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1141 - Die Königin von Avalon

1141 - Die Königin von Avalon

Titel: 1141 - Die Königin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flache Hügel. Manche waren nur mit saftigem Gras bedeckt. Andere wiederum gaben Sträuchern mit bunten Blüten Platz genug. Bäume gab es nur wenige und auch keine markanten Punkte, die ihm als Orientierungspunkte gedient hätten.
    Die Erinnerung an den Ort, an dem er das Herz hinterlegt hatte, wollte ihm nicht kommen. Die langen Jahrhunderte hatten ihre Schatten darüber gelegt. Auf der anderen Seite wusste er genau, dass es keinen Sinn machte, wenn er aufgab oder sich in sein Schicksal ergab; er war nicht ohne Grund hergebracht worden.
    Deshalb nahm er sich vor, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Das hatte er schon immer getan. McMurdock vertraute dabei auf die Kraft, die ihm der Engel überlassen hatte. Dean wollte auf seinen Spuren wandeln, die er auch in Avalon fand.
    Er wunderte sich jedoch darüber, dass es ihm diesmal nicht gelang, so intensiv wie sonst an den Engel zu denken, weil sich stets ein anderes Bild in den Film seiner Erinnerung hineinschob.
    Es war die Gestalt seiner Retterin!
    Er sah die Frau wieder so deutlich vor sich, als würde sich ihre Gestalt in einem Spiegel abmalen. Vor langer Zeit hatte er sie nicht gesehen. Entweder hatte sie sich bewusst zurückgehalten, oder es hatte sie noch nicht gegeben.
    Sie war jung, sie stand in der Blüte ihres Lebens, und sie war mit einer Kraft erfüllt, die er gespürt hatte, ohne dass sie näher darüber geredet hätten.
    Eine so schöne und auch mächtige Frau, die aus dem Gedächtnis nicht entschwinden wollte. Er war sogar dabei, sich nach ihr zu sehnen. Wie ein junger Mann, der sich in ein schönes Mädchen verliebt, es aber leider verloren hat.
    Auch sie kehrte nicht mehr zurück. Nicht, wenn er es wollte. Sie würde ihren eigenen Weg gehen und sich ihm erst zeigen, wenn sie es für richtig hielt.
    Das mit roten, gelben und weißen Blumen durchsetzte Gras bildete unter seinen Füßen einen weichen Teppich. Der linde Wind fuhr gegen sein Gesicht, um es zu liebkosen. Er hätte sich ins Gras legen und diese Welt genießen können. Genau das tat er nicht. Dean McMurdock wusste aus Erfahrung, dass die Welt anders gestrickt war. Es gab nicht nur die gute und lichte Seite. Denn wo sich das Licht ausbreitete, da existierte auch der Schatten.
    Den suchte er hier vergeblich, abgesehen von seinem eigenen schwachen, der im Gras verlief.
    Ein Wanderer hätte sicherlich tagelang über die Insel gehen können, ohne einem Menschen zu begegnen. Und hätte Dean nur seine normalen Kräfte besessen, wäre ihm wohl nichts anderes übriggeblieben. Aber er war ein besonderer Mann, der die Taufe des Erzengels erfahren hatte. Auch wenn beim Durchschreiten des Tors diese Kräfte nicht vorhanden gewesen waren, er hoffte trotz allem, dass sie ihn nicht ganz verlassen hatten, und deshalb probierte er es aus.
    Sich erheben und fliegen können. Der Traum vieler Menschen, der ihm erfüllt worden war. Schon als er daran dachte, da trat Glanz in seine Augen. Er legte den Kopf zurück und schaute zum blauen Himmel, als wünschte er sich, dort zu verschwinden.
    Und dann jubelte er innerlich. Die Kraft trieb ihn in die Höhe. Der Engel war auch weiterhin an seiner Seite, ohne dass er ihn zu Gesicht bekam.
    Michael hatte ihn nicht verlassen. Dieser Satz löste in seinem Innern einen regelrechten Jubelsturm aus. Während er durch den unfassbaren Antrieb in die Höhe glitt, sah er die hügelige Gegend allmählich unter sich verschwinden. Das Gras wurde zu einer bunten Fläche, in der die Farben zusammenflossen, und erst jetzt konnte er die Weite des Landes richtig genießen. Es öffnete sich ihm das Wunder des Schwebens. Er glaubte sogar, den Engel an seiner Seite zu spüren. Tatsächlich war es nur der Wind, der jetzt stärker an seinem Gesicht entlang strich.
    In einer bestimmten Höhe stoppte er kraft seiner Gedanken den Flug. McMurdock blieb in der Luft stehen, als hätte er festen Boden unter den Füßen. Er hatte diesen Platz und auch diese Höhe nicht grundlos gewählt. Sie garantierte ihm einen prächtigen Überblick, und der Horizont war noch weiter geworden. In allen Richtungen verschmolzen in der Ferne Himmel und Erde, aber das war nicht das eigentliche Ziel. Er sah noch mehr, viel mehr, denn die weite Landschaft wurde von einem dunkleren Bauwerk unterbrochen, das größer war als ein normales Haus und wie eine Burg wirkte.
    Er stand in der Luft. Seine Gedanken glitten dabei zurück in die Tiefe der Vergangenheit. War das der Ort, an dem er das Herz der Johanna

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