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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zusammenhänge, von deren Existenz man nichts geahnt hatte, waren offenbar geworden; andere blieben unklar. Es schien, als habe sich der Mensch in ein Netz verstrickt und die letzte Gelegenheit, sich aus der Verstrickung zu lösen, vor etlicher Zeit versäumt. Seitdem verfing er sich mit jeder Bewegung tiefer und nachhaltiger in dem unentwirrbaren Gewebe. Es fiel schwer, daran zu glauben, daß es ihm nicht notwendigerweise so ergehen müsse wie der Fliege, die sich in der Falle der Spinne gefangen hatte.
    Die jüngste Reihe erstaunlicher Entwicklungen hatte mit dem Auftauchen einer unermeßlich großen fremden Raumflotte im Sektor Frostrubin ihren Anfang genommen.
    Der Frostrubin, von dem man vermutete, daß er mit dem Wirken der Superintelligenz Seth-Apophis in unmittelbarem Zusammenhang stehe, befand sich schon seit geraumer Zeit im Zentrum terranischer Aufmerksamkeit. Perry Rhodan war mit der nahezu zwanzigtausend Einheiten zählenden Galaktischen Flotte in Richtung Frostrubin aufgebrochen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Es gab eine primitive Hyperfunk-Relaisstrecke, die die 30.000.000 Lichtjahre von der Milchstraße bis zum Standort des Rotierenden Nichts überbrückte. Als aber von der Galaktischen Flotte keine einzige Meldung eintraf, war man in Terrania gezwungen, anzunehmen, daß die Funkstrecke unbrauchbar geworden war, als Folge eines Naturereignisses oder durch gezielte Einwirkung. Wochenlang hatte man sich mit dieser Erklärung getröstet, aber als die Wochen sich zu Monaten reihten, ohne daß auch nur ein einziger Kurier eintraf, begann man zu ahnen, daß weitaus Schlimmeres als nur der Ausfall der Funkstrecke eingetreten war.
    Reginald Bull selbst hatte veranlaßt, daß eine Suchexpedition in den Raumsektor Frostrubin geschickt wurde. Die Expedition war ergebnislos zurückgekehrt. Sie hatte außer einigen Raumschiffen, die Hilfsvölkern der Superintelligenz Seth-Apophis gehörten, kein einziges Fahrzeug beobachtet. Die Galaktische Flotte war spurlos verschwunden.
    Verschwunden war auch der gigantische Flottenverband, von dem die PRÄSIDENT über die damals noch bestehende Hyperfunk-Relaisstrecke berichtet hatte. Wohin hatte es sie verschlagen? Woher kam die Riesenflotte? Die Deutung lag nahe, daß sie von Seth-Apophis ausgesandt war, um im Sektor Frostrubin Ordnung zu schaffen. Hatte sie die Galaktische Flotte vernichtet und war dann wieder zu ihren Heimathäfen zurückgekehrt?
    Wenn es zu einer Raumschlacht großen Ausmaßes gekommen wäre, hätten Spuren zu finden sein müssen: Fahrzeugtrümmer, remanente Energieströme, hier und da ein Überlebender. Nichts dergleichen hatte die Suchexpedition entdeckt.
    Die Hypothese, daß Seth-Apophis die Hand im Spiel gehabt haben müsse, hielt sich dennoch hartnäckig. Die fremde Superintelligenz war nach Ernst Ellerts Angaben bewußtlos. Nur so ließ sich erklären, daß sie sich seit geraumer Zeit völlig ruhig verhielt.
    Ihre Agenten traten nicht mehr in Tätigkeit, ihre gefährlichen Waffen schwiegen.
    Unabhängig davon, wie sich das Schicksal der Galaktischen Flotte im einzelnen vollzogen hatte - war ihr Verschwinden ein Signal, daß Seth-Apophis ein entscheidender Sieg zugefallen war?
    Es war müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Mit Perry Rhodan und der Galaktischen Flotte konnte nicht gerechnet werden. Es blieb die vage Hoffnung, daß sie nicht von einem gnadenlosen Geschick zermalmt worden, sondern irgendwo in der Weite des Universums noch am Leben waren. Sonst nichts. Die Bedrohung der Menschheit ging heute nicht mehr allein von Seth-Apophis, sondern auch von Vishna aus. Bis vor wenigen Tagen hatte es so ausgesehen, als könne nichts mehr Terra vor dem Untergang bewahren.
    Dann war das Wunder geschehen. (Seine Bemerkung Gruderkon gegenüber erschien ihm nachträglich wie eine Lästerung.) In der Gestalt jener, die bei der Katastrophe von Shisha Rorvic zu geistigem Schaden gekommen waren, erwuchs der Menschheit eine letzte Chance, die drohende, tödliche Gefahr von sich abzuwenden. Sollte er diese Chance ungenützt lassen? Niemals! Konnte er es verantworten, bequem in seinem Sessel zu sitzen und seine Zeit mit Nachdenken zu verbringen - in einer Lage, in der jede Sekunde zählte?
    Er sprang auf. Die Beleuchtung wurde heller.
    „Nam Daar", sagte Reginald Bull. „Ich will Nam Daar sprechen. Sofort!"
     
    *
     
    „Mein Entschluß steht fest", erklärte Bull. „Aber ich kann ihn nicht ausführen, solange deine Analyse mir kein positives

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