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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte.
    Ein leises Schaben war zu hören, als eine Hand über die Wand glitt, danach ein Knacken, dann wurde es hell.
    Es war Licht, aber es war kein normales Licht, und es breitete sich auch nicht so aus wie das normale Licht. So wie es aufgloste, erinnerte es mehr an eine Glut, die aus unzähligen Kohlestücken drang, die sich überall verteilt hatten. Es war kein Strahlen. Es war düster, unheimlich, und es paßte zu Sodom.
    »Schau dir meine Welt genau an, Junge. Du wirst sie erleben. Sie ist etwas ganz Besonderes, denn ich sehe sie als meine Heimat an.«
    Es war Johnny nicht möglich, zu erkennen, woher das Licht überall herkam. Die Quellen lagen im verborgenen. Von oben, von unten, von den Seiten her, aus allen Richtungen gloste der Schein heran und konzentrierte sich auf ein Zentrum.
    Es war… es war … ja, was war es eigentlich?
    Johnny sah es an, doch er konnte es nicht einordnen. Jedenfalls sah es klassisch aus. Wie ein Bauwerk auf der Antike. Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie hoch auch die Decke des Raumes war. Viel höher als in einem normalen Keller, denn nur auf Grund der Höhe hatte dieses Bauwerk seinen Platz finden können.
    Es war gebaut wie ein Tor. Die beiden Säulen, die den Bogen hielten, fanden keinen direkten Kontakt mit dem Erdboden, sondern standen auf einem Steinpodest. Verzierungen, kleine Türmchen, Figuren, das alles nahm Johnny mehr am Rande wahr. Es wirkte auch unwirklich durch das ungewöhnliche Licht. In ihm vereinigten sich mehrere Farben, wobei Rot den Grundton bildete. Aber auch gelb und grün hatten sich dazwischen geschoben und das Licht merkwürdig fahl werden lassen. Das Tor oder die Tür, wie man es auch immer, einschätzte, wurde von zwei steinernen Wachtposten bewacht. Es waren zwei Engel, die auf den Rändern der untersten der drei zum Tor führenden Stufen hockten. Jenseits dieses Gebildes war dieser große, unter der Erde liegende Raum auch nicht leer, aber diese Welt dort machte auf Johnny einen wenig echten Eindruck. Sie erinnerte ihn eher an eine Theaterkulisse, die jemand auf Leinwände gemalt und hingestellt hatte. Sogar eine Perspektive ergab sich, denn die Kulissen waren so aufgebaut, daß der Weg in eine Tiefe führte und dabei schmaler wurde.
    Johnny konzentrierte sich wieder auf den Durchgang, weil ihm der Mann Zeit genug ließ. Sein Entführer wollte, daß Johnny sich alles genau ansah und auch in sich aufnahm.
    Das Tor war nicht leer.
    Etwas malte sich dort ab. Es hatte Ähnlichkeit mit den Figuren, die auch auf den Treppen als Wächter hockten. Johnny sah einen großen Körper, eine Gestalt wie ein Mensch.
    Das war der andere nicht.
    Er war ein Mensch und noch etwas.
    Ein Mensch besaß keine Flügel. Derjenige, der dort stand, hatte sie. Ihre Bögen zeichneten sich oberhalb der beiden Schultern ab, und Johnny sah sie auch an den Seiten her nach unten gleiten. So tief, daß sie bis über die Knie hinwegreichten.
    Viele Menschen lieben Engel. Viele glauben an sie. Für die meisten waren sie die Boten des Allmächtigen und wunderbare Wesen, die sich in einem Raum zwischen Himmel und Erde aufhielten, ohne dabei sichtbar zu sein.
    Sie waren der Traum vieler. Es gab genügend, die sich danach sehnten, so zu sein wie ein Engel.
    Das wußte Johnny sehr gut. Er stand ihnen positiv gegenüber. Er wußte auch, daß es sie gab. Sein Vater und auch sein Patenonkel hatten ihm genug darüber berichtet, und er akzeptierte sie, wie er auch die anderen Dinge und Tatsachen akzeptierte, die nicht in das normale Regelwerk der Menschen hineinpaßten.
    Hier war es anders.
    Es gab den Engel, aber er war ein Schatten. Es war düster, obwohl das Licht von verschiedenen Seiten gegen ihn fiel. Es strahlte ihn nicht an. Er saugte es auch nicht auf. Sein Körper schien das Licht nicht zu mögen und wies es deshalb ab.
    So blieb er ein Umriß, aber auch ein Schatten, der sich um keinen Millimeter bewegte.
    Leonidas tippte Johnny mit dem Finger auf die Schulter. »Hast du alles gesehen?«
    »Ja. Was ist das?«
    »Sodom!«
    »Nein, das kann nicht Sodom sein. Ich habe gelernt, daß Sodom eine Stadt ist.«
    »Ja, da hast du recht. Sodom war eine Stadt. Wie auch Gomorrha und die anderen in der Nähe liegenden Siedlungen. Aber Sodom wurde beherrscht. Von ihm.«
    »Hat er einen Namen?«
    »Ja, man kennt ihn auch in der Stadt Babylon, die die Hure Babylon genannt wird.«
    »Wie heißt es?«
    »Azrael!«
    Johnny schwieg. Er wollte nichts sagen. Er wollte sich nicht blamieren, denn sein Wissen

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