1125 - Einsatzkommando Synchrodrom
Alliance schnellte sich hoch, löste seinen Energiestrahler abermals aus und zerstörte den Roboter.
„Unglaublich, wie schnell du reagiert hast", lobte Terry Goan und kam aus seiner Deckung hervor. „Für uns alle wäre es zu spät gewesen, wenn du nicht gehandelt hättest."
„Euch ist jetzt hoffentlich klar, daß ihr ständig auf der Hut sein müßt", entgegnete Alliance. „Wenn ihr nur für einen Moment nicht aufpaßt, kann es schon zu spät sein."
Bonny Scarr zeigte auf ein weißes Licht, das über der Tür pulsierte.
„Das dürfte ein Alarmzeichen sein", sagte er. „Wenn mich nicht alles täuscht, dann wissen die Armadaschmiede jetzt, daß wir in den Synchrodrom eingedrungen sind."
„Damit müssen wir leben", erwiderte Alliance kühl, als berühre ihn diese Erkenntnis nicht.
Er ging zu der gegenüberliegenden Tür und öffnete sie, schloß sie jedoch sofort wieder.
„Da wimmelt es von Armadamonteuren", berichtete er. „Los. Wir müssen weg. Sie kommen."
Sie drängten sich an dem zerstörten Roboter vorbei und stießen unmittelbar darauf auf einen abwärts gepolten Antigravschacht.
„Hinein!" befahl der Kommandant.
„Aber da geht es nach unten", wandte Scunny le Grand ein. „Meinst du nicht, daß wir nach oben müssen?"
„Wir machen einen Umweg. Es geht nun mal nicht anders." Alliance stieß den Ernährungswissenschaftler in den Schacht, in dem Goan und Scarr bereits nach unten schwebten, und folgte ihm dann. „Sei doch froh, Scunny. Die Wahrscheinlichkeit, daß wir da unten auf eine Küche stoßen, ist viel größer als oben."
Sie glitten etwa fünfzig Meter in die Tiefe, dann befahl ihnen Track Alliance, den Schacht zu verlassen.
Lautlos betraten sie einen quadratischen Raum, von dem drei Gänge abzweigten. In einem von ihnen entdeckten sie mehrere jener wurmähnlichen Wesen, von denen Alliance eines getötet hatte. Sie schnellten sich zur Seite und drückten sich an eine Wand, bis sie hörten, wie ein entferntes Schott ging.
„Sie sind weg", wisperte Alliance. „Kommt. Wir gehen weiter."
*
Verkutzon atmete erleichtert auf, als der Ansturm der Raumschiffe der Galaktischen Flotte gegen die Schutzschirme endete.
Sie haben erkannt, daß sie nicht zu uns vordringen können, dachte er. Hoffentlich ziehen sie jetzt ab.
Bisher hatte er darauf verzichtet, sich mit einem Notruf an andere Raumschiffe der Endlosen Armada zu wenden. Er glaubte auch jetzt nicht, daß es notwendig war, Helfer herbeizurufen. Was ihn jedoch störte, war die Tatsache, daß Schovkrodon die Wachflotte hinausgeschickt hatte.
Verkutzon verließ das Labor, in dem Schovkrodon an den Synchroniten arbeitete, um eine Kleinigkeit zu essen. Er hatte Schovkrodon gefragt, ob dieser ihn begleiten wolle, jedoch keine Antwort erhalten.
Ich werde ihn töten, dachte er. Damit wird sich unsere Zahl verringern, zugleich aber wird der Weg frei für die Unsterblichkeit. Und diese muß für alle Schmiede da sein. Nicht nur für Schovkrodon.
An einer Gangbiegung kam ihm eine Gruppe von etwa zwanzig Schleichern entgegen.
Sie wurde angeführt von Ter-Konnate. Der Fünfbeinige war Verkutzon bisher als treuer und zuverlässiger Mitarbeiter bekannt. Daher kam der Armadaschmied gar nicht auf den Gedanken, daß von ihm Schwierigkeiten zu erwarten waren. Er wollte mitten durch die Gruppe gehen, doch die Schleicher machten ihm keinen Platz.
Überrascht blieb er stehen und blickte den Fünfbeinigen an.
„Was fällt euch ein?" herrschte er ihn an. „Was ist in euch gefahren?"
„Wir müssen mit dir reden", erwiderte Ter-Konnate.
Verkutzon überwand seinen Ärger rasch. Er verstand nicht, warum die Schleicher Widerstand leisteten, da doch alles seine Ordnung zu haben schien. Er wollte keine Schwierigkeiten in einer Situation, in der es ganz gewiß zu einer Auseinandersetzung mit Schovkrodon kommen würde.
„Was ist los?" fragte er.
„Schovkrodon hat ein Verbrechen begangen", klagte Ter-Konnate. „Er hat einen von uns ermordet, nur weil dieser ihm die Wahrheit gesagt hat."
Verkutzon glaubte, sich verhört zu haben.
„Das ist eine schwerwiegende Anschuldigung gegen einen Armadaschmied", sagte er.
„Ich hoffe, du kannst beweisen, was du da behauptest?"
„Das kann ich", betonte Ter-Konnate.
Er spielte Verkutzon das Gespräch zwischen Schovkrodon und Sar-Sarrassan vor, das zufällig aufgenommen worden war.
„Was verlangt ihr von mir?" fragte der Armadaschmied danach.
„Schovkrodon muß bestraft werden."
„Wie denn?
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