Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1105 - Glendas Totenhemd

1105 - Glendas Totenhemd

Titel: 1105 - Glendas Totenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollten. Aber Sie haben es nicht getan. Mir fehlen einfach die passenden Worte, um derartiges zu kommentieren.«
    »Ich wußte ja nicht, daß sie auf diese Art und Weise sterben würde«, versuchte Isabella sich zu verteidigen. »Nein, das habe ich nicht gewußt. Das Kleid ist etwas Besonderes. Ich habe es auch getragen und immer die Stimmen gehört, die mich riefen. Erst heute habe ich die ganze Macht erlebt. Es nahm mich mit, und ich werde es nicht mehr aus der Hand geben.«
    Mit sehr ruhiger Stimme sprach ich die Frau an, während Glenda neben mir heftig atmete und immer noch fassungslos war. »Sie werden es nicht behalten«, erklärte ich. »Das Kleid ist für Sie zu gefährlich. Es kann sich gegen Sie ebenso wenden wie gegen Ihre Kundin.«
    »Was soll denn damit geschehen?«
    »Wir werden es an uns nehmen. Und wir werden Ihnen auch die Mordkommission schicken müssen, damit hier die Spuren aufgenommen werden können. Ist Cordelia Miller denn die erste Kundin gewesen, die das Totenhemd getragen hat?«
    »Nein«, gab sie mit leiser Stimme zu.
    »Wer noch?«
    »Zwei andere.«
    »Und was ist mit ihnen passiert?«
    »Ihre Asche liegt ebenfalls im. Ofen. Ich konnte es einfach nicht anders, sorry.«
    Glenda und ich schauten uns an. Wenn ein Blick je Kopfschütteln anzeigen konnte, dann war das bei Glenda der Fall. Sie glaubte und faßte es einfach nicht, und die Worte mußten auch heraus.
    »Dann sind Sie indirekt ebenfalls eine Mörderin, Isabella, denn Sie haben zugelassen, daß Cordelia sich das Totenhemd überstreifte. Und Sie haben auch bei den anderen nicht reagiert. Sie sind schuldig!«
    »Ich wußte es doch nicht!«
    »Was wußten Sie nicht, bitte?«
    »Daß dieses Kleid bei jeder Person anders reagiert. Ich bin auch nicht verbrannt.«
    »Aber Sie waren auch nicht würdig.«
    »Nein.«
    Ich hatte inzwischen mein Kreuz hervorgeholt und hielt es offen in der rechten Hand. Isabella sah den schimmernden Talisman und versteifte sich. »Was wollen Sie damit tun?«
    »Nur ein Test.«
    Sie wollte das Kleid von der Theke ziehen. Glenda war schneller und hielt ihren Arm fest. »Nicht so eilig, meine Liebe. Alles der Reihe nach.«
    »Wollen Sie es vernichten?«
    Sie bekam von mir keine Antwort. Ich legte das Kreuz auf den Stoff. Sechs Augen schauten zu und erkannten, daß nichts passierte. Das Kreuz reagierte ebensowenig wie das Kleid. Es waren verschiedene Teile zusammengekommen, die miteinander harmonierten und sich gegenseitig nichts taten.
    »Pech gehabt«, murmelte Glenda. »Es klappt wohl nur, wenn dieses Totenhemd Kontakt mit einer Person hat, wie wir es ja erlebt haben.«
    »Klar.«
    »Sind Sie jetzt zufrieden?« fragte Isabella.
    »Nein, noch nicht ganz. Das Kleid darf nicht mehr in Ihrem Besitz bleiben. Sie werden sich wohl verantworten müssen, weil Sie den drei Frauen keine Hilfe geleistet haben. Deshalb müssen wir es mitnehmen.«
    Mit der Ruhe war es bei Isabella vorbei. »Und was haben Sie dann damit vor?«
    »Das weiß ich noch nicht. Jedenfalls werden wir es untersuchen müssen. Es gibt ein Geheimnis, das müssen Sie zugeben, Isabella. Zugleich ist es auch eine Gefahr. Deshalb muß es einfach aus dem Weg geschafft werden. Wenn Sie genauer darüber nachdenken, werden Sie mir bestimmt recht geben.«
    »Sie wollen es zerstören, vernichten…«
    »Möglicherweise schon.«
    »An mich denken Sie nicht?«
    »Doch, das tun wir. Aber auch Sie haben erlebt, daß es gefährlich sein kann, sich das Kleid überzustreifen. Drei andere Frauen sind auf schreckliche Art und Weise umgekommen. Ich kann mir vorstellen, wie schwer sie dabei gelitten haben…«
    »Ja, schon gut.«
    »Sehr vernünftig, Isabella.«
    Sie räusperte ich. »Kann ich noch etwas tun? Muß ich was machen? Kann ich hier in meinem Geschäft bleiben?«
    »Nein, oder vorerst ja. Wir werden die Kollegen anrufen, damit sie hier die Spuren sichern. Alles andere wird sich dann ergeben, denke ich.«
    »Ja, gut. Hier ist das Telefon.« Sie wies auf ein schmales Regalbrett neben der Verkaufstheke.
    »Danke.«
    Ich ging hin, während Glenda zurückblieb. Daß der Fall für mich noch nicht geklärt war, stand für mich fest. Er steckte in den Kinderschuhen, und mir wollte auch nicht aus dem Kopf, was Isabella berichtet hatte. Sie war nach dem Tragen des Kleids in einer anderen Welt gelandet und hatte dort einen Friedhof gesehen. Für mich gab es keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Wer da begraben lag, war uns noch ein Rätsel, aber ich rechnete mit einem Friedhof

Weitere Kostenlose Bücher