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1134 - Alissas Vater

1134 - Alissas Vater

Titel: 1134 - Alissas Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon öfter Tips gegeben?«
    »Ja, er gehört zu meinen sicheren Informanten.«
    Die brauchte Bill Conolly für seinen Beruf als Reporter. Im Laufe der Jahre hatte er sich ein regelrechtes Netzwerk aufgebaut. Es passierte durchaus, daß er gewisse Vorgänge noch vor der Polizei erfuhr. Deshalb waren seine Berichte auch stets brandaktuell.
    Das Lokal lag in der Hafengegend. Nichts gegen die Häfen der Welt, aber ihre Umgebung ist zumeist nicht das, was sich Touristen gern anschauen. Düster, grau, recht menschenleer. Nur wenige Lichter, und die wurden zumeist noch von den Reklamen der Lokale in die Nacht hinein gestrahlt.
    Also etwas, das besonders in der Nacht nicht für einen Familienbesuch zu empfehlen ist.
    Ich hatte im Laufe der Jahre auch die Umgebung des Hafens kennengelernt, doch hier änderte sich vieles so schnell. Da wurde umgebaut, ausgebaut, abgerissen, etwas Neues hochgezogen, so daß sich das Bild öfter änderte.
    Das erlebte auch Bill, der einige Male den Kopf schüttelte und auf ein Grundstück zeigte, hinter dessen Zaun gewaltige Mengen von Containern standen.
    »Die waren bei meinem letzten Besuch noch nicht hier.«
    »Wann war das?«
    »Kann ein Jahr zurückliegen.«
    Manchmal sahen wir das Wasser. Es gehörte nicht direkt zum Fluß, sondern zu irgendwelchen durch Schleusen abgetrennten Arme, die sich in große Becken verwandelt hatten. In dieser Umgebung gab es keine einzige Kneipe, was sich allerdings bald änderte, als wir in einen anderen Bereich hineinrollten und der Boden jetzt mit Kopfsteinpflaster belegt war. Die vorherigen Schäden, durch breite Schlaglöcher hinterlassen, waren verschwunden.
    Ein blaues Licht auf der rechten Seite erregte unsere Aufmerksamkeit. Es war die Kneipe, und das blaue Licht strahlte von einem künstlichen Vogel ab, der über der Tür zu sehen war. Er hatte den Schnabel erhoben und flötete irgend etwas vor sich hin. Vor dem Maul leuchteten einige Noten aus lichterfülltem Glas.
    Einen Parkplatz fanden wir hier, allerdings nicht direkt vor dem Lokal. Ein Stück weiter, nicht weit von einer Mauer entfernt, die den feinen Dunst anzuziehen schien wie ein Magnet das Metall, denn er trieb an ihr vorbei wie Tücher.
    Die Mauer hatte noch anderen Besuch bekommen. Vor ihr stand jemand, der sein Wasser abließ.
    Wir hörten das Plätschern zusammen mit der Schlagermelodie, die er vor sich hin summte.
    Als wir die Tür zudrückten, war auch er mit seinem Geschäft fertig und ging in unsere Richtung. Er grinste uns an. Sein Gang war nicht eben aufrecht. Lässig tippte er gegen den Schirm seiner Mütze und sprach davon, daß es verdammt kalt geworden war.
    Dem konnten wir nur zustimmen. Ich habe nichts gegen Kühle oder Kälte, aber dieses naßkalte Wetter paßte mir nicht. Vermischt mit dem Dunst kroch es durch die Kleidung und in die Knochen hinein, da waren mir die Minustemperaturen schon lieber.
    Wir gingen den kurzen Weg zurück. Vor der Kneipe hielt sich niemand auf. Wer hierher kam, trank sein Bier bestimmt nicht draußen. Es ging auch recht ruhig zu. Wir hörten weder Musik noch sehr laute Stimmen nach draußen dringen.
    »Dann wollen wir uns mal die Daumen drücken, daß Freund Herby Looks tatsächlich hier im Little Sparrow hockt«, sagte Bill.
    »Und wenn nicht?«
    »Gebe ich einen aus.«
    »Ich werde dich daran erinnern.«
    Bill drückte die Tür auf, die schon recht mitgenommen aussah. Jemand hatte Figuren in das alte Holz geschnitzt und sie auch mit irgendwelchen Namen versehen.
    Uns empfing der übliche Kneipengeruch aus Rauch, Bier, feuchter Kleidung. Hinzu kamen die Stimmen der Gäste und leise Musik im Hintergrund. Überall, wo es freie Plätze gab, hingen ausgestopfte Vögel, und das waren nicht nur Sperlinge.
    Ohne den Rauch wäre es heller gewesen. So traten wir von einem Nebel in den anderen hinein. Dieser aber roch nach allen möglichen Zigaretten, Zigarren und Pfeifen.
    Das Lokal war gut besucht. Zumindest hingen die Gäste am Tresen und klammerten sich am Handlauf fest. Es wurde diskutiert, es wurde gewürfelt, aber kein Dart gespielt, denn eine solche Scheibe fehlte an der Wand.
    Um die Gäste an den runden Holztischen kümmerten sich zwei Kellnerinnen. Sie waren schon älter.
    Ziemlich dralle Frauen, die sich auch mal verbal wehren konnten und es nicht so tragisch nahmen, wenn sie hin und wieder mal angefaßt wurden.
    Bill war stehengeblieben und schaute sich um. Daß wir auffielen und angestarrt wurden, störte uns nicht. Als Fremder mußte man

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