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1116 - Der Hexenkelch

1116 - Der Hexenkelch

Titel: 1116 - Der Hexenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach weg…
    ***
    Flüstern umwehte mich. Stimmenklang. Schattenhafte Gestalten gerieten in mein Blickfeld, als ich die Augen öffnete und sie schnell wieder schloß, weil ein stechender Schmerz meinen Kopf durchraste.
    Es würde noch eine Weile dauern, bis ich wieder voll da war und die Umgebung wahrnehmen konnte.
    Zweimal hatte es mich erwischt. Die Schmerzen in meinem Kopf hatten zwar nachgelassen, aber es gab sie noch, und sie zuckten von einer Seite zur anderen.
    Es war schwer für mich, die Gedanken zu ordnen, aber Situationen wie diese hier kannte ich.
    Das Kinn, an dem mich der erste Schlag erwischt hatte, kam mir doppelt so dick vor. Auch die Haut am Nacken spannte sich, als wäre sie in die Breite gezogen und dann mit einer scharfen Säure beträufelt worden.
    Ich spürte die harte Unterlage, aber ich bewegte mich trotzdem. Es war stets der gleiche Rhythmus, der mich auf- und abtrieb. Ich hatte Schwierigkeiten, mich zu finden, bis mir einfiel, daß ich in einem Boot lag.
    Ein Boot, das im Hafen lag. Und dieser Hafen gehörte zu einer kleinen Insel, die sich Stormy Island nannte, und die wir zu dritt angeflogen hatten.
    So kehrte allmählich die Erinnerung zurück. Die letzten Bilder sah ich noch vor mir. Die verdammte Alana mit den beiden Kindern, die Menschen, die wollten, daß wir starben und nicht die Geschwister. Die schreiende Mutter, der ehemalige Kapitän, und dann waren sie über mich gekommen, und ich hatte der großen Übermacht Tribut zollen müssen. Es hatte keine Chance mehr für mich gegeben. Der Trichter der Bewußtlosigkeit hatte mich aufgesaugt und wieder ausgespieen.
    Viel besser ging es mir nicht. Mein Kinn und der Nacken waren geschwollen. Dort saßen die Schmerznester, die ich überwinden mußte. Die Stimmen blieben. Ich hörte auch Tritte, die von Echos begleitet wurden, wenn sie über Schiffsplanken gingen.
    Zum zweitenmal öffnete ich die Augen. Diesmal klappte es besser. Ich nahm auch die Umgebung wieder besser wahr. Da war der Wind, der durch mein Gesicht strich. Ich hörte das Klatschen der Wellen gegen den Schiffsrumpf. Ich sah über mir den Himmel, der noch immer sein klares Blau zeigte und keinerlei Wolken aufwies. Und ich sah den mächtigen Schatten, der auf mich zukam, dicht vor mir stehenblieb und sich dann bückte.
    Es war Josuah Black. Als er sah, daß ich nicht mehr bewußtlos war, hielt er in seiner Bewegung inne. Sein Gesicht schwebte wie ein Gemälde vor meinen Augen, und ich sah auch sein hartes Grinsen, das nichts Gutes verhieß.
    »Du bist wach, Sinclair?«
    »So halb.«
    »Sehr gut.«
    »Was ist daran gut?« krächzte ich. Laut zu reden schaffte ich nicht, denn meine Kehre war wie zugeschnürt. Die Zunge, der Gaumen, alles war trocken, und den Geschmack im Mund konnte ich mit dem alter Asche vergleichen.
    »Es ist gut für uns«, erwiderte der ehemalige Kapitän. »Gut für uns alle.«
    »Bestimmt nicht für mich.«
    Er beugte sich noch tiefer. Sein Gesicht nahm mein gesamtes Blickfeld ein. »Nein, nicht für dich. Du wirst ihr gehören, dann gibt sie uns die Kinder zurück. Einer nach dem anderen. Zuerst du, dann der Chinese und danach euer Begleiter. So sieht ihr Plan aus, und wir helfen ihr dabei, ihn zu erfüllen, denn dann haben wir unsere Ruhe und können so weiterleben wie wir wollen.«
    Ich schaute Josuah Black zunächst einmal an und war unfähig, eine Antwort zu geben. Es fiel mir wegen der Kopfschmerzen schwer. Erst langsam formierten sich die Worte in meinem Kopf zu den entsprechenden Sätzen.
    »Glauben Sie daran, Black?«
    »Woran?«
    »Daß Alana dann zufrieden ist?«
    »Ja.«
    »Nein, ein Irrtum. Ein Wesen wie sie wird sich nicht damit zufriedengeben. Sie braucht das Blut der anderen, um überleben zu können, und sie wird es sich nehmen, darauf können Sie sich verlassen. Was hier abläuft, ist nicht mehr als ein Kapitel in ihrem verdammten Spiel und nichts anderes.«
    »Verdammt, wir wollen die Kinder zurück. Und die bekommen wir nur, wenn ihr nicht mehr seid. Nach dir gibt sie uns den Jungen heraus. Nach dem letzten das Mädchen.«
    »Also wenn ich tot bin?«
    »Ja.«
    »Und wie soll das ablaufen?«
    Er bewegte seine Augen und schaute sich um. »Du lebst noch, Sinclair, aber du befindest dich bereits in deinem Grab. Hast du verstanden, was ich meine?«
    »Ich liege auf einem Boot.«
    »Genau. Hier wirst du sterben. Nicht hier im Hafen, sondern draußen auf dem Wasser. Sie wird zu dir kommen und sich mit dir beschäftigen. Sie will vor allen

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