise in die blaugraue Dunkelheit hineinschnitt. Ein karges, sehr steiniges Gelände. Kleine Erhebungen, größere Steine, von Wind und Wetter blankgeputzt, aber kein Hinweis auf einen versteckt liegenden Eingang in das Haus.
Dann fiel mir etwas auf. Bill war wieder dabei, von seinem Sohn zu sprechen, als ich den hellen Reflex sah, der vom Lichtstrahl verursacht wurde.
Ich sagte den anderen nichts und ging mit raumgreifenden Schritten auf die Stelle zu. Zuerst dachte ich, daß ein Stein dieses Schimmern verursacht hatte, dann wurde ich eines Besseren belehrt, denn zwischen den Stengeln eines alten Gestrüpps ragte ein Metallgriff schräg in die Höhe.
Den beiden Freunden gab ich noch keinen Bescheid und suchte erst das Gestrüpp ab. Es wuchs auf einem kleinen Buckel, der sich jenseits der Kuppe zur anderen Seite hin länger hinzog und auch etwas steiler abfiel.
Unter dem Gestrüpp schimmerte grauer Stein, der mir ungewöhnlich vorkam, weil er so glatt war. Er sah recht künstlich aus. Ich faßte den Hebel an, um zu versuchen, ihn zu bewegen. Nach vorn hin klappte es nicht, aber er ließ sich bewegen, als ich ihn zu mir hinzog.
Zugleich erklang ein rauhes Knirschen. Wie bei einer Mühle, die etwas zermalmte. Unterhalb des Bewuchses bewegte sich etwas und sogar an der Stelle, an der ich stand.
Sicherheitshalber ging ich zurück, leuchtete aber durch das trockene Buschwerk und bekam deshalb mit, wie der Stein allmählich im Erdboden verschwand und sich rücklings gegen den kleinen Hügelaufwurf drückte. Er gab ein Loch frei.
Bill und Suko brauchte ich nicht mehr zu rufen. Sie hatten längst bemerkt, was da passiert war. Sehr bald waren sie bei mir und staunten ebenso wie ich.
Bill hatte sich schon gebückt. Er wollte bereits in diesem unterirdischen Gang verschwinden, aber ich hielt ihn zurück. »Nein, nicht so schnell.«
»Es zählt jede Sekunde!« drängte er.
»Das weiß ich. Aber wir müssen auch an
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