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1126 - Duell in der Hölle

1126 - Duell in der Hölle

Titel: 1126 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tödlich. Weshalb sollte ich es an mich nehmen?«
    »Weil ich es so will, verflucht!«
    »Vorsicht, John, sie will dich demütigen«, warnte Jane. »Sie kennt alle Kniffe und Tricks. Du kannst ihr nicht trauen.«
    Das wußte ich selbst, und ich überlegte, wie ich aus dieser Lage herauskommen konnte. Roxy wollte mit mir spielen, ich aber nicht mit ihr. Okay, das Kreuz befand sich nicht mehr in meinem Besitz, es lag weit weg, aber es war nicht außer Kraft gesetzt. Es gab immer noch die Chance für mich, es durch das Rufen der Formel zu aktivieren. Genau das war dieser Roxy möglicherweise unbekannt.
    »Na, geh schon, hol es dir. Es gehört doch dir. Es ist doch die Waffe, die sogar der Teufel fürchtet, wie immer behauptet wird. Warum willst du nicht hingehen?«
    Ich setzte mich in Bewegung. Nach einem Schritt blieb ich schon stehen. »Was bezweckst du damit?«
    »Ich spiele gern.«
    »Ich nicht.«
    »Aber hier bestimme ich.«
    Es hatte keinen Sinn mehr, noch länger zu diskutieren. Ich mußte auf dieses Spiel eingehen, aber ich wollte es nicht nach ihren Regeln durchziehen. »Gut«, sagte ich. »Dann hole ich mir das Kreuz.«
    »Sehr schön.«
    »Bist du lebensmüde?« hauchte Jane Collins. »Denk an das verdammte Höllenfeuer!«
    »Ich weiß.«
    Noch einen Moment brauchte ich, um mich zu sammeln. Dann ging ich direkt auf mein Kreuz zu.
    Ich hatte die Entfernung gut abgemessen, und ich war bereit, die Formel zu rufen, um das Kreuz zu aktivieren.
    »Terra…«
    Das zweite Wort blieb mir im Hals stecken. Die Bewegungen der Hände hatte ich noch gesehen, ein kurzes Zucken, nicht mehr, aber dann erschienen die beiden Feuerkugeln. Sie huschten von den Händen weg, sie rasten auf mich zu, und ich war so überrascht, daß ich für einen Augenblick vergaß, mich zu bewegen.
    Es war mein Pech.
    Auch wenn ich schnell wie eine Fliege gewesen wäre, ich hätte es wohl nicht mehr geschafft.
    Die Berührung war kaum zu spüren, aber die beiden Feuerkugeln prallten rechts und links gegen meine Schultern…
    ***
    Es war der Moment, der mich vergessen ließ, daß ich ein normaler Mensch war. Ich rechnete damit, innerhalb kürzester Zeit in Flammen zu stehen, so daß mein gesamter Körper zu Asche verbrannte und ein Rest zurückblieb, wie ich ihn aus der Bar kannte.
    Dieses Gefühl, dieses Wissen, machte mich fertig. Ich war nicht in der Lage, das zweite Wort auszustoßen und somit die Aktivierung des Kreuzes weiterzuführen.
    Die beiden Feuerbälle blieben auf meinen Schultern liegen. Sie bestanden aus kalten Flammen. Sie zuckten in ihrem Herz, aber außen blieben sie recht ruhig. Kein heißer Atem streifte über meine Wangen hinweg, und Jane Collins stand ebenso unbeweglich auf der Stelle wie ich. Der Schreck und auch die Angst hatten sie starr werden lassen, und eine Hand hielt sie gegen die Lippen gepreßt, als wollte sie den Schrei des Entsetzens unterdrücken.
    Ich bewegte mich nicht. Es war ein Spiel für Roxy. Sie kostete es aus, mich in der Falle zu haben, denn mein Leben lag in diesen fürchterlich langen Augenblicken tatsächlich in ihren Händen. Eine wie sie beherrschte das Feuer. Sie konnte ihm Befehle erteilen wie ein General seinen Soldaten, und diese für mich sehr lange, aber für sie kurze Zeit des Schweigens genoß sie.
    Ihr Gesicht strahlte beinahe in einem überirdischen, schon teuflischen Licht. Die Augen kamen mir größer vor als sonst, und auch das Zucken der Flammen darin war nicht zu übersehen.
    Irgendwann, nach einer mir sehr lange vorkommenden Zeit, ergriff sie wieder das Wort. Und auch in ihrer Stimme schwang eine große Siegessicherheit mit.
    »So habe ich es mir gewünscht, Geisterjäger. So ähnlich habe ich den Beginn deiner irdischen Vernichtung in meinen Träumen immer wieder erlebt. Jetzt sind sie wahr geworden. Es zeigt mir, daß ich nicht vergebens auf den Teufel gebaut habe. Ich habe ihm vertraut, ich habe mich auf ihn eingeschworen, und er ist derjenige, der mich auch zum großen Sieg führen wird!« Sie schüttelte ihr Haar aus. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn zwischen den Strähnen auch noch Flammenzungen erschienen wären, aber das passierte nicht. »Ich habe dich noch nicht sofort getötet. Ich will dich länger sehen. Ich will auch erleben, wie es ist, wenn ein Geisterjäger von einer wahnsinnigen Todesangst überfallen wird. Bei den anderen ging es recht schnell, das mußte auch so sein. Bei dir aber will ich genießen.« Sie streckte den rechten Zeigefinger vor. Einmal deutete

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