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1120 - Geschäfte mit dem Tod

Titel: 1120 - Geschäfte mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Hast du eine Erklärung dafür, Alaska?"
    „Bestimmt nicht, Kleiner. Irgend etwas stimmt da nicht. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, daß in den Schlafbojen schlafende Raumfahrer aus Armadaeinheiten untergebracht sind."
    „Trotzdem kann es keine zufällige Begegnung sein", meinte Gucky. „Die Wahrscheinlichkeit, daß es dazu kommen könnte, ist einfach viel zu gering."
    Die Entfernung zwischen dem weißen Raben und der Schlafboje hatte sich weiter verringert. Alaskas innere Spannung wuchs. Dieses Treffen hatte eine tiefere Bedeutung, als Gucky und er ahnen konnten. Alaska wurde immer unruhiger. Er spürte eine drohende Gefahr.
    Der weiße Rabe hielt in seinen Flugmanövern inne. Nun bestanden keinerlei Zweifel mehr, daß er auf die Schlafboje wartete.
    „Vielleicht erleben wir nur einen Zwischenaufenthalt", murmelte Alaska. „Die Schlafboje braucht nicht das eigentliche Ziel des weißen Raben zu sein."
    „Erlauben Sie, daß ich ein paar Aufnahmen mache?" quäkte Schmackofatz dazwischen.
    „Sei still!" fuhr Gucky ihn an. „Noch einen Ton, und ich sorge mit einem telekinetischen Eingriff dafür, daß alle deine Filme unterbelichtet sind."
    „Nun gut, mein Herr", fügte sich Phobe Sams Chefreporter in sein Schicksal. „Ich will nur hoffen, daß Sie Ihre Meinung noch ändern."
    „Ich bin nicht dein Herr!" stellte Gucky klar. „Am besten du verhältst dich völlig ruhig."
    Alaska spürte, daß es in seinen Beinen wieder zu kribbeln begann. Sie wurden schwer wie Blei. Nun, da sie sich wieder im Normalraum befanden, mußte er sich erneut damit auseinandersetzen. Ein Hitzegefühl entwickelte sich in der Höhe seines Steißbeins und stieg langsam die Wirbelsäule bis in den Nacken empor. Es war, als krabbele ein großes Insekt seinen Rücken hinauf.
    Alaska preßte die Lippen aufeinander und bemühte sich, nicht auf das zu achten, was sich in seinem Körper abspielte. Er starrte angestrengt zu dem gewaltigen Zylinder hinüber. Dabei sah er, daß sich eine große Schleuse öffnete. Er machte den Ilt darauf aufmerksam.
    „Schon gesehen!" piepste der Mausbiber eifrig. „Ich wette dreißig frische Karotten gegen eine Tube Synthofleisch, daß wir jetzt Besuch bekommen."
    In der Schleuse zeichneten sich die Silhouetten einiger künstlicher Körper ab, die sich eifrig hin und her bewegten. Es waren verschieden große Armadamonteure, die sich offenbar auf das Verlassen der Schlafboje vorbereiteten.
    „Die Sardinenbüchsen kommen garantiert hierher", meinte Gucky.
    „Das wäre eine große Chance, sie über ihre Ziele zu befragen", verkündete Schmackofatz.
    „Wenn du auch nur einen Muckser von dir gibst, mache ich dich zu Schrott", drohte ihm Gucky.
    Sieben Roboter waren jetzt aus der Schleuse gesprungen und flogen dem weißen Raben entgegen. Als Antriebsaggregate benutzten sie Goon-Blöcke.
    „Weißt du, was jetzt geschieht, Langer?" fragte Gucky seinen Begleiter.
    „Ich habe eine bestimmte Ahnung", erwiderte Saedelaere beklommen. „Der weiße Rabe wird ihnen seine kostbare Fracht übergeben. Sie werden von ihm das Auge Laires und den Ring der Kosmokraten erhalten."
    Gucky fügte grimmig hinzu: „Nicht zu vergessen die Kapsel mit den Zellproben Perrys."
    „Kannst du dir einen Reim darauf machen? Ob die Sachen in der Schlafboje noch einmal untersucht werden? Bekommt der weiße Rabe hier die Armadaflamme, die er uns versprochen hat?"
    „Wir sind von einer Armadaflamme so weit entfernt wie von einem Lagerfeuer auf dem Mond", erklärte Gucky burschikos. „Ich wette, man hat uns gehörig aufs Kreuz gelegt, Alaska. Wenn ich auch nicht sagen kann, was die Hintergründe sind."
    „Warum greifen wir nicht sofort ein, wenn du so sicher bist, daß man uns betrügt?"
    Alaska sah den Ilt kritisch an. „Noch können wir uns die Sachen zurückholen."
    „Ich bin eben nicht ganz sicher", gestand Gucky zerknirscht. „Und wenn ich die Sache verpfusche, verzeiht Perry mir nie. Er hat alles riskiert, um in den Besitz einer Armadaflamme zu kommen. Deshalb müssen wir noch abwarten."
    Die Armadamonteure flogen in engem Abstand zueinander auf den weißen Raben zu.
    Sie hatten alle einige stählerne Arme ausgefahren. Alaska fragte sich, ob das ihre Bewaffnung war.
    Wie reagierten diese Roboter auf den Anblick eines Torsos am unteren Ende des Segels?
    Kannten sie dessen Geheimnis?
    Während er noch darüber nachdachte, sah Alaska, daß sich in der Schleuse eine zweite Gruppe von Armadamonteuren bereit machte. Diesmal waren

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