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1115 - Die Tränen des Toten

1115 - Die Tränen des Toten

Titel: 1115 - Die Tränen des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schatz. Das Metall war kühl. Die Krone selbst recht schwer, aber er würde sie nur für einen kurzen Moment auf dem Kopf spüren, wenn er sie aufsetzte.
    »Jetzt haben Sie ja Ihren Willen!« flüsterte Sir James.
    »Ja, ich habe ihn.«
    »Und nun?«
    Suko wußte, worauf der Superintendent wartete, und er tat ihm den Gefallen auch.
    Mit einer schon andächtigen Bewegung setzte er sich die Krone auf den Kopf. Sir James schaute zu.
    Er war sicherheitshalber einen Schritt zurückgegangen. Hinter den Brillengläsern zwinkerten die Augen. Er verfolgte jede Bewegung und mußte feststellen, daß seinem Gegenüber die Krone paßte.
    Nur für einen Moment sah er sie auf seinem Kopf.
    Dann war Suko weg!
    Aufgelöst, verschwunden. Abgetaucht, wie auch immer. Er selbst hatte nicht das Gefühl, unsichtbar geworden zu sein. Er spürte noch immer sein Gewicht, aber keinen Druck auf dem Kopf. Daß er unsichtbar geworden war, merkte er an der Reaktion seines Chefs, denn Sir James konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Die Überraschung mußte sich einfach frei Bahn verschaffen.
    »Suko?«
    »Ja, Sir!«
    »Sie sehen mich.«
    »Natürlich.«
    »Dann… dann sind Sie noch dort, wo sie vorhin gestanden haben?«
    »Sie können mich anfassen, Sir.«
    Suko sah ihn, und er sah auch wie Sir James zögerte. Er tupfte Schweiß von der Stirn, rückte seine Brille wieder zurecht, zwinkerte abermals und traute sich endlich wieder, einen kleinen Schritt nach vorn zu gehen. Er streckte sogar seinen rechten Arm aus. Suko faßte die Hand des anderen an.
    Sein Chef zuckte zusammen und mußte dann mit ansehen, wie die Hand sich bewegt, als sie geschüttelt wurde. Aus seinem Mund drangen Worte, die kaum zu verstehen waren. Den Begriff »unmöglich« hörte Suko dabei mehrmals.
    Er ließ die andere Hand los und nahm die Krone wieder ab. Schlagartig war er zu sehen, als wäre nichts geschehen. Die Krone trug er unter dem Arm. Sir James, der zumeist im Hintergrund arbeitete und wenig praktische Erfahrungen mit Dämonen hatte, schüttelte den Kopf und rang nach Worten.
    »Lassen Sie es gut sein, Sir. Es ist der Ausnahmefall. Aber ich denke, daß ich die Krone bald brauchen werde. Ich bin Zeuge eines schlimmen Vorgangs gewesen, und auch Shao hat mich gewarnt. Nur gemeinsam können wir den Kampf gegen Agashi und den Dunklen Schrecken aufnehmen und auch gewinnen.«
    »Wenn das schon wenigstens eingetreten wäre«, sagte der Superintendent leise.
    »Keine Sorge, wir geben unser Bestes.«
    »Ja, das denke ich mir auch.«
    Für sie war die Zeit hier unten beendet. Sir James rief den zuständigen Kollegen wieder herbei, damit er den Tresor sichern konnte. Der Mann wunderte sich über den Gegenstand, den Suko unter seinen Arm geklemmt hatte, doch er enthielt sich eines Kommentars und sagte auch nichts über die Blässe des Sir James.
    Die beiden Männer verließen die unterirdischen Gefilde. Aus der Stille drangen sie ein in die Hektik des Polizeibetriebs und waren wenig später im Büro, wo Glenda und ich sie schon sehnsüchtig erwarteten, denn die Zeit war nicht stehengeblieben.
    »Funktioniert sie noch?« fragte ich.
    »Ja, willst du es sehen?«
    »Nein, nicht nötig, ich glaube dir.«
    »Es ist schon beeindruckend«, erklärte Sir James, um sich dann direkt an Suko zu wenden. »Aber unverletzbar sind Sie wohl nicht, wenn Sie die Krone tragen?«
    »Leider nicht, Sir…«
    ***
    Kabito wäre beinahe das mit Whisky und Wasser gefüllte Glas aus der Hand gerutscht, als er Shao ins Wohnzimmer zurückkehren sah. Seine Augen weiteten sich. Er stöhnte und drückte sich hart in das Rückenpolster, als wollte er verschwinden.
    »Keine Sorge, ich bin es nur.«
    »Ja, verdammt, ja. Sie sind es. Aber was ist los? Was ist mit Ihnen passiert?«
    »Sie haben nie von meiner zweiten Existenz gehört, die ihre Basis in der Kraft der Sonnengöttin hat?«
    Er grinste. »Äh - nein…«
    »Es ist so.«
    Kabito trank das Glas leer. »Gut«, sagte er hastig. »Ich will auch nicht weiter fragen. Es ist alles okay aus Ihrer Sicht. Ich muß das auch hinnehmen, und ich habe auch bisher Glück gehabt. Alles klar für mich. Hoffentlich bleibt es dabei.« Er hatte schnell und sehr nervös gesprochen, war noch immer schweißnaß und schaute sich fahrig um.
    »Wir können gehen«, sagte Shao.
    »Wohin?«
    »Raus.«
    »So wie Sie aussehen?«
    »Ja.«
    Er sprang auf, taumelte dabei, konnte sich aber wieder fangen. »Das ist unmöglich. Wir würden nicht weit kommen. Daran sollten Sie denken,

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