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1113 - Die Fratzen der Fresser

1113 - Die Fratzen der Fresser

Titel: 1113 - Die Fratzen der Fresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Immer mehr Busse fuhren an und spuckten die Menschen aus. Vor der Bude hatte sich eine Traube aus Kunden gebildet. Unsere Plätze waren Sekunden später schon wieder besetzt.
    Die Sonne meinte es auch weiterhin gut. Über dem Parkplatz waberte die Wärme, und in sie hinein mischte sich der Benzingeruch aus den Auspuffrohren der Busse.
    Mit schnellen Schritten eilten wir unserem Fahrzeug entgegen. »Ich werde mir auf keinen Fall etwas anmerken lassen!« flüsterte Glenda mir zu. »Die sollen sich wundern.«
    »Vielleicht kannst du sogar herausfinden, wer die Typen vor der Tür gewesen sind.«
    »Das glaube ich nicht. Die haben ihre Stimmen verstellt.«
    Als wir den Bus erreichten, stieg der letzte Gast soeben ein. Ein älterer Mann, der schwitzte und sich einen Strohhut aufgesetzt hatte. Die kreuzförmigen Hosenträger sahen aus, als wären sie auf sein nasses Hemd gemalt worden.
    Noch jemand stand vor dem Bus.
    Es war Britta, die Reiseleiterin. Als sie uns kommen sah, lächelte sie. »Das war aber spät«, erklärte sie und lächelte wieder. »Ich dachte schon, daß Sie es sich anders überlegt hätten.«
    Wir blieben vor ihr stehen, und Glenda fragte: »Hätte Sie das gefreut, Britta?«
    »Nein, wieso? Es ist doch Ihre Entscheidung.«
    »Eben. Und wir wollen auch den Gewinn mitnehmen.«
    Sie lachte nur, drehte sich weg und ging auf die Fahrertür zu, während wir hinten einstiegen.
    »Glaubst du, daß sie bei den Frauen auf der Toilette gewesen ist?« fragte ich.
    Glenda drehte sich kurz um und nahm dabei die letzte der beiden Stufen. »Nein oder ja? Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    Hintereinander schoben wir uns in den Bus. Nachdem wir draußen die Weite genossen hatten, kam er uns so verdammt eng vor. Da erinnerte uns der Mittelgang an einen Spalt, aber durch ihn brauchten wir uns nicht zu schieben. Unsere Plätze auf der Rückbank waren frei.
    Die Atmosphäre hatte sich schon verändert. Man schaute uns wieder an. Nicht alle Fahrgäste hatten sich auf ihren Plätzen gedreht, um nach hinten schauen zu können. Ihre Gesichter waren glatt. Die Augen manchmal leicht zusammengekniffen. Münder hatten sich wie feuchte Falten verzogen, so daß ich nicht wußte, ob wir angelächelt oder angegrinst wurden.
    Die Türen schlossen sich.
    Britta griff zum Mikro und hielt eine kurze Rede. Sie sprach davon, daß es jetzt weiterging zum Castle Inn und eine weitere Pause nicht eingeplant war. »Außerdem wartet dort unser Essen. Und Hunger habt ihr doch alle - oder?«
    Alle außer Glenda und mir stimmten zu. Sogar der Fahrer machte die Faxen mit.
    »Na, denn gib mal Gummi, Harry, damit unsere lieben Freunde hier satt werden.«
    »Aye, aye, Madam, stets zu Diensten.« Er tippte an seine Mütze und startete das Fahrzeug.
    Glenda drückte sich in ihren Sitz. »Ich glaube es nicht!« stöhnte sie, »verdammt, ich glaube es einfach nicht.«
    Dazu sagte ich nichts…
    ***
    Suko wußte, wohin der Fahrer seine menschliche Ladung schaffen würde. Er war deshalb schon vorgefahren. Das Gasthaus Castle Inn lag nicht weit vom eigentlichen Schloßpark entfernt. Die Strecke von London aus zum Rastplatz war länger gewesen.
    Er rollte durch ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, das sich auf der Straße und auch auf seinem Rover abzeichnete. Es huschte über die Karosserie und auch die Scheiben hinweg wie schnelle Figuren, die aus dem Schattenreich erschienen und dann wieder weggetaucht waren.
    Die großen Besucherströme zog es am Wochenende in Richtung Windsor. So kam Suko recht gut durch. Außerdem war ihm die Umgebung nicht neu, zu oft hatten John und er hier schon beruflich zu tun gehabt, doch mit dem Gasthaus Castle Inn waren sie noch nie zuvor in Kontakt gekommen.
    Er machte sich auch keine Gedanken darüber, wie es möglicherweise aussah, der Name wies darauf hin, daß es etwas mit dem Schloß zu tun haben konnte.
    Es lag abseits. Kein Ort, der schnell zu Fuß erreicht werden konnte. Wer hier am Castle Inn feststeckte, der war gewissen Leuten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wenn man es negativ sah.
    Aber es gab auch Menschen, die sich bestimmt dort wohlfühlten. Für die Veranstaltungen war das Castle Inn genau der richtige Ort.
    Es führte ein Weg hin und keine Straße. Die Reifen der Busse schienen ihn geschaffen zu haben, denn sie hatten die Fahrrinne gebildet und sich recht tief in den Boden eingegraben. Durch den Staub sah die Strecke grau aus wie Beton, und die Reifen des Rovers wirbelten kleine Wolken hoch.
    Es wurde

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