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1136 - Das Blut der Bernadette

1136 - Das Blut der Bernadette

Titel: 1136 - Das Blut der Bernadette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen können. Sie brauchen sich dabei keinen Zwang anzutun. Das gleiche gilt auch für dich, Polly, obwohl du mich sehr enttäuscht hast.«
    Jane war klar, daß hinter diesem Verhalten ein Trick steckte. So einfach gab sie nicht auf. Sie wartete förmlich darauf, die Tür öffnen zu können, und als sie nach der Klinke greifen wollte, da peitschte ihr Janes Befehl entgegen.
    »Nein, nicht!«
    Selbst die Oberin zuckte zurück, als sie die Worte hörte. Polly wurde blaß und preßte eine Hand gegen die Lippen.
    Jane ließ sich nicht beirren. Mit drei Schritten war sie bei der Oberin, streckte ihr die Waffe entgegen und drückte die Mündung genau in die Mitte der Stirn.
    »Diesmal geht es nach mir!«
    Die Beretta konnte Bernadette nicht beeindrucken. »Wollen Sie mich doch erschießen? Haben Sie sich endlich überwinden können und ihre Menschlichkeit abgelegt? Na los, drücken Sie ab!«
    »Das werde ich auch, wenn es darauf ankommt. Keine Sorge, es bleibt bei meinem Plan. Polly und ich werden das verdammte Heim hier verlassen, aber nicht zu zweit, sondern zu dritt. Wenn Sie alles so genau wissen, dann müßte Ihnen auch klar sein, daß Sie die perfekte Geisel abgeben, Bernadette. Ich denke nicht, daß es noch jemand gibt, der sich für Sie einsetzt, wenn er sieht, in welch einer Lage Sie sich befinden. Haben wir uns verstanden?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Okay.« Jane veränderte ihre Haltung nicht. Sie sprach Bernadette an und meinte Polly.
    »Öffne die Tür!«
    Zögern. Ein hektischer Atemzug.
    »Ja, aber… und dann?«
    »Öffne sie, Polly. Wir müssen hier raus!«
    »Gut, ja, das mache ich…«
    Jane hörte Pollys Schritte. Sie ging zur Tür, aber sehr langsam. Jane schaute nicht hin, denn sie mußte die Oberin im Blick behalten, die sich nicht bewegte. Der Druck der Waffe schien sie zu Stein gemacht zu haben.
    Polly zog die Tür auf.
    Jane wurde von einem Luftzug gestreift - und hörte im gleichen Atemzug den Schrei.
    Plötzlich war die Frau vergessen. Sie zog die Waffe zurück, drehte sich und hütete sich davor, die Beretta anzuheben. Was sie zu sehen bekam, war eindeutig.
    Im Zimmer standen die beiden Männer in schwarzer Lederkleidung. Bewaffnet waren sie mit Pistolen, auf deren Mündungen Schalldämpfer geschraubt worden waren. Eine Mündung wies auf Polly, die mit halb erhobenen Armen regungslos und vor Schreck erstarrt dastand.
    Die zweite Waffe wies auf Jane Collins, und die Detektivin war realistisch genug, um zu erkennen, daß sie nicht den Hauch einer Chance hatte.
    Wie von selbst sank die rechte Hand mit der Beretta nach unten…
    ***
    Das plötzliche Schweigen, verbunden mit dem dichten Gefühl der Angst wurde von dem Lachen der Oberin unterbrochen, die plötzlich wieder Herrin der Lage war und Jane befahl, die Waffe endlich fallen zu lassen, was die Detektivin auch tat.
    Das Geräusch, mit dem die Beretta zu Boden fiel, war für Jane wie der Gong der Niederlage. Vor ihr bückte sich die Oberin, nahm die Beretta an sich und ließ sie in der rechten Tasche ihres Kleids verschwinden.
    »Und damit ist die Ordnung wiederhergestellt!« erklärte sie triumphierend.
    Jane konnte ihr nicht widersprechen. Sie hätte es sich auch denken können. Eine wie diese Bernadette war nicht so leicht zu übertölpeln. Sie hatte immer Sicherheiten eingebaut. In diesem Fall bestanden sie aus zwei in Leder gekleidete Männern, deren Gesichter so glatt und kalt waren wie Stein. Perfekte Killer, ohne eine Grenze der Moral. Wie grausam sie waren, hatten sie auf dem Bauernhof bewiesen, und einer von ihnen hatte die Handgranate in das Zimmer geschleudert.
    Bernadette kümmerte sich nicht um Jane, sondern sprach ihre beiden Helfer an. »Ist sie das?«
    »Ja.«
    »Und der Kerl?«
    Der Sprecher zuckte mit den Schultern.
    Das gefiel der Oberin nicht. Sie fuhr herum und starrte Jane an. »Ich weiß, daß du nicht allein gekommen bist. Wo steckt dein Begleiter?«
    Jane Collins dachte gar nicht daran, ihr die Wahrheit zu sagen. Außerdem wußte sie selbst nicht genau, wo John war. »Tut mir leid, aber davon habe ich keine Ahnung.«
    Bernadette lächelte kalt. »Aber du streitest nicht ab, daß es ihn gibt.«
    »Nein.«
    Bernadette blieb gelassen. Sie wechselte nur die Ansprechperson und wandte sich an Polly. »Wenn du willst, daß deine neue Freundin am Leben bleibt, dann sag du die Wahrheit.«
    Polly war die falsche. Sie flatterte vor Angst. »Ich weißes auch nicht, ehrlich.«
    »Aber du kennst den Mann?«
    »Ja!«
    »Weiter!«

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