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1113 - Die Fratzen der Fresser

1113 - Die Fratzen der Fresser

Titel: 1113 - Die Fratzen der Fresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich dabei.
    Glenda blies neben mir lautstark die Luft aus. »Wo werden wir noch landen, John?«
    »Hoffentlich nicht in der Hölle…«
    ***
    Nach der Hölle sah Windsor Castle, wo der Bus stoppte, nicht aus. Es war noch immer Vormittag.
    Wir hatten freie Bahn gehabt, und Harry hatte aus seinem Fuß einen Bleiklotz gemacht. So waren wir recht zeitig am ersten Ziel eingetroffen, und man konnte sich die Beine vertreten.
    Britta sammelte die Fahrgäste um sich herum. »Also, meine Lieben, uns bleibt eine Stunde, um Windsor anzuschauen. Das ist nicht viel, ich weiß es selbst, aber wir alle sind wohl recht hungrig, und jeder von Ihnen möchte doch gern ein Mittagessen genießen. Es gibt übrigens tolle Sachen. Der Koch soll an diesem Tag besonders gut in Form sein. Nicht wahr, Harry?«
    »Er ist auch mein Bruder«, sagte der Fahrer und lachte. »Als ihn meine Mutter zu Hause rauswarf, weil keiner von uns seinen Fraß essen konnte, hat er dann im Castle Inn angefangen und sich dort bis zum Chefkoch hochgearbeitet.«
    »Wieviele arbeiten denn dort noch?« rief jemand.
    »Er ist alleine.«
    Allgemeines Lachen. Die Fröhlichkeit war auch auf dem Busparkplatz nicht vergangen, wo noch weitere dieser Fahrzeuge standen. Einige waren sogar von weit hergekommen.
    Ich hatte Ausschau nach Suko gehalten und ihn nicht entdeckt. Es war abgesprochen, daß er uns folgen sollte. Wie ich ihn kannte, hatte er das auch getan, aber er war auch jemand, der sich gut in Deckung halten konnte.
    »Britta kommt«, flüsterte Glenda mir zu.
    Außer uns war sie als einzige nicht in den Park hineingegangen. Das wollte sie sich nicht antun.
    Außerdem trieb die Neugierde sie zu uns, und sie schlenderte so lässigharmlos heran, als könnte sie kein Wässerchen trüben.
    »Na, hat es Ihnen gefallen?«
    »Es war recht nett und unterhaltsam«, antwortete ich.
    »Und auf die Besichtigung haben Sie verzichtet?«
    »Wir kennen Windsor«, sagte Glenda. »Uns kommt es ja nur auf die Fernseher an, die versprochen worden sind.«
    Britta wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Irgendwie fühlte sie sich auf den Arm genommen, aber sie hielt sich mit einer Bemerkung zurück.
    »Nun ja, in einer Stunde fahren wir weiter. Amüsieren Sie sich noch.«
    »Das werden wir!« rief Glenda ihr nach.
    »Du magst sie nicht, wie?«
    »Du denn?«
    »Ich habe dich gefragt.«
    »Die spielt uns was vor. Die spielt allen was vor. Hinter jedem Lächeln lauerte eine Umsatzzahl. Das kann ich erkennen, und solche Typen sind mir zuwider.«
    »Du mußt es wissen.«
    »Weiß ich auch.«
    Der Parkplatz lag ziemlich frei und war den Strahlen der Sonne ausgesetzt. Wir bewegten uns nicht auf das Schloß und dessen Gärten zu, sondern dorthin, woher wir gekommen waren.
    Auch die Umgebung des Schlosses wirkte sehr gepflegt. Es gab auch schattige Orte, an denen wir uns ausruhen konnten. Sogar eine Bank fanden wir.
    Von Britta war nichts zu sehen, aber wir dachten beide an sie. »Ich kann mir vorstellen«, sagte Glenda, »daß sie bereits gemeldet hat, wer da mit im Bus sitzt.«
    »Kann sein.«
    »Man wird ein besonderes Auge auf uns halten.«
    Da widersprach ich ihr nicht.
    »Auf ihren Partner bin ich auch gespannt.«
    Glenda nickte. »Wie hieß er noch gleich.«
    »Lorenzo.«
    »Toller Name.«
    »Sei nicht wieder voreingenommen.«
    »Das bin ich auch nicht. Ich denke nur immer daran, was mit Kate Cameron passiert ist. Stell dir mal vor, so etwas wiederholt sich bei all den Leuten, die vor uns im Bus sitzen. Ich bin gespannt, was du dann sagen würdest.«
    Ich erwiderte nichts. Ein Rundblick hatte mir gezeigt, daß wir nicht beobachtet wurden. Es fuhren nur immer wieder Busse auf Windsor Castle zu. Um die Mittagszeit herrschte Hochbetrieb. Die weiträumig angelegte Schloßanlage ragte über die meisten Bäume hinweg, als wollte die Vergangenheit der Gegenwart einen permanenten Gruß zuschicken.
    Ich klingelte Suko an.
    »Auf deinen Anruf habe ich schon gewartet.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »Nicht weit von euch entfernt. An der Zufahrt zu dem großen Parkplatz. Ich stehe hier ganz gut.«
    »Und? Ist dir schon etwas Verdächtiges aufgefallen?«
    »Nein, nichts, was uns weiterhelfen könnte. Es läuft alles normal. Ich denke auch, daß ich mich hier nicht mehr länger aufhalten werde. Ich fahre schon mal vor zum Castle Inn.«
    »Was willst du da?«
    »Trinke eine Cola.«
    »Wenn ihr eintrefft, werdet ihr mich zwar nicht sehen, aber ich bin vorhanden.«
    »Okay, wir haben auch keine

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