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1116 - Der Hexenkelch

1116 - Der Hexenkelch

Titel: 1116 - Der Hexenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts Gegenteiliges verlauten lassen.
    Das Haus wurde von einem struppigen Rasen umgeben. Ein kleiner Nutzgarten war ebenfalls vorhanden. Viel wuchs dort nicht. Hinter dem Garten begann ein Pfad, der zum kleinen Friedhof der Insel führte.
    Im Gegensatz zum Laden hatte der Anbau keine Fenster. Er war ebenfalls ein Steinbau mit einem flachen Dach.
    Die Tür bestand aus Metall, und der Kapitän schloß sie auf. Dabei schaute er auf das Gesicht des Toten. »Er ist wirklich gealtert«, kommentierte er.
    »Ja, das habe ich doch gesagt.« Alan trat dicht an den Mann heran. »Wenn Sie uns helfen, Mr. Black, dann können wir diesem verdammten Spuk ein Ende bereiten.«
    »Ihr seid Narren.«
    »Nein, wir werden es schaffen.«
    Die Türriegel quietschten infernalisch, als Black sie öffnete. Kalte Luft strömte uns entgegen. Er hatte sich hier wirklich ein kleines Kühlhaus eingerichtet. Was die Energie betraf, so war er Selbstversorger, den für die Kühlung gab es einen eigenen Stromerzeuger.
    Black machte Licht.
    In Regalen stand die verderbliche Ware. Lebensmittel, Fleisch, Schafskäse, Würste. Ein richtiges kleines Lager. Es kam mir schon komisch vor, hier einen Toten hinzulegen, aber Black ging auf eine schmale Tür zu, die er öffnete.
    Dahinter lag ein kleiner Raum, in dem zwei Särge standen und ein halbfertiger an der Wand lehnte.
    »Legt ihn in einen hinein.«
    Die Aufgabe übernahm Suko. Black schaute zu. Dann blickte er mich an. »Zufrieden?«
    »Ja, und verwundert.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht gedacht habe, daß Sie auch der Bestatter hier auf Stormy Island sind.«
    »Ich bin alles, wenn es sein muß. Angefangen vom Kaufmann, über den Bestatter bis hin zum Pastor. Wer hier lebt, muß sich zu helfen wissen.«
    »Fehl nur noch die Hebamme«, sagte ich.
    »Das habe ich auch schon getan. Es wurde ein gesunder Junge. Hier muß jeder seine Fähigkeiten zum Wohl des anderen einsetzen, sonst klappt das nicht.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Hier kann er bleiben. Ich überlege nur, ob ich den letzten Sarg hier nicht schon fertigmache. Es kann ja sein, daß einer von Ihnen oder Sie alle die Insel darin verlassen müssen. Die Banshee warnt nicht grundlos.«
    »Sie scheinen mehr über sie zu wissen«, sagte Suko.
    Black zuckte mit den Schultern. »Ich lebe lange genug hier. Ich habe mich mit der Insel beschäftigt.«
    »Was können Sie uns sagen?«
    »Lassen Sie uns hier weggehen. Es ist ungemütlich.«
    Wir stimmen ihm zu und verließen vor ihm das Haus. Black kam uns nach. Er zündete den Tabak an und schaute dorthin, wo der alte Friedhof lag.
    »Hat die Banshee dort ihren Platz?« fragte ich leise.
    Black schüttelte den Kopf. »Nicht nur dort. Alana ist überall. Ihr gehört die Insel. Ich weiß nicht genau, woher sie stammt, aber sie hat den Weg ins Reich der Geister gefunden, und sie will ewig leben. Sie will nie sterben.«
    »Dafür sterben andere, nicht?« flüsterte Alan Friedman scharf.
    »Ja, so ist es. Wer ihre Macht stoppen will, der hat schon verloren. Sie ist den Menschen überlegen.«
    »Weil sie den Kelch hat?« fragte ich.
    Black blies ein paar blaugraue Rauchwolken in den klaren Himmel. »Der Kelch ist mächtig. Er hat nie so recht einem Menschen gehört, sondern der geheimnisvollen Lady of the Lake.«
    »Morgan le Fay.«
    »Das wissen Sie. Interessant.« Er schaute mich an. »Dabei kenne ich nicht einmal Ihren Namen.«
    »Ich heiße John Sinclair, und mein Begleiter hört auf den Namen Suko.«
    »Sehr schön. Und Sie beide interessieren sich für Hexen? Oder für die mystische Vergangenheit?«
    »Für beides.«
    »Kennen Sie Morgan le Fay oder auch Morgana?«
    »Ja. Sie war König Artus' Halbschwester.«
    »Sehr gut. Und beide wurden vom Merlin erzogen. Er hat ihnen viel mitgegeben. Besonders Morgana. Sie wird sehr verehrt. Ich kenne Menschen, die ihr Opfer bringen.«
    »Leben sie auf dieser Insel?« fragte Suko.
    »Gut geraten, Mister. Hier leben sie. Hier hat auch Morgan le Fay gelebt. Vor sehr langer Zeit. Hier hat sie ihren Zauber ausprobiert. Hier hat sie den Kelch geschaffen, der sich nun in der Hand einer anderen Person befindet. Er ist so etwas wie ein Gral. Ein Gefäß, in dem etwas gesammelt wird.«
    »Blut!« sagte Alan Friedman keuchend. »In dem verdammten Kelch wird das Blut der Menschen gesammelt. Und Alana trinkt es. Sie ist wie eine Vampirin.«
    »Sie will leben und in die Fußstapfen der Morgan le Fay treten. Sie ist von der Macht besessen.«
    »Das haben wir erlebt«, sagte

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