Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Erlaubnis erhielt, hier Entscheidungen von Bedeutung zu
treffen.
    Es wurde ein langer Abend. Smith wurde
offensichtlich ruhiger, je länger Larry Brent mit ihm sprach, und bewunderte
den Mut, den dieser Amerikaner an den Tag legte, um andere Menschen vor einem
ähnlichen Schicksal zu bewahren.
    Als der Bürgermeister ging, um die Dinge zu
erledigen, die ihm aufgetragen worden waren und die er für richtig hielt,
steckte er nach einer halben Stunde zum ersten Mal wieder seine Zigarre in den
Mund. Sie war kalt und erloschen.
    John Smith schüttelte sich. Das war ihm noch
nie passiert, daß ihm der Glimmstengel ausgegangen war.
     
    ●
     
    X-RAY-3 erfuhr, daß die Fahrzeuge, mit denen
die jungen Leute nach Brimsley gekommen waren, in der Nähe des Lokals
Bergquelle standen, Larry rekonstruierte. Von dort aus waren sie zu Fuß
weitergegangen. Das klang vernünftig, denn sie hatten nach Aussagen der Wirtin
mit Alkohol nicht gespart und auch noch einige Flaschen Whisky mitgenommen.
    Zu sechst seien sie gewesen, drei junge
Männer, drei Mädchen.
    Sie hatten getrunken, waren zur Kapelle
gegangen, hatten dort eine Schwarze Messe zelebriert und waren offensichtlich
davon überzeugt gewesen, die Nacht auch in der Kapelle zu verbringen. Im
Gepäck, das sie außer den Utensilien für ihre Teufelsbeschwörung mitgenommen
hatten, befanden sich auch Wolldecken und Schlafsäcke.
    Sie waren zu sechst gewesen
.. . aber es gab nur fünf Leichen!
    Das beschäftigte Larry. Was war mit der
sechsten Teilnehmerin passiert?
    Es bereitete keine Schwierigkeiten,
herauszufinden, um wen es sich dabei handelte. Das Mädchen kam aus Brimsley und
hieß Ellen Radnor.
    Zu Hause war sie nicht, und ihre Elter machten sich keine Sorgen um sie. Die Samstage
gehörten ihr, den Freunden und Jim Tekner. Aber alle ihre Begleiter waren tot.
Brent überbrachte den Radnors diese unangenehme
Nachricht.
    Mit Ellen Radnor mußte etwas ganz Besonderes
vorgefallen sein ...
     
    ●
     
    „Dein Leben liegt in meiner Hand. Ich habe
viel für dich getan, das weißt du.“ Die Stimme des Mannes, der in dem dunklen
Zimmer saß, zitterte vor Erregung. Vor sich auf dem Tisch stand ein kleines
schwarzes Kästchen. „Ich habe es geholt und dir damit die Freiheit geschenkt,
die ...“
    „Die ich sowieso eines Tages bekommen hätte.
Nicht so schnell“, fuhr sie ihm ins Wort, und er zuckte zusammen. Ihre Stimme
klang kühl und unangenehm. Wenn sie sprach, hatte er das Gefühl, als würde
jedesmal jemand mit einem Eiszapfen seinen Rücken entlangstreichen. „Daß es
jetzt so weit ist, daß ich jetzt den Triumph kosten kann, das habe ich dir zu
verdanken.“ Die Gestalt stand am Fenster, jung, verführerisch, wie ein
Schattenriß. Sie blickte auf die Straße hinaus. Vertraute Gassen, Winkel und
Häuser waren zu sehen: Der Ortskern von Brimsley. Dort unten war der Marktplatz,
der alte Brunnen, die Laternen, von denen seit Jahren nur eine einzige brannte.
    In Brimsley war lähmendes Entsetzen
eingekehrt. Der fünffache Mord und das Verschwinden Ellen Radnors hatte die
Angst geschürt. Wie ein Lauffeuer hatte sich die schreckliche Nachricht
verbreitet.
    Niemand wagte nach draußen zu gehen. Es war
die Nacht des 7. September 1973. Man fühlte die Nähe des beginnenden Herbstes,
der sich in diesem Jahr früher eingestellt hatte als sonst.
    Und mit dem Herbst kam der Tod.
    Ellen Radnor wandte sich langsam um. Ihr
stilles Gesicht war dem Mann zugewandt, der am Tisch saß. Sein Gesicht lag im
Schatten, so daß man es nicht sehen konnte.
    „Wir gehören zusammen, du und ich“, sagte sie
mit der kühlen, gefühllosen Stimme einer Frau, die alle Leiden gekostet hatte.
„Ich werde dich belohnen. Alle werden sterben - aber ich werde dein Leben
schonen. Allerdings - auch du hast einen Fehler begangen. Du hast noch etwas
gutzumachen.“
    „Ja, ich weiß“, antwortete er mit dumpfer
Stimme, und seine schlanken, weißen Finger lagen beinahe andächtig auf dem
Kästchen des Mönchs Philemanus. „Und ich werde es tun. Peggy Langdon wird
sterben! Durch meine Hand! Morgen! Ich werde es morgen tun!“
     
    ●
     
    Larry warf einen Blick auf die Armbanduhr,
die auf dem Nachttisch lag.
    Zehn Minuten nach drei.
    Er legte sich zurück, verschränkte die Arme
hinter dem Kopf und starrte zur Decke. Sein Kopf war voller Gedanken und alles,
was er heute erlebt hatte ,' passierte noch mal Revue.
    Er stand schließlich auf, als an Schlaf nicht
mehr zu denken war, schlüpfte in seine Hose und sein

Weitere Kostenlose Bücher