Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1113 - Die Fratzen der Fresser

1113 - Die Fratzen der Fresser

Titel: 1113 - Die Fratzen der Fresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Person. Auch keine normalen Frauen, die die Toilette besuchen wollten.
    Glenda drückte die Tür so weit nach außen, daß sie die Kabine verlassen konnte. Diesmal war sie es, die mit tappenden Schritten vorging und dabei den Kopf schüttelte. Sie fühlte sich nicht geschockt, aber schon unangenehm berührt, und die warnenden Worte hatte sie sehr genau verstanden.
    Man wußte also, daß man ihnen auf der Spur war. Wer immer auch dahintersteckte, Glenda glaubte fest daran, daß die Stimmen, die sie gehört hatte, von den Personen stammten, die auch mit ihr zusammen im Bus gesessen hatten.
    Kurze Zeit später hatte sie den Toilettenbau verlassen und wurde vom Licht der Sonne geblendet.
    Sie schob die Brille mit den dunklen Gläsern wieder vor die Augen, schaute sich um und stellte fest, daß sich nichts verändert hatte. Abgesehen davon, daß noch einige Tische zusätzlich besetzt waren.
    Es gab auch wieder Personen, die normal zu den Toiletten gingen. Also hatten sich auch hier die Verhältnisse wieder eingerenkt. Und John Sinclair saß noch an dem Tisch, von dem Glenda aufgestanden war.
    Er würde sich wundern…
    ***
    »He, du bist aber lange weggeblieben!« sagte ich, als Glenda sich wieder zu mir setzte. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Die waren auch nicht ganz unbegründet.«
    »Wieso?«
    In ihrem Glas befand sich noch Wasser. Sehr hastig trank sie einen Schluck davon. »Man ist über uns informiert, John, denn man hat uns eine Warnung zugeschickt.«
    »Wie? Was…?«
    »Ich wurde gewarnt.«
    »Auf der Toilette?«
    »Genau.«
    Da ich nichts mehr sagte, fühlte Glenda sich angetrieben, ihren Bericht abzugeben. Sie bemühte sich zwar, normal zu sprechen, doch das leichte Zittern in ihrer Stimme klärte mich schon darüber auf, daß sie in der letzten Zeit Angst verspürt hatte.
    Auch ich war überrascht und verlor den größten Teil meiner Lockerheit und der Urlaubsstimmung.
    »Jetzt bist du dran, John!«
    Glenda saß mir gegenüber, hatte die Brille wieder hochgeschoben und schaute in mein Gesicht.
    »Also ich habe nichts gesehen, das vorweg«, sagte ich. »Ich habe auch nicht darauf geachtet, wer die Toilette betritt und wer nicht. Ich hatte anderes zu tun. Wenn ich ehrlich bin, ich habe sogar die Augen geschlossen. Die Sonne, die Umgebung, da bin ich einfach etwas müde geworden. So kann ich dir nicht helfen. Aber du mußt doch mehr wissen, verflixt?«
    »Wieso?«
    »Du hast sie gehört, Glenda. Du hast mir von mindestens drei Personen berichtet. Hast du denn die Stimmen nicht verstehen können? Sind sie verfremdet gewesen oder waren es einfach fremde Stimmen?«
    »Sowohl als auch.«
    »Okay, aber du gehst davon aus, daß es Fahrgäste aus dem Bus gewesen sind, die dich besucht haben.«
    »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Und sie ahnen oder wissen, daß wir zwei Kuckuckseier sind, die jetzt in ihrem großen Nest liegen. Die müssen natürlich weggeschafft werden, das ist klar. Aber zuvor wollte man mich warnen, was ich auch sehr nett von ihnen finde.« Sie lachte und schüttelte dabei den Kopf.
    Ich war nachdenklich geworden und ließ mir das Gehörte noch einmal durch den Kopf gehen.
    »Weißt du, Glenda, ich frage mich jetzt, ob diese Personen nicht schon infiziert worden sind, daß sie so gehandelt haben. Der fremde Virus kann in ihnen stecken und wartet nur darauf, daß er sich befreien kann.«
    »Dann wäre Kate Cameron nicht die einzige gewesen.«
    »So sieht es aus. Nur ist sie erwischt worden. Oder es hat sie zu früh erwischt. Ich bin auf irgendeine Art und Weise froh, daß dir so etwas widerfahren ist. So sind wir gewarnt und können davon ausgehen, daß alles, was wir sehen, eigentlich nur Lug, Trug und auch Tünche ist. In Wirklichkeit sind die Mitglieder der Fahrt alle schon infiziert. Ob sie es nun wissen oder nicht.«
    Glenda erschauerte. »Du machst mir angst«, flüsterte sie.
    Ich legte meine Hand auf ihr Knie.
    »Keine Sorge, das ist normal. Möchtest du aussteigen?«
    »Was?«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich lasse mich nicht vertreiben. Das habe ich nie getan.« Sie hatte kaum ausgesprochen, als sie mit einem Blick auf die Uhr feststellte, daß die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war. Bis auf ein paar Minuten war die Pausenstunde vorbei.
    Wir standen hastig auf. Gezahlt hatten wir schon. Ich kam mir vor wie jemand, der aus einer Insel heraus wieder zurück in das normale Leben getreten war. Der Trubel auf dem Parkplatz hatte zugenommen.

Weitere Kostenlose Bücher