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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unsere Sicherheit denken.« Ich drängte Bill zur Seite, ging in die Knie und leuchtete in den Gang hinein.
    Es war ein Tunnel.
    Wo er endete, sahen wir nicht, aber es war zu erkennen, daß wir nicht zu kriechen brauchten und zumindest gebückt gehen konnten. Leonidas, der den Tunnel hatte anlegen lassen, wollte es sich so bequem wie möglich machen, falls er diesen Eingang benutzen mußte. Der Stein war zur Seite geschoben worden und hing jetzt senkrecht nach unten.
    Gehalten wurde er von Ketten, die über Rollen liefen. Eine primitive Mechanik, aber äußerst wirkungsvoll.
    »Dann los«, sagte ich und schob mich als erster in das Dunkel hinein, in dem nur meine Lampe das nötige Licht gab. Sie reichte aus, so hatte Suko seine erst gar nicht in die Hand genommen.
    Wir bewegten uns einige Schritte nach vorn und blieben stehen. Die Luft kam uns dick und staubig vor. Sie roch nach alten Steinen und feuchter Erde. Wir erkannten, daß dieser unterirdische Gang sich nicht in Kehren oder Kurven weiterschob, sondern auf dem direkten Weg zu seinem Ziel gelangte.
    Das war das Haus.
    Daß er nicht leer war und von den Helfern des Griechen bewacht wurde, damit mußten wir rechnen. Furcht brauchten wir vor ihnen und ihren Waffen nicht zu haben. Was mein Kreuz schaffte, das würde auch Sukos Dämonenpeitsche bringen.
    Neben mir bewegte sich Bill so, daß es mir auffiel. Als ich hineinschaute, sah ich die Goldene Pistole in seiner Hand.
    »Noch nicht!«
    »Ich weiß, John, aber ich schwöre dir, daß ich sie mir für Leonidas aufgehoben habe. Ich werde hoffentlich zuschauen können, wenn er sich auflöst.«
    Ich sagte nichts. Konnte ihn jedoch verstehen. Zudem befürchtete ich, daß wir zu spät kamen und zumindest Johnnys Daumen nicht mehr retten konnten.
    Auch auf den nächsten Metern hatten wir Glück. Die Decke des Tunnels blieb so hoch. Wir brauchten nicht zu kriechen, sondern konnten gebückt gehen.
    Das Ende deutete sich sehr bald an.
    Vor der Tür war die Wand durch dicke Holzbalken gestützt, die sich auch gegen die Decke stemmten. Der Ausgang war nicht verschlossen. Die niedrige Eisentür stand sogar halb offen. Die fünf Gestalten mußten die Flucht überstürzt angetreten haben, und das mit einem mörderischen Respekt vor meinem Kreuz.
    Bill hielt nichts mehr bei uns. Er hatte als erster die Tür erreicht und zerrte sie so weit wie möglich auf.
    Dann drehte er den Kopf nach rechts und schaute, was dahinter begann.
    »Eine Treppe!« meldete er. »Sie führt nach oben!«
    Suko hinter mir lachte leise. »Na endlich haben wir es gepackt. Allmählich werde ich ungeduldig.«
    »Frag mich mal.«
    »Wenn Leonidas Johnny etwas angetan hat, wird Bill zum Tier. Das kannst du mir glauben. Er gleicht schon jetzt einem erhitzten Kessel, der jeden Augenblick in die Luft fliegen kann.«
    Bill hatte sich schon aus dem Tunnel herausgedrückt. Als wir sein Ende erreichten, malte sich seine Gestalt auf der untersten Treppenstufe ab, und wir hörten auch seine drohende Flüsterstimme. »Mach dich auf was gefaßt, Leonidas! Bald bin ich bei dir…«
    ***
    Die Hölle lag vor den beiden, als sich die Tür der Aufzugskabine geöffnet hatte. Und die Hölle war dunkel.
    Johnny sah nichts, obwohl er die Augen weit geöffnet hatte, aber er spürte, daß etwas besonderes vor ihm lag, das er nur schwer erfassen oder erklären konnte. Es war das Erbe von Sodom. Nicht zu sehen, nur einfach zu fühlen.
    Auch wenn es hell gewesen wäre, Johnny hätte auch bei Tageslicht gezögert. Da war eine unsichtbare Wand vor ihm, aus der ihm die Gefahr entgegenwehte.
    Aristoteles Leonidas war dicht bei ihm. Johnny spürte den Griechen hinter sich wie einen gewaltigen Block. Gleichzeitig nahm er seinen Geruch wahr und hörte das leise Kichern des Mannes.
    »Es ist deine neue Welt, die vor dir liegt. Du wirst sie gleich zu Gesicht bekommen. Das ist Sodom, Johnny Conolly. Das Sodom, das ich hergeholt habe.«
    »Ich will es nicht sehen!«
    Leonidas lachte oder grunzte. Irgendwie lag der Laut dazwischen. »Das ist mir egal, ob du sie sehen willst oder nicht. Ich habe beschlossen, daß es so sein wird, und ich allein weiß, daß diese Welt zu deinem Grab wird. Hierher habe ich dich gelockt. Hier will ich die Conollys sterben sehen.«
    Johnny hielt den Mund. Jedes Wort war zwecklos. Der Mann hatte jahrelang Zeit gehabt, um seinen Plan erfüllen zu können, und er würde sich von nichts abhalten lassen.
    Johnny merkte, wie sich der Mann dicht hinter ihm nach rechts

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